Aus einem Artikel der neuen Zeitschrift FLOW Nr. 1/2013- Rubrik Zeitgeist. Interviewt wurde Antoine Mooij, niederländischer Philosoph, Psychiater und Psychoanalytiker. WIE HAT SICH DIESE SOFORT-KULTUR ENTWICKELT? Unser Wohlstand und die technischen Fortschritte der letzten Jahrzehnte machen dies möglich. Nehmen Sie das schlichte Ausleihen eines Buchs in der Bibliothek. Früher musste man einen Leihzettel abgeben, bekam das Buch oft erst eine Woche später. Heute reicht ein Klick am Computer - und schon hat man das ganze Buch auf dem Bildschirm. Fast alle Produkte und Informationen stehen sofort zur Verfügung. Sogar Kontakt ist immer und direkt verfügbar. Unsere engsten Vertrauten, beispielsweise Partner und Freunde sind mobil oder online stets präsent. Früher war das Leben ein Wechsel aus Zeiten, wo man zusammen war, und solchen, in denen man getrennt war. Die getrennten Phasen gibt es nicht mehr. Abstand in Beziehungen fehlt. Daher ist auch die normale Angst und Unruhe, die sich aus Trennungen ergibt und die zum Leben dazugehört, verschwunden bzw. wir haben verlernt, sie auszuhalten.
Posted on: Sun, 24 Nov 2013 17:26:02 +0000
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