Delphine, Familie der Zahnwale aus der Ordnung der Wale, die vier - TopicsExpress



          

Delphine, Familie der Zahnwale aus der Ordnung der Wale, die vier Unterfamilien mit über 30 Arten umfaßt und eng mit den Schweinswalen verwandt ist. Delphine sind Meeressäugetiere und gewandte, kraftvolle Schwimmer. Sie haben eine schnabelartige Schnauze mit kegelförmigen Zähnen und meist eine deutliche Rückenflosse. Ihre Gesamtlänge liegt zwischen einem und neun Metern. Sie ernähren sich vorwiegend von Fischen. Die meisten und bekanntesten Delphine gehören zur Unterfamilie der Eigentlichen Delphine. Häufigste Art der Delphine ist der bis drei Meter lange Große Tümmler, der oft in Delphinarien gehalten wird und in allen Ozeanen und europäischen Meeren vorkommt. Der Eigentliche Delphin ist ebenfalls weltweit in allen warmen und gemäßigten Meeren verbreitet und die häufigste Art im Mittelmeer. Er ist an seiner deutlich abgesetzten, schmalen Schnauze zu erkennen. Beide Arten bilden kleine Schulen, die gelegentlich Schiffe begleiten. Die Schwertwale und Grindelwale bilden ebenfalls eine Unterfamilie der Delphine. Der Schwertwal oder Orca ist mit einer Körperlänge von neun Metern der größte aller Delphine. Er ernährt sich neben Fischen auch von Meeresvögeln, Robben und anderen Walen. Die Unterfamilie der Glattdelphine ist durch das Fehlen einer Rückenfinne gekennzeichnet. Delphine aus der Unterfamilie Schwarz-Weiß-Delphine sind auffällig gezeichnet und ernähren sich als Kaltwasserbewohner der Südhalbkugel von Tintenfischen und Krebstieren. Früher jagte man Delphine aus wirtschaftlichen Gründen, und zwar besonders wegen der kleinen Mengen wertvollen Öles, das man aus Teilen des Kopfes gewinnen konnte; es wurde als Schmieröl für empfindliche Uhrmechanismen eingesetzt. Heute kennt man preiswertere Öle, so daß Delphine nicht mehr aus diesem Grund gejagt werden. Jedoch verfangen sie sich oft in Netzen, die zum Thunfischfang ausgelegt wurden und ertrinken dann; zwischen 1959 und 1972 starben schätzungsweise 4,8 Millionen Delphine in Thunfischnetzen. Unter dem Druck von Tierschützern und Verbrauchern weigern sich weltweit viele Thunfischfabrikanten, Sendungen von Fischereiflotten anzunehmen, die ihre Fangmethoden nicht zum Schutze der Delphine umstellen. Verhalten Delphine nehmen täglich etwa ein Drittel ihres Körpergewichts an Nahrung zu sich, die überwiegend aus Fischen und Tintenfischen besteht. Da sie sehr schnell schwimmen, können sie ihre Beute leicht einholen. Delphine folgen Fischschwärmen in Gruppen (Schulen) unterschiedlicher Größe. Manche Arten, beispielsweise der Weißstreifendelphin des Pazifik, bildet Schulen, deren Größe auf Zehntausende von Tieren geschätzt wird. Weniger gesellige Arten wie der Große Tümmler bilden kleine Trupps aus wenigen Tieren. Delphine atmen wie andere Wale durch eine nach hinten verlagerte Atemöffnung, die sich oben auf ihrem Kopf befindet. Beim Schwimmen tauchen sie zum Luftholen etwa alle zwei Minuten auf. Die Fortbewegung erfolgt wie bei anderen Meeressäugern durch Schlagen der geteilten Schwanzflosse. Die anderen Flossen dienen der Stabilisierung. Delphine besitzen einen stromlinienförmigen Körperbau und können über längere Zeit mit einer Geschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde schwimmen und kurzzeitig auf über 40 Kilometer pro Stunde beschleunigen. Das Blutgefäßsystem und die Lungen weisen spezielle Anpassungen an das Tauchen auf, wodurch rasch wechselnde Druckverhältnisse kompensiert werden können. Das ermöglicht ihnen, über 300 Meter tief zu tauchen. Die Weibchen des Großen Tümmlers, der am besten untersuchten Art, werden mit fünf bis zwölf Jahren geschlechtsreif, die Männchen mit neun bis 13 Jahren. Die Paarung findet im Frühjahr statt; nach einer Tragzeit von elf bis zwölf Monaten wird ein einzelnes Kalb geboren. Die Neugeborenen können wenige Minuten nach der Geburt schwimmen und atmen; sie werden etwa 18 Monate lang gesäugt. Lautgebung und Intelligenz Delphine besitzen durch die Sonarortung eine der erstaunlichsten Sinnesleistungen im