Der Horrormittwoch mit einer weiteren Geschichte meiner "Kleinen - TopicsExpress



          

Der Horrormittwoch mit einer weiteren Geschichte meiner "Kleinen Sammlung"! Wie immer: Der nachfolgende Text ist für Leserinnen und Leser unter achtzehn Jahren nicht geeignet: Freiwillige Mutprobe Als man Markus zum ersten Mal von dieser Kreatur erzählt hatte, hatte er nur amüsiert gelächelt. Angeblich gab es in dem Wald nahe seiner Heimat eine Kreatur, die Kinder und Jugendliche verschleppte, sie verrückt machte, und tötete. Natürlich waren das alles Hirngespinste, aber irgendwie hielt sich dieses Gerücht hartnäckig im Umlauf. Nach einer Weile, als schon der fünfte ihm von der Kreatur erzählt hatte, die alle nur den „Schlanken Mann“, nannten, reichte es Markus. Irgendjemand musste dem Gerücht ein Ende setzen, er konnte es einfach nicht mehr hören! „Ich gehe heute Nacht in den Wald, nehme meine Kamera mit, und zeige euch allen, dass diese Schlanker Mann Sache nicht wahr ist!“ Sagte er zu seinen Freunden, von denen ohnehin keiner wirklich daran glaubte. „Ist doch nicht nötig, alle wissen, dass der Schlanke Mann nicht existiert, es ist doch nur eine kleine Geschichte!“ Sagte Lukas, doch Markus hatte seinen Entschluss getroffen. „Ist mir egal, ich will die Sache beenden, die kotzt mich einfach an!“ Erwiderte Markus. Keiner seiner Freunde widersprach, dann sollte er eben eine Nacht im Wald verbringen, es war Sommer, selbst nachts noch annehmbar warm, und wenn er es so wollte, dann wollte er es so. „Es ist jetzt kurz nach Mitternacht, und ich befinde mich vor dem Wald in dem der Schlanke Mann hausen soll. Ich sehe, dass ein kleiner Zaun um den Wald führt, es kommt mir beinahe so vor als würde hier jeder an dieses Gerücht glauben. Ich steige drüber. Ich werde in das Reich des Schlanken Mannes eindringen!“ Es war eine sehr ruhige, und windstille Nacht und das einzige Geräusch, das Markus vernahm waren seine Schritte, die auf dem Waldboden raschelten. Grillen zirpten im Hintergrund, ab und an wurde ein kleines Tier von seinen Schritten aufgeschreckt und huschte durch das Unterholz. „Macht euch auf ein langweiliges Video gefasst“, sagte Markus und wollte sich schon an einen Baum setzen, als ihm einfiel, dass er noch Stunden in diesem Wald verbringen musste. Genervt erhob er sich und ging weiter, vielleicht fand er wenigstens einen Platz, an dem es gemütlicher war, oder sonst etwas. Außerdem konnte er nicht nur an einer Stelle bleiben, das würden einige als Grund sehen, sein Beweisvideo anzuzweifeln. Plötzlich rauschte Wind durch die Baumwipfel und umspielte kühl seinen Körper. Die Bäume nahmen nun einen bedrohlichen Eindruck an, da sie sich im Wind wiegten und jede ihrer Bewegungen erschienen Markus wie die eines dünnen, schmalen Riesen. Er gab gerne zu, dass er in diesem Moment ein wenig Angst bekam, doch er schob es auf die Tatsache, dass nächtliche Wälder nun einmal noch nie gerne von Menschen betreten worden sind. Jedenfalls nicht alleine. Vermutlich war es nur ein Urinstinkt, weil man in der Nacht anfälliger gegen wilde Tiere gewesen war. Oder irgendwie so etwas. „Ich bemitleide jeden, der sich dieses Video bis zum Schluss ansieht. Aber ihr habt es selbst so gewollt!“ Sagte er, mehr um sich selbst wieder Mut zu verschaffen, als um lässig zu wirken. Dann auf einmal sah er etwas an einem Baum kleben. Er schritt näher, immer näher... bis er es erkennen konnte: Es war ein Blatt Papier! Auf dem Blatt befand sich eine eher amateurhafte Zeichnung des Schlanken Mannes und darunter die Worte: Er folgt dir, ohne sich zu bewegen! „Ah, sehr lustig“, sagte Markus nun. Seine Freunde waren sicherlich schon vor ihm in diesem Wald gewesen, bestimmt hatten sie diesen Zettel aufgehängt um ihn zu erschrecken. Markus riss den Zettel von dem Baum und steckte ihn in den Rucksack, den er dabei hatte: „Ist doch Umweltverschmutzung sowas, Leute!