Montag, 22. Juli 2013 Guten Morgen Herr Marjanovic, kein Tag ohne - TopicsExpress



          

Montag, 22. Juli 2013 Guten Morgen Herr Marjanovic, kein Tag ohne Neuigkeiten in der US-Datenaffäre: Jetzt haben die Kollegen vom "Spiegel" herausgefunden, dass sowohl der Auslandsnachrichtendienst BND sowie das Bundesamt für Verfassungsschutz eine Spähsoftware des US-Nachrichtendienstes NSA genutzt haben. Dabei hatte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel noch Ende vergangener Woche vor der versammelten Hauptstadtpresse als Ahnungslose gegeben, der es "völlig unmöglich" sei, hier eine Analyse vorzunehmen. Als Regierungschefin hat Merkel seit 2005 kaum einen schweren Fehler gemacht. Doch in dieser Affäre wirkt sie so unbeholfen wie SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück an seinen besten Wahlkampftagen. Aufklärung im aktuellen Datenskandal soll Kanzleramtschef Ronald Pofalla liefern, der in dieser Funktion zuständig ist für die Nachrichtendienste. Allzu hilfreiche Informationen sollte man sich von Pofalla allerdings nicht erwarten. Er gehört wie CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe zum Kreis männlicher Parteisoldaten, die von den eigenen Truppen nur als "Merkels Ministranten" verspottet werden. Lange galten Brasilien, Russland, Indien und China als Paradiese für Anleger. Doch die Jahre des Superwachstums in den Bric-Staaten sind vorbei. Die ersten Fondsmanager warnen Anleger eindringlich vor neuen Investitionen in diesen Regionen. Auch wenn der aktuelle Konjunktureinbruch wahrscheinlich nur eine vorübergehende Schwächephase ist, die Zeit ist reif, das eigene Portfolio zu überdenken. Die heutige Titelgeschichte "Das Ende der Euphorie" beschreibt ausführlich die Risiken der Bric-Staaten. jetzt lesen Wahlsieg für einen Wirtschaftsreformer: Shinzo Abe ist es gelungen, die Macht in Japans Oberhaus zu übernehmen. Damit dominiert seine Regierungskoalition nun beide Parlamentskammern. Freuen können sich aber wahrscheinlich nur Abe selbst und seine Liberaldemokratische Partei (LDP). Denn sein Reformkonzept besteht aus der gefährlichen Mixtur einer extrem lockeren Geldpolitik und schuldenfinanzierter Konjunkturprogramme. Die Wirkung ist wie bei einem Alkoholiker: Dem Rausch folgt der Kater. Otmar Issing, der ehemalige Chefökonom der Europäischen Zentralbank, kennt die Stärken und Schwächen der Währungsunion wie kaum ein anderer. Im Interview mit Handelsblatt-Redakteurin Dorit Heß redet der Notenbanker Klartext - gegen den Ankauf von Staatsanleihen durch die EZB, gegen die Ausgabe von Euro-Bonds und gegen eine zentrale Bankenaufsicht unter dem Dach der EZB. "Man muss sich große Sorgen um die Unabhängigkeit der Notenbanken machen", sagt Issing. Das Interview ist ein Muss für alle, die um den Wert einer stabilitätsorientierten Geldpolitik wissen. jetzt lesen Merkels staatlich verordnete Energiewende hat kaum noch Unterstützer: Nach dem Frontalangriff von Siemens-Chef Peter Löscher und Eon-Chef Johannes Teyssen geht jetzt auch eine Gewerkschaft auf Distanz zu dem Jahrhundertprojekt. Michael Vassiliadis, Chef der Gewerkschaft IG Bergbau, Chemie, Energie, fürchtet um den Verlust von wertvollen Industriearbeitsplätzen. Steuerzahler, Stromkunden und Mieter würden die volle Last der Energiewende tragen. Man muss nicht immer die Meinung von Herrn Vassiliadis teilen, doch in diesem Fall hat er Recht: Die Energiewende gelingt nur durch einen mutigen Neustart. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen schwungvollen Start in die Woche. Herzlichst Ihr 22072013_HBTitel.jpg Sven Afhüppe Stellvertretender Chefredakteur
Posted on: Mon, 22 Jul 2013 05:20:46 +0000

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