Tierreich. Zur Orientierung senden sie hochfrequente Ortungslaute aus, die vom Menschen als Klicklaute wahrgenommen werden können. Die Klicklaute werden in der Kehlkopftasche erzeugt und von einem ölgefüllten Organ, das direkt unter der Atemöffnung liegt, rund 300mal pro Sekunde ausgestoßen. Die Echos werden im hinteren Bereich des Unterkiefers empfangen und ins Mittelohr geleitet. Dieses Echolotsystem ist dem der Fledermäuse ähnlich. Es ermöglicht Delphinen, zwischen Artgenossen und größeren Objekten zu unterscheiden, Hindernisse zu umgehen und sogar Fischarten, Tintenfische und kleine Garnelen zu orten. Daneben verfügen Delphine über weitere Lautäußerungen, die der innerartlichen Kommunikation dienen. Das Gehirn der Delphine ist hoch entwickelt. Delphine sind sehr lernfähig und besitzen ein großes Repertoire an Lautäußerungen. Delphine besitzen die Fähigkeit, Probleme zu lösen, und erreichen nahezu das Intelligenzniveau von Menschenaffen. Systematische Einordnung: Delphine gehören zur Unterordnung Odontoceti (Zahnwale) der Ordnung Cetacea. Der Große Tümmler wird wissenschaftlich als Tursiops truncatus bezeichnet, der Delphin als Delphinus delphis. Beide gehören zur Unterfamilie Delphininae. Der Schwertwal aus der Unterfamilie Orcininae heißt Orcinus orca. Der wissenschaftliche Name der Glattdelphine lautet Lissodelphinae, die Schwarz-Weiß-Delphine heißen Cephalorhynchinae. Der Weißstreifendelphin trägt den wissenschaftlichen Namen Lagenorhynchus obliquidens. Grindwale, Gattung der Delphine mit wenigen Arten. Das Verbreitungsgebiet des Indischen Grindwales erstreckt sich vom Äquator bis etwa 40 Grad nördlicher und südlicher Breite. Der Gewöhnliche Grindwal oder Schwarzwal kommt nicht in tropischen Gewässern sondern im Nordatlantik bis Grönland, Island und Nordnorwegen vor. In den gemäßigten Breiten, insbesondere vor Südamerika und im Nordatlantik, überlappen sich die Areale beider Arten. Grindwale erreichen eine Länge von sechs Metern, wobei die Männchen etwas größer sind als die Weibchen. Sie sind durch eine auffallend runde Stirn, eine kräftige Rückenflosse und eine helle Pigmentierung hinter der Rückenflosse gekennzeichnet. Ihre Färbung ist schwarz bis dunkelbraun oder grau. Grindwale leben gesellig in Herden von zehn bis mehreren hundert Tieren und ernähren sich vorwiegend von Kalmaren und anderen Kopffüßern. Man nimmt bei ihnen ein polygynes Paarungsverhalten an, d. h. ein Männchen paart sich mit mehreren Weibchen. Von Indischen Grindwalen liegen Untersuchungen über Alter, Geschlecht und Fortpflanzung vor. Weibchen sind bis zu einem Alter von 35 Jahren gebärfähig, können darüber hinaus allerdings weitere 14 Jahre lang Jungtiere säugen. Dies läßt vermuten, daß Weibchen sich bis ins hohe Alter um die Jungtiere kümmern und oft sogar Junge verwandter Weibchen versorgen. Gelegentlich stranden ganze Gruppen des Gewöhnlichen Grindwales an den Küsten. Ob diese Massenstrandungen auf Orientierungsfehler oder auf Krankheiten zurückzuführen sind, ist unbekannt. Grindwale kommunizieren durch ein vielfältiges Lautrepertoire. Wie andere Walarten orientieren sie sich mit Hilfe der Echoortung. Das Verhalten der Grindwale, einem verletzten Artgenossen zu folgen, machen sich Walfänger zunutze. Die in küstennahe Buchten getriebenen Wale können in den flachen Gewässern leicht harpuniert oder getötet werden. Durch den engen Zusammenhalt der Herden ist eine Jagd mit Hilfe von Treibnetzen ebenfalls leicht möglich. Der Gewöhnliche und Indische Grindwal werden auch heute noch vor Grönland und den Färöern im Nordatlantik sowie vor der japanischen Küste gejagt. Die Größe des heutigen Grindwalbestands ist nicht bekannt. Systematische Einordnung: Grindwale bilden die Gattung Globicephala. Der wissenschaftliche Name des Indischen Grindwales lautet Globicephala macrorhynchus und der des Gewöhnlichen Grindwales Globicephala melas. Beide Arten gehören zur Familie Delphinidae der Unterordnung Odontoceti aus der Ordnung Cetacea.
Posted on: Fri, 09 Aug 2013 23:34:17 +0000

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