"Es herrschte Meinungsvielfalt" ??? - Aber Frau Professor, nun - TopicsExpress



          

"Es herrschte Meinungsvielfalt" ??? - Aber Frau Professor, nun lassen Sie mal bitte die Moschee im Dorf !! "In seinen Anfangszeiten hatte der Islam eine blühende Debattenkultur ausgeprägt. Gelehrte entwickelten eigene Gedanken und stritten kontrovers über die Grundfragen der Religion. Es herrschte Meinungsvielfalt, sagt die Hamburger Professorin Katajun Amirpur". Frau Professor, ist Ihnen nicht bekannt, daß Meinungsvielfalt im Islam immer schon verfolgt, ihre Vertreter als Ketzer gebrandtmarkt und oft hingerichtet wurden? Allen voran der wunderbare Mansur al-Halladsch. Averroës (Ibn Rušd) und Avicenna (Ibn Sīnā - im Übrigen Perser und kein überzeugter Muslim) werden zwar heute als die Leuchten des Islam hingestellt, wurden zu ihrer Zeit aber auch stark angegriffen, Averroës zeitweilig sogar verbannt; seine Werke wurden verboten und ihre Verbrennung angeordnet. Von der islamischen Orthodoxie werden seine Werke bis heute strikt abgelehnt. Al-Ghazali ist der Philosoph, der das Denken im Islam einbetonierte, da er den Philosophen das Recht absprach, ihr Prinzip der Kausalität auch auf den jenseitigen Gott und den Koran anzuwenden. Mit dieser Haltung ebnete er antirationalen Tendenzen im Islam den Weg, die bis heute bestimmend bleiben sollten. - Alles sehr verkürzt gesagt. - Lebhafte Debatten wurden überhaupt nur in der der Übergangszeit nach der Eroberung der persisch und hellinistisch geprägten Kulturen des Orients und des südlichen Mittelmeerraumes geführt bis die Arabisierung mehr oder weniger abgeschlossen war, die das Denken zum Erliegen und die "Blüte" zum Welken brachte … Ja, es gab eine Blüte, insbesondere im Haus der Weisheit in Bagdad, auch in Cordoba. Das darf nicht abgestritten werden. Das Haus der Weisheit wurde 825 gegründet. Als Vorbild des Hauses der Weisheit diente die wesentlich ältere persische Akademie von Gundishapur, in dem zahlreiche griechische Philosophen, aramäischen Christen und nestorianischen Christen gearbeitet und vor allem übersetzt hatten. Im Haus der Weisheit in Bagdad arbeiteten 90 Menschen an wissenschaftlichen Übersetzungen, darunter überwiegend Christen und Juden, vor allem aus dem Griechischen in die Arabische Sprache. Der Abbasiden-Kalifen al-Maʾmūn schickte dafür einen Gelehrten seines Hofs nach Byzanz und bat den Kaiser, ihm mathematische Werke (u.a. die des Euklid) zu übergeben. Im Haus wurden alle Werke der Antike übersetzt, die aufzufinden waren, unter anderem von Galen, Hippokrates, Platon, Aristoteles, Ptolemäus oder Archimedes. Unter der Leitung des Christen Hunayn ibn Ishaq entwickelten sie ebenso eine Technik des konzeptionellen anstelle des wörtlichen Übersetzens. Nach dem Vorbild dieser Institution wurden ähnliche Einrichtungen in Córdoba, Sevilla und Kairo geschaffen. Ohne die Arbeit der persischen, christlichen und jüdischen Gelehrten wäre diese Blüte allerdings nie möglich gewesen. Vor allem: Vor den arabischen Eroberungen blühten die Kulturen des Orients und des Mittelmeerraumes bereits seit Jahrhunderten. Ohne die Eroberung durch den Islam und die Araber blühten sie wahrscheinlich heute noch !
Posted on: Fri, 19 Jul 2013 15:21:06 +0000

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