“ Sagte er dann in die Kamera und marschierte weiter. Allmählich kamen die Bäume Markus nicht mehr natürlich vor. Ihre Bewegungen, ihre Größe, die Dunkelheit, die den ganzen Wald einhüllte! Markus verfluchte sich selbst für seine zu große Fantasie, er bildete sich das alles doch nur ein! Er war schon recht weit marschiert, und war nun an einem großen Felsblock angekommen, der mitten im Wald lag. Erneut fiel ihm ein Blatt Papier ins Auge, das an dem Felsblock befestigt war. „Er sieht dich, doch hat keine Augen“, las Markus und riss den Zettel ab. „Sehr witzig, irgendwann reicht es auch!“ Murrte er und spürte, wie leichte Panik seinen Herzschlag beschleunigte. Wieso war er so ängstlich? Sonst sah er sich doch immer gerne Horrorfilme an, er las ausschließlich gruselige und brutale Bücher, von seinen Videospielen ganz zu schweigen! Und jetzt schritt er in einer wunderschönen Nacht durch den Wald und machte sich beinahe in die Hose! Erneut schritt er voran und er sagte immer weniger. Er wollte nicht, dass seine Freunde hörten, dass er Angst hatte. Er kam bei einem besonders großen Baum an, dessen Äste unnatürliche Bewegungen durchführten, so als wäre jeder einzelne Ast ein sich windender Wurm. Oder war auch das nur Einbildung? Sofort erkannte Markus den Zettel an dem Baum, auf dem stand: Er kann nicht rennen, holt dich jedoch stets ein! Markus beließ es dabei den Zettel unkommentiert in seine Tasche zu stecken. Hatten seine Freunde keine Hobbys? Er drehte sich um und erkannte plötzlich einen Wagen, der mitten im Wald stand. „Was zur Hölle? Wie ist der denn hier her gekommen?“ Fragte er sich selbst und riss den Zettel ab, den er an dem Wagen erkannte. Sieh ihn nicht an! Stand dort nur und Markus Herz schlug immer schneller. Den Zettel hatten seine Freunde doch mit Sicherheit nicht dort hingehängt! An ein Auto, dass grundlos mitten im Wald stand? Markus versuchte das Auto zu öffnen doch es war verschlossen. Wer parkte einen Wagen mitten im Wald? Als Markus sich erneut umdrehte, geschah es. Vor ihm, in einigen Metern Entfernung stand eine große, jedoch schmale Gestalt. Ihr Körper war genauso proportioniert wie der eines Menschen, doch ihre Arme und Beine waren viel länger. Das menschenähnliche Wesen stand nur da, und Markus fiel sofort der weiße Kopf auf, der weder eine Nase hatte, noch einen Mund, Augen oder Haare, nichts, was dem Schädel ein Gesicht gegeben hätte. „Sehr witzig Jungs! Sehr witzig!“ Rief Markus dem Wesen entgegen, doch er spürte, wie er Kopfschmerzen bekam, je länger er das Wesen ansah, desto schlimmer wurden sie. „Gebt doch zu, dass ihr es seid!“ Rief Markus verzweifelt und nun begann sich ein Rauschen in seinen Ohren breit zu machen, sein Kopf fühlte sich an, als würden immer wieder kleine Äderchen in seinem Gehirn platzen, und als Markus klar wurde, dass das da vorne nicht seine Freunde in einem schrägen Kostüm waren, begann er zu rennen. „Ich darf ihn nicht ansehen!“ Erinnerte sich Markus an die Worte auf dem Zettel: „Ich darf ihn nicht ansehen!“ Seine Willenskraft war jedoch nicht stark genug und er drehte sich noch einmal um. Der Schlanke Mann stand dort, genauso weit entfernt wie zuvor. Markus wandte sich ab, und seine Kopfschmerzen hörten auf. Es ging ihm wirklich nur dann schlecht, wenn er das Wesen ansah! Er rannte so schnell er konnte und kam dann bei einem Haus an, das absolut weiß war. Er betrat es, da es noch nicht einmal eine Tür hatte, und der Boden hallte laut, bei jedem einzelnen seiner Schritte. Erneut fand Markus einen Zettel, auf dem nur stand: Er kriegt dich! Markus drehte sich um, und direkt vor ihm stand der Schlanke Mann. Markus Kopfschmerzen wurden so extrem, dass er schmerzerfüllt aufschrie, das Rauschen in seinen Ohren war so laut, dass er dachte es würde seinen Kopf zerplatzen lassen, und sein Puls stieg ins Unermessliche. Markus spürte, dass er wahnsinnig wurde, doch er hatte noch genug Kraft um die Augen zu schließen und am Schlanken Mann