An meine lieben Mitbürger (Unbekannterweise) zwecks - TopicsExpress



          

An meine lieben Mitbürger (Unbekannterweise) zwecks Bekanntschaftserweiterung. Sie wundern sich ob dieses Schreibens aus fremder Hand? Man flutet sie schon genug mit Reklame jeglicher Art? Da bin ich ganz ihrer Meinung, mir geht es ebenso. Auch ich bin all die wohlmeinenden Ratschläge leid, schalte Werbeblöcke stumm, möchte Störungen dieser Art umgehen/vermeiden. Nun handelt es sich in dem ihnen vorliegendem Brief keinesfalls um eines dieser nervigen nichtssagenden ihnen das Geld aus der Tasche ziehen wollenden marktschreierischen Aufrufe; da ich auch nur ein weiterer normaler Weltenbürger bin wie sie. Meine Ambitionen liegen daher ganz woanders. Es interessiert mich nicht, welchen Status sie gesellschaftlich haben, sondern wer sie privat als Mensch sind. Mit diesem kleinen Brief an sie habe ich mich nun dazu aufgerafft, im Rahmen meiner Möglichkeiten den Bekanntschaftsgrad sowie den Blickwinkel der eigenen Interessengebiete etwas zu erweitern. Es ist ein Experiment wenn man so will. Einfach mal sehen, was passiert. In Ermangelung der täglichen Möglichkeit neue Menschen kennenzulernen, ergreife ich hier eine mir passend erscheinende Initiative, um wieder einmal wie es in früheren Zeiten noch üblich war von Mensch zu Mensch zu reden. Sozusagen der Versuch, mit jenen ins Gespräch zu kommen, die sich ansonsten nie kennen und schätzen lernen würden. Da dies wie hier in der ersten Stufe völlig anonym und unverbindlich stattfindet, bleibt es natürlich ihnen überlassen, ob sie es in Betracht ziehen hier nachzuhaken, bzw. in irgendeiner Form zu reagieren gedenken oder dies Schreiben stillschweigend im nächstbesten Papierkorb entsorgen. Bevor sie nun diesbezüglich eine Entscheidung treffen, lesen sie bitte erst zu Ende, was ich ihnen mitteilen möchte. Da leben wir nun alle gemeinsam in dieser Stadt, diesem Land, ja auf diesem Erdenrund und werden uns zumeist ein Leben lang wohl nie von Angesicht zu Angesicht begegnen, geschweige denn kennenlernen. Wir wandern zwar des Öfteren wie taubstumme Ameisen geschäftig aneinander vorbei, bleiben uns jedoch Fremd und jemand Fremden anzusprechen gehört sich nun mal nicht. Dennoch hätte ich sie nun aber trotz dieser allgemein gültigen Benimmfloskel einmal näher angesprochen, vorausgesetzt natürlich dass ihnen das genehm ist. Da mir meine Mitmenschen nicht gleichgültig sind hab ich mir überlegt wie ich schon vorab ein paar Worte mit ihnen wechseln könnte und somit dieses Rundschreiben verfasst. Doch genug der Vorworte. Worum es mir unter anderem geht ist folgendes: In erster Linie um mehr Aufgeschlossenheit auf Basis eines verstärkten Wirgefühls, eine neue Grundlage zum besseren gegenseitigen Verständnis und damit wieder mehr gesellige Gemeinschaft, verbesserte Kommunikationsmöglichkeiten sowie der Chance hier etwas in einen Pool zusammenfließen zu lassen, von denen die unterschiedlichsten Interessen profitieren könnten. All das selbstverständlich auf absoluter Freiwilligenbasis. Das versteht sich von Selbst. Jedem sei das Seine unangetastet belassen, Geduld und Toleranz vorausgesetzt. Sie erinnern sich sicher an den Fall der Mauer, wo jene berühmten Worte fielen: Wir sind das Volk! Das hat mich damals ziemlich beeindruckt, dieser Zusammenhalt, dieses gemeinsam durchgesetzte Interesse, der Aufruf und Aufbruch zu/in mehr Freiheiten und selbsterwählte Verantwortlichkeit. Manchmal spürt man eben doch trotz des im Westen Vorschub gegebenen „Jeder ist sich selbst der Nächste“ das man Teil eines größeren Ganzen ist und nicht nur Einzelkämpfer in eigener Sache. Möglicherweise täte es uns ganz gut wieder mehr von Mensch zu Mensch persönlich miteinander zu verkehren. Keine Angst, ich will sie in nichts verwickeln oder einbinden. Bleiben sie nur was sie sind oder sein möchten, denn das mach ich selbst ja auch. Schenken sie mir nur für einen kurzen Moment ihre Aufmerksamkeit. Ist es nicht seltsam, das in einer global vernetzten Welt, wo es den Anschein hat, das hier die grenzenlose wie endlose Kommunikation stattfindet, der Mensch vor Ort sich oftmals völlig übergangen und ausgegrenzt fühlt? Alles sieht äußerlich nach weltweiter allgemeiner Verbrüderung aus und doch stehen viele bildlich gesprochen allein und einsam hilflos wie in stummen Wüsten herum. Wie kann das sein? Dem äußeren Anschein nach rückt die Welt zwar zusammen, doch