. Dienstattraktivität Die Datenerhebung und Auswertung der - TopicsExpress



          

. Dienstattraktivität Die Datenerhebung und Auswertung der Attraktivität einer umfassenden Sammlung von drahtlosen Kommunikationsdiensten ist der Kern dieser wissenschaftlichen Arbeit. Hierzu wurde ein möglichst umfassendes Portfolio von 60 Dienstszenarien aus neun übergeordneten Anwendungsbereichen den Teilnehmern zur Bewertung vorgestellt. Zusätzlich zur Bewertung der einzelnen Dienste wurde erhoben, ob diese bereits in der Kommune angeboten werden oder eine Realisierung in den nächsten zwei Jahren geplant ist. Dadurch kann mit der Umfrage ein aktueller Überblick über die Dienstattraktivität aus kommunaler Sicht sowie über die bereits 131 Vgl. die Ausführungen zur Grundgesamtheit der Erhebung im Kapitel 3.5.2. 132 Vgl. Hensel / Wirsam (2008, S. 30). Ubiquitous City Dienste in deutschen Kommunen betriebenen und geplanten Dienste erstellt werden. Weiterhin werden die Daten der Realisierung und geplanten Realisierung genutzt, um eine weitere Subgruppenanalyse durchzuführen. Es wird geprüft, in wie weit die Merkmalsausprägung einen Einfluss (z.B. durch Erfahrungen mit den Diensten) auf die Attraktivitätseinschätzung der Dienste besitzt. Ein weiteres erhobenes Merkmal, die Frage nach dem Vorhandensein eines konventionellen Dienstangebotes, das dem vorgestellten Szenario entspricht, führte in der Auswertung zu unstimmigen Ergebnissen. Beispielsweise hätte in jeder Kommune ein konventionelles Angebot zum Dienst Mobile Wahl existieren müssen. Das ist entsprechend den Ergebnissen nur in 52% der Kommunen der Fall. Diese Verzerrung der Messwerte der Merkmale von diesem Typ zieht sich durch alle Erhebungen zum konventionellen Dienstangebot. Die Gültigkeit des Begriffs ist per Definition gegeben. Die Unzuverlässigkeit, die sich durch systematische Abweichung vom wahren Wert äußert, konnte in der Evaluationsphase nicht festgestellt werden. Es ist zu vermuten, dass der Aufwand zur Beantwortung der Frage als zu hoch durch die Teilnehmer eingeschätzt wurde oder dass die Aussage von einigen Teilnehmern nicht beantwortet werden konnte. Auf Grund der Verzerrung der erhobenen Daten wurde eine Auswertung des Merkmalstyps nicht durchgeführt. Eine umfassende Literaturanalyse lieferte eine Vielzahl bereits angebotener und noch zu entwickelnder drahtloser Kommunikationsdienste für Kommunen. Diese wurden um eigene innovative Dienstszenarien ergänzt, um ein möglichst umfassendes Spektrum zur Beurteilung der Attraktivität anzubieten. Bei der Zusammenstellung des Dienstportfolios wurde Wert auf die Auswahl realistischer Dienste gelegt. Die Eingrenzung erfolgte mit Hilfe von einer Fokusgruppe und den Erkenntnissen der Literaturrecherche. Nach der Bewertung der vorgegeben Dienstszenarien gab es die Möglichkeit weitere attraktive Dienste zu benennen, da das erarbeitete Dienstportfolio nicht erschöpfend ist. Davon machten die Teilnehmer jedoch keinen Gebrauch, was auf eine umfassende Auswahl an potenziellen Diensten der jeweiligen Anwendungsbereiche schließen lässt. Zur Beantwortung der Fragen nach der Attraktivität der Dienste wurde eine 7-Punkt Likert-Skala (Intervallskala) verwendet, die das Intervall von 1 = nicht attraktiv bis 7 = sehr attraktiv misst. Zur Messung der Merkmale Vorhandensein Ubiquitous City Dienste in deutschen Kommunen des mobilen Dienstes bzw. geplante Realisierung des mobilen Dienstes in den nächsten zwei Jahren wurde eine nominale ja/nein Skala verwendet. In der Tabelle 5 werden die in der Befragung untersuchten 60 Anwendungsszenarien drahtloser Kommunikationsdienste der untersuchten Anwendungsbereiche stichpunktartig vorgestellt. Die Wahl der untersuchten Anwendungsbereiche basiert auf den Erkenntnissen der Literaturrecherche, die auf die Situation in deutschen Kommunen abgestimmt wurde. 133 Die Literaturquellen, auf deren Informationen das jeweils beschriebene Dienstszenario basiert, werdensoweit vorhanden- für die weiterführende Forschung in der Tabelle mit angegeben. Die zugehörige Fragestellung zur Einschätzung der Attraktivität lautete: „Wie hoch schätzen Sie die Attraktivität des vorgestellten drahtlosen Kommunikationsdienstes im Hinblick auf die erwartete Nutzung, die Verbesserung der kommunalen Leistungserbringung, die Steigerung der kommunalen Attraktivität und der Lebensqualität ein?“. 