WARUM BIN ICH GEGEN EINE KITA-PFLICHT? ich erkläre gerne, warum ich das so seh, wie ich es seh. Das Zauberwort heißt *****Individualität***** (Nur kurz am Rande: Ich kenne NIEMANDEN, der sein Kind zu Hause nur bei mama großzieht. Alle Mütter sind sehr engagiert. Gehen mit ihren Kindern zu Spielgruppen,Malschulen,Sportvereienen,Musikschulen oder ähnlichem. Und organisieren Treffen auf Spielplätzen etc. Mich eingeschlossen. ) Wir Menschen sind unterschiedlich. Nehmen wir mal die Schulpflicht als Beispiel. Habt ihr euch mal damit beschäftigt, wieviele Familien auswandern, zum Größten Teil nach Österreich oder in andere Nachbarländer, weil es in den anderen Ländern eine Unterrichtpflicht gibt, aber keine Schulpflicht? In Ö gibt es Schulen, wo Kinder völlig frei, auf Bauernhöfen, in kleinen Gruppen lernen können. Wo der Tag nicht um 8 startet, sondern nach dem ausschlafen. Wo Kindern sich auch länger an den Themen aufhalten dürfen, die ihnen vielleicht Schwierigkeiten machen. Dort wird von Seiten des Staates überprüft in regelmäßigen abständen, ob die Kinder auch "unterrichtet" wurden, aber niemand zwingt sie tagtäglich irgendwo hinzugehen. Ich selbst war nur 1 Jahr in der Vorschule und davor das Jahr war ich nur 2 mal in der Woche für ein paar Stunden in der Kita, weil meine Mutter die zwei tage gearbeitet hat. Ich bin wirklich nicht unsozial. Wer mich kennt weiß das. Immer wenn meine Mutter mich dort abgegeben hat, hatte ich einen Klos im Hals. Ich wollte einfach bei ihr sein. So bin ICH gewesen. Das übertrage ich NICHT auf meine Tochter. Sie ist total anders. Das sage ich mal nebenbei, nicht das mir das gleich wieder vorgeworfen wird. Die Dinge, die eine Vorschule den Kindern vermitteln soll, 1-10 zählen, mit der Schere schneiden und 1+1 kann ich meinem Kind ohne Probleme selber beibringen.Den soziele Aspekt lernt meine Tochter eh im Alltag mit ihren freunden und den fremden Kindern in den Sportvereinen usw. Ich werde mir auch von keinem erzieher meine Erziehungsfähigkeit aberkennen lassen. Ob mein Kind in die Vorschule geht oder nicht entscheiden wir zu gegebener Zeit. Das hängt von vielen Faktoren ab. Generell bin ich nicht gegen die Vorschule. Ich bin aber dagegen Menschen zu zwingen irgendwo hinzumüssen. Ich finde es gut, wenn andere Familien mit der Kita einen wunderbaren Weg gefunden haben. Einen Weg der zu Ihnen passt. Der Weg muss aber nicht der richtige Weg für meine Familie sein. Warum können wir nicht akzeptieren, dass auch Kinder unterschiedliche Bedürfnisse haben. Es gibt Kinder, die einfach extreme Probleme haben, wenn es um sie herum sehr laut ist, hektisch ist. Bei einigen entwicklet sich dann dadurch Konzentrationsschwierigkeiten, Hyperaktivität oder ähnliches. gerade letztens lies ich bei facebook den Text einer Erzieherin: " Viele Erzieherinnen schaffen es nicht mal bis zum 35 Lebensjahr OHNE krank zu werden. Wir ertragen jeden Tag eine lautstärke, die viel zu hoch ist und der Staat nun schon die Räume schalldichter bauen möchte. Fast jede dritte Erzieherin hatte schon mal einen bandscheibenvorfall, weil sie jeden Tag sich in die Knie bücken oder Kinder schleppen!! Und hinzu kommt der pychische Stress, dass man jeden Tag so viel Verantwortung trägt, dass viele an einem Burn-out erkrankt sind!!! Ich finde, wenn man all die Sachen bedenkt, IST es im jedem Fall zu wenig! Und das Geld steigt in den Entwicklungsjahren auch verhältnismäßig hoch!!! Leider haben viele noch das Bild von Kaffeetrinkenen