11. September (Nine-Eleven) »Während sich in den neunziger Jahren viele von uns dem Wohlstandsrausch hingeben durften, hegten andere tiefen Hass gegen uns. Ich wusste nicht, dass Mohammed Atta mich so sehr hasste. Der Schock von 9/11, mit dem mir aufging, dass es Menschen gibt, die mich hassen und töten wollen, obwohl wir uns gar nicht kennen, ist bis heute nicht abgeklungen. In den Augen meiner Feinde bin ich, genau wie Theo van Gogh, Sinnbild dreckigen Unglaubens. Sie sehen in mir und meinen Kindern nicht mehr als Fleisch, das geschlachtet werden kann, weil ich ihrem Gott im Wege bin. Seit 9/11 ist mir ständig präsent, dass ich gehasst werde, und es kostet mich Kraft, diesem Gedanken Tag für Tag sein Gewicht zu nehmen.« Leon de Winter über die Anschläge am 9.11.2001 in New York. Sein soeben erschienener Roman »Ein gutes Herz«, thematisiert den Mord an dem holländischen Regisseur Theo van Gogh 2004 durch einen islamischen Fundamentalisten, aber auch die beleidigenden Provokationen van Goghs gegen Leon de Winter selbst.
Posted on: Thu, 03 Oct 2013 12:53:19 +0000
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