vorbeizurennen. Wo war er? Was machte er hier? Wieso war er mitten im Wald? All diese Fragen stellten sich Markus als er erneut bei dem Wagen mitten im Wald angekommen war. Ach ja! Irgendetwas, oder irgendjemand, war hinter ihm her! Was war es denn noch mal? Der streunende Mann? Die dämonische Frau? Er hatte es einfach vergessen. Er begann zu lachen und dachte sich, dass es nicht schaden könnte wenn er einfach mal rannte. War ja eigentlich egal was hinter ihm her war, rennen half da immer. Er sprintete durch den Wald, immer tiefer hinein, nicht in Richtung Zaun, und plötzlich stolperte er über eine Wurzel. Er stützte sich nicht ab, nicht, weil seine Reaktionen zu schlecht waren, sondern einfach, weil er zu lange darüber nachdenken musste wie das denn noch einmal ging. Er spürte wie seine Stirn auf etwas hartem Aufschlug, seine Sicht verfärbte sich rot, seine Haare verklebten vorne durch irgendeine Flüssigkeit. Ein Zettel lag dort! Dort vorne lag ein Zettel! Er streckte seine Hand aus und griff zu. Nichts. Da war kein Zettel, er hatte in die Luft gegriffen. Oder war der Zettel weiter hinten? Nein, da sah er nichts. Da war kein Zettel. Doch! Doch, da war einer! Direkt vor seiner Nase, er musste gar nicht mal seinen Arm lang machen, er konnte ja einfach zupacken! Er las, was auf dem Zettel stand: „Hilf mir“. Seine Stimme hörte sich ganz anders an als sonst, irgendwie war sie Markus selbst fremd. Markus... das war doch sein Name, nicht? Langsam vergaß er es. Er erhob sich wieder und sah hinter sich eine abscheuliche Kreatur, menschenähnlich, doch mit langen Armen und Beinen! Was war das denn? „Hallo?“ Fragte er unsicher, doch er spürte, wie Angst seinen ganzen Körper füllte. Er schrie panisch und immer wieder auf und rannte. Plötzlich stand das Wesen vor ihm, sein Kopf schmerzte! Seine Ohren rauschten... was hörte er denn? Sein Blut? Er wusste es nicht. Plötzlich lag er am Boden und konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Die Baumwipfel erinnerten ihn nicht mehr an Riesen. Nein, das waren Dämonen, jeder einzelne mit einem grässlichen Grinsen, sie wiegten umher als wollten sie tanzen, als wollten sie feiern. Doch was feierten Dämonen? Ein weißer Schädel kam in sein Gesichtsfeld. Blut lief ihm aus den Ohren, aus der Nase. Er musste lachen, irgendwie war es doch komisch, so ein Wesen ohne Gesicht! Er hielt mit der Kamera auf das Gesicht des Wesens, doch irgendwann wurde sein Arm zu schwach und er musste ihn fallen lassen. Seine Kopfschmerzen hörten beinahe schon auf, doch sein Kopf war so... leer. Er konnte sich nicht mehr an seinen Namen erinnern, nicht mehr daran wie alt er war, wer seine Familie gewesen war, wo seine Schule war, warum er eine Kamera dabei hatte. Er konnte sich auch nicht mehr an das Wesen über ihm erinnern, doch er spürte eine Angst, die er noch nie zuvor gespürt hatte. Er vergaß alles... aber die Angst wich nicht. Sein Lachen erstarb und wich dem panischen Kreischen. Die Arme des Wesens glitten über seinen Körper, jede Berührung schien ihm die Seele selbst zu entreißen... „Wo ist eigentlich Markus?“ Fragte Lukas seine Klassenkameraden am nächsten Morgen. „Nicht, dass er irgendwie gestolpert ist und jetzt in diesem Wald liegt, mit gebrochenem Bein!“ „Ach Quatsch, der schwänzt nur weil er kein Video gemacht hat, der hatte zu viel Schiss!“ Stichelte eine Klassenkameradin. „Ich bin mir nicht sicher, Markus ist nicht der Typ, der erst etwas sagt, und es dann nicht tut. Leute, heute nach der Schule suche ich ihn.“ „Pass aber auf, dass der Schlanke Mann dich nicht erwischt!“ Warnte jemand lachend. „Keine Sorge, ich lasse mich doch nicht von einem erfundenen Viech erwischen!“ Sagte Lukas lächelnd. ANMERKUNG: Diese Geschichte ist nicht ausschließlich aus eigenem Gedankengut entstanden, inspiriert wurde sie von dem Spiel: Slender!
Posted on: Wed, 21 Aug 2013 18:51:16 +0000

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