Am Ende dieses Tages denken wir an Charles Mackerras, der heute - TopicsExpress



          

Am Ende dieses Tages denken wir an Charles Mackerras, der heute seinen 88. Geburtstag gefeiert hätte. Mackerras gehörte zu den bedeutendsten Dirigenten des 20. Jahrhunderts. Er studierte und spielte zunächst in Sydney Oboe, bevor er sich dem Dirigieren zuwandte. Prägend waren seine Studienjahre bei Václav Talich in Prag, aus denen er als Wahrer der böhmischen Tradition hervorging. Ab 1948 und bis 1977 dirigierte er, zuletzt als dessen Generalmusikdirektor, regelmäßig am Londoner Sadler’s Wells , von 1961 bis 1963 an der Berliner Staatsoper, von 1965 bis 1970 an der Staatsoper Hamburg und seit 1964 auch am Royal Opera House. Sein Debüt an der The Metropolitan Opera feierte er 1972, an der Pariser Oper ein Jahr später. Spätestens seitdem war Mackerras einer der weltweit gefragtesten und geehrtesten Dirigenten und galt seit dem Tode Rafael Kubelíks auch als der authentischste tschechische Dirigent der alten Schule. Mackerras war Ehrenbürger Prags und leitete jahrzehntelang regelmäßig die Tschechische Philharmonie. Bahnbrechend in Mackerras’ diskografischer Karriere war seine hochkarätig besetzte und historisch getreue Aufnahme des Messiah von 1967, die nach wie vor als Meilenstein gilt. Immer wieder arbeitete er mit herausragenden Ensembles wie dem Orchestra of the Age of Enlightenment, die sich der historischen Aufführungspraxis verschrieben hatten - ein dogmatisches Beharren auf dem vermeintlichen Originalklang aber lehnte er ab, auch, wenn er Händels Feuerwerksmusik schon 1959 mit den vom Komponisten ursprünglich vorgesehen 24 Oboen einspielen ließ. Er galt außerdem als Großmeister unter den Mozart-Interpreten; alle 41 Symphonien des Salzburger Meisters hatte er in den achtziger Jahren mit dem Prager Kammerorchester eingespielt. Seine Aufnahmen der Opern von Leoš Janáček – die ihm mehr als irgendjemand anderem ihre neuzeitliche Anerkennung auf westlichen Bühnen verdanken – werden als mustergültig angesehen. Einer der Höhepunkte seiner Laufbahn war 1973 die musikalische Leitung des Eröffnungskonzerts des neuen Sydney Opera House. 1980 dirigierte er als erster Nicht-Brite die Last Night of the Proms in der Royal Albert Hall. Bereits ein Jahr zuvor war er von Elisabeth II. in den Adelsstand erhoben worden. Auch als sich der große Pianist Alfred Brendel im Dezember 2008 in Wien mit Mozarts Es-Dur-Klavierkonzert von der Bühne verabschiedete, stand am Pult der @Wiener Vienna Philharmonic / Wiener Philharmoniker sein Freund und Weggefährte Charles Mackerras. Er starb am 14. Juli 2010 im Alter von 84 Jahren in London. youtube/watch?v=Ol3Lb5qYUNI&list=PL857B214BD8A6FB4F
Posted on: Sun, 17 Nov 2013 22:13:27 +0000

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