Dazwischengeschoben! Erinnerungsfragment Sie war doch in - TopicsExpress



          

Dazwischengeschoben! Erinnerungsfragment Sie war doch in einer Höhle damals. Daran erinnert sich Marie noch. Viele Stufen steigt sie hinab in die dichter werdende Dunkelheit. Sie folgt dem Rhythmus der Trommeln, der dem Pulsschlag der Erde gleicht. Bedrängend schraubt er sich in ihre Ohren, legt sich auf die Haut, bis sie vibriert. Irgendwann kann sie nicht mehr unterscheiden zwischen ihrem eigenen und dem Puls der Erde. Innen und Außen sind beinahe gleich. Wo hört sie auf, wo fängt sie an? Sie weiß, dass sie eine Aufgabe zu erfüllen hat. Nichts anderes mehr hat Platz in ihrem Kopf. Was war das noch? fragt sich Marie, während sie sich weiter zu erinnern versucht. Die Feuergnome warten. Weiter steigt sie hinab in das Innere der Erde. Gewölbe aus Stein schwitzen einen erdigen und mineralischen Geruch aus. Komisch denkt Marie, ich erinnere mich, dass ich an Kohle und Kartoffeln dachte und Hunger bekam. Damals hielt sie nur ein Gedanke aufrecht: Ich gebe nicht auf. In der Hand hält sie den Smaragd, das Lichtgeschenk des grünen Delphins, der ihr Freund ist. So allein ist die junge Frau, die zarte Feingliedrige in den roten Gewändern der heiligen Tänzerinnen. Als Außenstehende frage ich mich: Wo nahm Marie diesen Mut her? Warum hat sie ausgerechnet diesen Weg gewählt? Wohin führt er sie? Wohin er führt, der Weg? Marie würde es so beschreiben: Ich ging zu den Klippen der Zeit und folgte dem Rand des raumlosen Kraters. Mein Ziel war das Feuerportal mit dem janusköpfigen Portal. Ich musste da durch. Ein bezwingender Traum hat es mir geboten. Aber dann hat die Zeit ihr Maul aufgerissen, wie ein gefährliches Raubtier. Es zeigte spitze Reißzähne, doppelreihig und kam daher wie ein Drache - scheppernd, rasselnd, ratternd. Der Lärm zingelt sie ein. Gefangen! Nein, ruft Marie, ich habe mich an einem großen Stein festgehalten, mich dahinter versteckt, und dann war es plötzlich vorbei. Ich bin einem sandigen Weg gefolgt und sah Tageslicht. Es blendete mich. Und dann war da nichts mehr, Blackout! Marie weiß bis heute nicht, ob sie ihre Aufgabe erfüllt hat. Aber sie weiß, warum sie die Reise getan hat. Um ihn zu finden, den Geflügelten, den Gefiederten, ihren Gefährten. Eine lange, gefährliche Reise würde sie unternehmen müssen, hat jemand ihr prophezeit, um ihn zu finden am anderen Ende der Welt. Während Marie das erinnert, schlagen die Gefühle über ihr zusammen. Es ist wieder Flut - Sehnsuchtsflut! Schon so lange, immer wieder. Wird sich das jemals ändern. fragt sie sich, Ebbe, Flut,die Gezeiten! Vielleicht! spricht von fern eine tiefe Stimme. Ein nagendes Gefühl bleibt zurück, wie Hunger.
Posted on: Sat, 16 Nov 2013 22:41:50 +0000

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