innerlich habe ich das subjektive Gefühl, Menschen waren noch nie so weit voneinander entfernt wie heute. Der alleinige fromme Wunsch nach Nähe ändert dies ganz sicher auch nicht. Soziale Netzwerke wie Facebook und Co können echte Kontakte keinesfalls ersetzen oder wett machen. Wir benötigen schlicht und ergreifend den zwischenmenschlichen direkten und realen Bezug zueinander (zumindest zu Jenen der eigenen Wahl und Sympathie nach). Ansonsten schwimmen wir ja nur in eigenen wie fremden uns ungefragt übergestülpten Traumwelten herum. Was mich selbst nun im Innersten durchaus geprägt hat, sind all diese leibhaftig erlebten Menschen die ich im Laufe meines Lebens kennenlernen durfte. Von etlichen blieb etwas haften, wurde übernommen und somit in meiner Persönlichkeit verbaut. So findet meinem Empfinden nach erst die berühmt berüchtigte Charakter – wie Herzensbildung statt. Wir formen und fördern uns gegenseitig, rühren und berühren uns durch Wort und Tat. Aus einigen dieser Begegnungen schöpfte ich oftmals neue Zuversicht und Kraft. Und so bin ich weiterhin auf der Suche nach neuen Bekanntschaften, ihren Ideen, ihrer Abwechslung und neue Anstöße geben könnenden Persönlichkeiten. Ich denke das sich jeder mehr oder minder auf der Suche nach interessanten Zeitgenossen befindet, es sei denn das ihm all dies von klein auf zufloss und somit nie fehlte. Menschen zu kennen halte ich für wichtig, darunter nun echte Freunde zu finden wäre wünschenswert, denn ein gleichgültiges Nebenhergelebe finde ich erschreckend. Ok, dies scheint oft so gewollt zu sein; Jedem das Seine, mir das Meine und eben jeder für sich selbst auf die ihm genehme Art. Aber gibt es nicht auch eine Sowohl als Auch Möglichkeit? Ab und an sollten neue Gespräche mit dem/den noch Unbekannten möglich sein. Wie sonst könnte man den eigenen Horizont erweitern, wenn jeder ständig auf die schon bekannten Wiederholungen des sich kaum verändernden Freundeskreises zurückgeworfen wird. Dies nun ist eines meiner Vorhaben. Ein Plan, ein Experiment wenn sie so wollen. Ich hätte gern gewusst, wie sie darüber denken, wie ihre Lebensplanung sich gestaltet und ob sie noch für Neues in ihrem Leben aufgeschlossen sind. Was sind ihre Ziele, welcher Philosophie folgen sie, nennen sie gar ein ausgefeiltes Weltbild ihr Eigen? Verstehen sie mich bitte nicht falsch. Mein Anliegen ist rein privater Natur (sowas muss es ja auch noch geben dürfen). Es steckt kein kommerzielles Marktinteresse hinter meinen Fragen. Vorerst also sozusagen ein reines Gespräch unter Privatiers, mehr nicht. Ich versuche quasi den Multis der allgegenwärtigen Medienlandschaften ein wenig das Wasser abzugraben, in der Hoffnung auf eine wiedergefundene persönlich wie gemeinschaftlich funktionierende Gemeinschaft, die ohne viel Technikbrimborium noch den Menschen an sich wahrnimmt und stärkt. Weg von der allgemeinen Überschwemmung durch uns unbekannte Anbieter und Anbiederer. Zurück zum Einzelnen, zu dem was uns persönlich bewegt und ausmacht. Den Wind wieder zurück ins eigene Segel setzen, bzw. in die wahren Bedürfnisse des Volkes lenkend, insofern wir denn noch eigenständig denkende Individuen mit gemeinschaftlichem Interesse sind. Haben wir noch die dazu benötigten eigenen Kräfte verfügbar, können wir hier noch etwas an selbstständigen Denkvorgängen sowie daraus resultierenden Taten abrufen oder sind wir schon durchweg zu sehr angepasst, eingelullt und somit mehr oder weniger abhängig gemachte Marionetten? Sind wir noch ab und an dazu fähig hellwach zu werden oder dämmern wir eher schläfrig vor uns hin? Was ist der Mensch, was seine Wichtigkeit, sein Weg, seine Erfüllung und sein Ziel. Welche Gedanken treiben uns voran? Was mich momentan beschäftigt, das konnten sie nun bruchstückweise mitlesen. Wie denken sie dazu? Es würde mich freuen, wenn sie diesbezüglich etwas von sich hören ließen. Ein anregender Austausch konstruktiver Ideen wäre möglicherweise sehr brauchbar. Es hat mich in jedem Fall schon mal gefreut, das sie meinen Gedanken einmal folgten, wir uns zumindest schon mal geistig aneinander herantasten konnten. Dies könnte der Anfang einer fruchtbaren über den Tellerrand des Internets hinausgehenden Bekanntschaft sein. Ich bedanke mich für ihre Geduld und dafür dass sie mir zugehört haben. Freundliche Grüße Ihr Merlin M. Summa ©
Posted on: Tue, 30 Jul 2013 14:37:35 +0000

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