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Auszug aus meinem Buch über Medizin und Paramedizin: Homöopathie - die heilsame Lüge Die Homöopathie ist eine Heilmethode, die zweifellos „wirkt”. Ebenso zweifellos entbehrt sie jeglicher wissenschaftlichen Logik und die homöopathischen Mittel haben keine über den (allerdings erheblichen) Placebo-Effekt hinausgehende Wirkung. Der „Erfinder“ dieser Phantasie-Konstruktion (man kann nicht von einem „Entdecker“ sprechen) Samuel Hahnemann hat in rührender Umtriebigkeit ein System entwickelt, das fünf Voraussetzungen zur Basis hatte: Erstens: Krankheit und Heilung sind immaterielle Prozesse (Vitalismus). Zur Synthese organischer Stoffe sind geistige Kräfte notwendig. Diese Ansicht wurde bereits 1831 von Friedrich Wöhler (ein Medizinprofessor und Wissenschaftler des 19. Jahrhunderts) u. a. mit seiner Harnstoffsynthese als haltlos widerlegt: selbstverständlich sind Krankheiten und Heilungen materielle, heute auch biochemisch und physiologisch definierbare sowie quantitativ erfassbare Geschehen. Zweitens: Der Symptomenkomplex bestimmt die Arzneimittelwahl. Diese, zu Hahnemanns Zeiten einzige Möglichkeit der Auswahl der „Behandlungsmittel“ („Ursachen” der Krankheiten wie Bakterien und Viren waren noch nicht bekannt) ist überholt und gefährlich, heute werden nach Möglichkeit Ursachen und nicht Symptome behandelt. Drittens: Ein Mittel, das eine spezifische Wirkung hat, wirkt in extremer Verdünnung entgegengesetzt (simile-Prinzip). Zum Beispiel wirkt die Brechnuss in einer „normalen” Dosierung als Brechmittel. In starken Verdünnungen soll sie gegen das Erbrechen wirken. Tut sie allerdings dummerweise nicht mehr als ein Placebo (ein Medikament ohne wirksame Inhaltstoffe). Viertens: Die Wirkung wird mit zunehmender Verdünnung (Potenzierung) immer stärker. Für diese Pseudologik gibt es weder eine haltbare Hypothese noch einen experimentellen Beweis ihrer Gültigkeit. Fünftens: Man soll nur mit einem Stoff behandeln, entweder mineralisch oder pflanzlich. Diese Regel wird von den heutigen Homöopathen meistens missachtet, indem sie viele „Komplexmittel”, Mischungen verschiedener Stoffe anwenden. Hahnemann hat in seinem berühmten Selbstversuch angeblich mit Chinin (bei allopathischer, d. h. in schulmedizinischer Dosierung gegen Fieber wirksame Substanz) bei sich Fieber erzeugt. Er schloss allerdings nur aufgrund von unspezifischen Symptomen (schneller Puls, Hautrötung) auf eine erhöhte Körpertemperatur. Zu seiner Zeit gab es noch keine Fieberthermometer. Spätere gleichartige Versuche von Homöopathen sind regelmäßig gescheitert. Somit ist der Schlüsselversuch, der zur so genannten „Entdeckung“ der Homöopathie führte, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von Hahnemann falsch interpretiert worden. Für diese Grundsätze, die nicht mehr als haltlose Behauptungen sind, konnte nie eine wissenschaftlich plausible Theorie aufgestellt werden und auch nie ein Beweis für ihre Wirksamkeit erbracht werden. Hahnemann lebte in einer Zeit, als Existenz von Atomen und Molekülen noch nicht entdeckt worden war. So konnte er also auch noch nicht wissen, dass in seinen hoch „potenzierten“ (verdünnten) Präparaten keine Spur von der Wirksubstanz mehr vorhanden war. Später haben Anhänger der Homöopathie die angebliche Wirkung dieser hochverdünnten Mittel damit zu erklären versucht, dass die ursprünglichen Substanzen bleibende „Informationen” an das Wasser abgeben, sodass dieses auch ganz ohne Wirksubstanz wirken kann. Diese abstruse Theorie wird noch absurder, wenn man bedenkt, dass als „homöopathische Medikamente” meistens Globuli (kleine trockene Kügelchen aus Rohrzucker) eingesetzt werden, in denen sich natürlich auch kein Wasser mehr befindet, das irgendwelche Informationen weitergeben könnte. Stellen Sie sich einen mittelalterlichen Boten vor, der ein wichtiges Dokument überbringen soll. Schon zu Beginn weiß man nicht, ob dieses Dokument überhaupt eine Information enthält. Dann fallen ihm bei seinem wilden Ritt nach und nach sämtliche Papiere aus seiner Tasche (Hochverdünnung). Zuguterletzt fällt seine Tasche ins Feuer und verbrennt vollständig (das „informierte“ Wasser verdampft). Der Bote sammelt schließlich die übrig gebliebene Asche (Globuli) auf und übergibt sie dem Empfänger. Glauben Sie, dass die Blätter ihre (vielleicht nicht vorhandenen) Informationen an die Tasche abgegeben haben und dass diese Informationen noch aus den Überresten der verbrannten Tasche entschlüsselt und verwertet werden können? Ein vernünftiger Mensch würde nicht einmal den Versuch machen. Zu sehr würde das den gesunden Menschenverstand beleidigen.
Posted on: Wed, 23 Oct 2013 10:17:52 +0000

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