Erzieherinnen im Kopf, die den ganzen Tag auf der Bank sitzen.... Dies ist das aber schon lange nicht mehr.... Bildung und Förderung steht an oberster Stelle! Warum sollen wir also nicht das Gehalt eines Lehrers verdienen?! Mehr als gerechtferigt wäre es, denn der Lehrer muss sich nicht 3000 mal bücken, um Schuhe zu binden, die Jacke zu zu machen oder um zu schlichten. Der muss nicht 25 Kinder im Akkord die vollgekackten Windeln wechseln. Oder Beobachtungsbögen und Letngeschichten schreiben oder das Sprachlerntagebuch in drei Jahren füllen (umso voller, umso besser)!!!! Ich sag das nicht so, weil ich selbst betroffen bin - aber wer einmal hinter die Kulissen eines Erziehers geschaut hat (als Praktikant z. wird sehen, was man alles leisten muss und das dieser beruf definitiv nicht jeder ausüben könnte!!!! :)) " Da steckt so viel Wahrheit drin. Es mag Kitas geben wo das nicht so ist. Und wahrscheinlich werden jetzt alle aufschreien:" Bei uns ist es aber nicht so! Wunderbar: herzlichen Glückwunsch." Aber in vielen Kitas ist es so. Und genau sowas finde ich nicht gut. Förderung, Bildung, Lautstärke,Windel wechseln im Akkord! Dürfen Kinder heute noch Kinder sein? Dürfen sie einfach mal ein paar Stunden ohne bespaßt zu werden verbringen? Oder ohne dass irgendwer von außen irgendwas von ihnen will? In manchen Kitas läuft das sehr gut. Warum muss ständig ein Erzieher mit dem Klemmbrett hinterher rennen und irgendein Verhalten dokumentieren. FÖRDERUNG wohin das Auge sieht. Mein Kind brauch keine Förderung. Das Leben alleine ist so spannden und die Welt will entdeckt werden. Eine ganz neue norwegische Studie hat gerade erst wieder herausgefunden, dass ganze 3% der deutschen Kitas GUT sind. Und sicher haben hier alle beteiligten eine der 3% abbekommen. Aber was ist mit den 97% der anderen Kinder, die in mangelhaften Kitas betreut werden? Die in den guten keinen Platz bekommen haben? Es geht mir hier nicht darum die Kitas schlecht zu machen. Viele Erzieher leisten hervorragende Arbeit im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Es geht mir hier darum, dass Kinder nicht in ein System gesteckt werden, dass vielleicht nur zu einem Teil der Menschen passt. Aber ein anderer Teil hat damit einfach ein Problem. Letztens habe ich einen ganz tollen Artikel gelesen, von einem Jungen der gerade sein Abitur gemacht hat, der aber NICHT zur Schule gegangen ist. Und er hat es super gemacht. Ich verlinke euch lieber nicht die ganzen Seiten und organisationen, die selbstbestimmtes Lernen fördern und fordern. Ich selbst hätte mir viele scheiß-langweilige jahre sparen können. Mein Nachhilfe lehrer hat mir damals meine Mathe Abi Themen in ein paar Stunden beigebracht. Dann konnte ich es. In der Schule konnte ich mich nicht konzentrieren. Selbst Personen, die sich hier beteiligt haben, gehören zu schulabbrechern oder verweigerern und haben es heute auch zu was gebracht. Haben sogar mehr erreicht als ich, die brav die 13 Jahre abitur durchgezogen hat. Ich kenne auch Leute, die NIE in der Kita/Vorschule waren und ein wunderbares BWL Studium hingelegt haben. Ich lasse mein Kind entscheiden. Wenn sie soweit ist. Lasst anderen auch die freiheit ihren eigenen weg zu gehen. Die Kita Pflicht selbst lässt diese freiheit nicht mehr. Und wo erstmal 2 Jahre zur Pflicht werden, werden auch ganz schnell 3 und vier Jahre Pflicht. Da gab es gerade vor kurzem eine Debatte, wo es hieß "ab 1.Lebensjahr verpflichtend".
Posted on: Fri, 09 Aug 2013 04:56:58 +0000