Medienkommentar: Syrien | 26. August 2013 | klagemauer.tv Seit - TopicsExpress



          

Medienkommentar: Syrien | 26. August 2013 | klagemauer.tv Seit Mittwoch, 21. August 2013 kursiert das Gerücht, die syrische Armee habe in Siedlungen der syrischen Region Ghuta nahe Damaskus Giftgas eingesetzt. Die Zeitung Al Arabiya berichtete, dass mindestens 1300 Menschen dabei zu Tode gekommen seien. Sie beruft sich dabei auf den syrischen Oppositionsführer Georges Sabra. Die Zeitung behauptet, Präsident Bashar al-Assad stecke hinter diesen Anschlägen. Die westlichen Medien griffen dies in den letzten Tagen nahezu einstimmig in ihrer Berichterstattung auf. Der britische Daily Mirror z.B. titelte am Tag darauf „Nun vergasen sie Kinder“. Die Bilder toter Kleinkinder sollten diese vermeintlichen Tatsachen auf grausame Weise untermauern. Angesichts dieser emotionalen Berichterstattung gilt es einmal mehr, den Fakten ins Auge zu schauen und diesen Aussagen auf den Grund zu gehen. Zunächst einmal ist festzuhalten, dass bis heute keinerlei stichhaltige Beweise für den massiven Vorwurf gegen Assad vorliegen. Es handelt sich lediglich um Behauptungen der Oppositionsrebellen. Somit kann bisher nur spekuliert werden. Die westlichen Medien und Politiker, die behaupten, dass diese Aussagen verlässlich seien, stehen auf sehr dünnem Eis. Mitarbeiter der Nachrichtenagentur ANNA-News, die zu besagter Zeit in dem Bezirk Ost-Ghuta vor Ort waren zeichnen ein ganz anderes Bild der dortigen Lage. Sie berichten: „Ende des vergangenen Jahres wurde der Ort von Elite-Einheiten der Al-Nusra-Front besetzt. Aufgrund der ständigen Kämpfe wurde der Ort längst von Zivilisten verlassen. Derzeit sind nur Rebellenkämpfer dort, keinerlei Zivilisten. Hier befinden sich keine Frauen oder Kinder mehr, deren Leichen uns die westlichen Medien heute demonstrieren. Es befinden sich auch keine Einheiten der Freien Syrischen Armee an diesem Ort, sondern nur internationale Terroristen von ausländischen Al-Kaida-Einheiten sowie professionelle ausländische Söldner, die u.a. auch von US-amerikanischen Instrukteuren in Jordanien ausgebildet worden sind.“ Die Journalisten berichten, dass an besagtem Ort am 21.August eine Anti-Terror-Operation stattgefunden habe. Darüber sagen sie: „Mit dutzenden von Kameras, die unter verschiedenen Kamerawinkeln arbeiten, dokumentieren wir ohne Unterbrechung den gesamten Fortgang der Operation. An den Explosionsbildern kann jeder Fachmann unschwer erkennen, dass die Armee nur Standardmunition einsetzt. Es gibt keinerlei kriechenden Rauch. Bedenkt man das windige Wetter, die Bedingungen unter Nahkampf und dass die Soldaten keine Gasmasken benutzen, wären Soldaten und an der Front filmende Kameraleute selbst massiv von der Wirkung von chemischen Kampfstoffen betroffen. Aber es gibt nichts dergleichen. Das zeugt einmal mehr davon, dass die Kampagne in den Medien über C-Waffen-Einsätze der Armee eine Lüge ist.“ Der geopolitische Analytiker Patrick Henningsen wirft im Zusammenhang mit dem vermeintlichen Giftgasanschlag auch die Frage auf, wem ein solcher Anschlag nützte. Er erinnert daran, dass nur wenige Tage zuvor Waffeninspekteure der UN in Syrien eintrafen und nur unweit des behaupteten Tatortes entfernt ein Hotel bezogen. Hätte Bashar al-Assad in der Tat zur Zeit der Anwesenheit dieser Inspekteure chemische Waffen eingesetzt, müsste man ihn als absoluten Dummkopf betrachten. Denn die USA und ihre Partner werden nicht müde auf die „rote Linie“ hinzuweisen, die sie im Jahr 2012 erstmalig beschworen. Diese würde überschritten, sobald in Syrien Chemiewaffen zum Einsatz kämen. Eine militärische Intervention durch die USA und ihre Partner werde dann unausweichlich folgen. Diese Warnung rückt die Vorkommnisse der letzten Woche in ein ganz anderes Licht. An dieser Stelle möchten wir noch einmal daran erinnern: Wir sprechen von bisher unbestätigten Anschuldigungen durch die syrischen Rebellen. Sich allein auf ihre Aussage zu verlassen ist fahrlässig. Es liegen bisher keinerlei Beweise vor. Dennoch erklärte US-Außenminister Chuck Hagel bereits Sonntag, den 25.08., dass das US-Militär grundsätzlich auf eine militärische Intervention in Syrien vorbereitet sei und nur auf eine Entscheidung Obamas warte. Der russische Politiker Alexei Pushkov sagte hierzu: „Unausweichlich bewegt sich Obama auf einen Krieg in Syrien zu, so wie zuvor Bush im Irak.“ Er ergänzte: „Genauso wie im Irak wird dieser Krieg nicht rechtmäßig sein und Obama wird zu einem Bush-Klon.“ Meine Damen und Herren, es muss uns allen klar sein, dass es nicht allein um Syrien geht. Es zeichnet sich hier eine Konfrontation der großen Machtblöcke ab. Den Amerikanern, Franzosen, Briten, Israelis und deren Verbündeten stünden im Falle eines Militärschlags nicht nur Syrien, sondern auch Staaten wie Russland, China und der Iran gegenüber. Wie diese reagieren würden, ist ungewiss. Sicher ist jedoch, was der syrische Informationsminister Omran al-Zoubi vorhersagt: „Eine US-Militärintervention wird ernsthafte Nachwirkungen haben und einen Feuerball erzeugen, der den gesamten Mittleren Osten in Brand setzen wird.“ Liebe Zuschauer: Sorgen Sie mit uns gemeinsam dafür, dass dieses bedrohliche Szenario bekannt wird, noch bevor die ersten amerikanischen Raketen syrische Menschenleben fordern. Machen Sie möglichst viele Menschen auf die genannten Zusammenhänge aufmerksam. Schauen Sie sich auch unseren Medienkommentar vom Freitag, 23.08. an, der die Rolle der USA in diesem ganzen Zusammenhang näher beleuchtet.
Posted on: Mon, 26 Aug 2013 23:47:59 +0000

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