133 Vgl. die Ergebnisse von Kwon / Kim (2007, S. 147), Yigitcanlar (2008, S. 2f.) und Winkler (2009, S. 17) . Ubiquitous City Dienste in deutschen Kommunen Ubiquitous City Dienste in deutschen Kommunen Ubiquitous City Dienste in deutschen Kommunen Ubiquitous City Dienste in deutschen Kommunen Ubiquitous City Dienste in deutschen Kommunen Ubiquitous City Dienste in deutschen Kommunen Tabelle 5: Übersicht der in der Befragung vorgestellten Dienste 3.3.6. Nutzenpotenzial der übergeordneten Anwendungsbereiche Nach der Einführung in die Thematik der Umfrage, über die Messung der Attraktivität der vorgestellten Dienstszenarien, schließt sich die Erhebung des Nutzenpotenzials der Dienste für die übergeordneten Anwendungsbereiche an. Dazu wurden die Teilnehmer gebeten, die bereits in der Tabelle 5 dargestellten 9 Anwendungsbereiche aus der Sicht der Kommunen zu beurteilen. Die Messung erfolgte mit Hilfe einer 7- Punkt Likert-Skala die das Intervall von 1 = kein Nutzenpotenzial bis 7 = sehr großes Nutzenpotenzial abbildete. Die zugehörige Frage lautete „Wie hoch würden Sie zusammenfassend das Nutzenpotenzial drahtloser Kommunikationsdienste in den gerade vorgestellten neun Anwendungsbereichen einschätzen“? 3.3.7. Treiber, Barrieren und Ziele Nach der Einschätzung des Nutzenpotenzials der Anwendungsbereiche wurden die Treiber, Hindernisse und Ziele, die mit der Umsetzung der drahtlosen Kommunikationsdienste in den Kommunen verbunden sind, untersucht. Die Liste der zur Bewertung angebotenen Treiber und Barrieren wurden mit Hilfe einer intensiven Literaturrecherche, Expertenbefragung und der Berücksichtigung der Ergebnisse der Analyse qualitativer Interviews von Basten und Bersek (2010) zusammengestellt. Die angebotenen Treiber, Barrieren und Ziele können durch Freitextfelder ergänzt werden, wovon jedoch in der Umfragedurchführung kein Gebrauch gemacht wurde. Die quantitative Erhebung der Arbeit ergänzt die qualitativen Untersuchungen vorangegangener Forschungsarbeiten, auf denen größtenteils die Auswahl der Ubiquitous City Dienste in deutschen Kommunen Untersuchtes Merkmal basiert. So erarbeitete El-Kiki / Lawrence (2007) 134 mit Hilfe einer quantitativen Umfrage (E-Mail Befragung mit 37 Teilnehmern) eine Übersicht von Hindernissen vom E- und M-Gouvernement-Diensten. Lam (2005) 135 , der 17 Interviewpartner zum gleichen Thema befragte, kam zu ähnlichen Ergebnissen. Er legte jedoch einen stärkeren Fokus auf die technischen Realisierungshindernisse. Beide Arbeiten ermöglichen jedoch keine Aussagen zu einer Rangfolge der Hindernisse. Ebenso ergänzt die Arbeit, eine qualitative Untersuchung (Interviews), von Basten und Bersek (2010) 136 die ersten Erkenntnisse zu Treibern, Hindernissen und Zielen (Lösungen) von kommunalen drahtlosen Kommunikationsdiensten. Die Auswahl und Zusammenfassung der Ziele wurde weiterhin durch die Ergebnisse der Umfrage Digital Cities Survey (2008), die ebenfalls über einen quantitativen Ansatz für eine beschränkte Auswahl von Zielen die Rangfolge ermittelte, 137 unterstützt. Alle in die Befragung aufgenommenen Merkmale wurden in einem Pretest durch eine Fokusgruppe evaluiert und optimiert. Die Tabelle 6 zeigt eine Übersicht über die untersuchten Merkmale und die wichtigsten Quellen. Die Fragestellung, mit der die Motivationsfaktoren für die Diensteinführung (Treiber) untersucht wurden, lautete: „Wie hoch schätzen Sie den fördernden (treibenden/motivierenden) Einfluss folgender Faktoren ein, um drahtlose Kommunikationsdienste in ihrer Kommune zu realisieren?“. Analog dazu erfolgte die Formulierung der Fragestellung zur Untersuchung der Hindernisse für die Diensteinführung (Barrieren): „Wie hoch schätzen Sie den hemmenden/hindernden Einfluss folgender Faktoren ein, um drahtlose Kommunikationsdienste in ihrer Kommune zu realisieren?“. Die Untersuchung der übergeordneten Ziele wurde mit der Fragestellung „Wie wichtig waren/sind die folgenden übergeordneten Ziele für eine Diensteinführung in Ihrer Kommune? Berücksichtigen Sie bitte auch im Aufbau befindliche oder gegebenenfalls zukünftige drahtloser Kommunikationsdienste.“ durchgeführt. 134 Vgl. El-Kiki / Lawrence (2007, S. 781). 135 Vgl. wie Lam (2005, S. 518). 136 Vgl. Basten / Berseck (2010, S. 15ff.) 137 Vgl. Digital Cities Survey (2008, S. 9). Ubiquitous City Dienste in deutschen Kommunen Ubiquitous City Dienste in deutschen Kommunen Ubiquitous City Dienste in deutschen Kommunen Tabelle 6: Übersicht der untersuchten Treiber, Hindernisse und Ziele Im folgenden Kapitel wird die Evaluierung des bereits vorgestellten Fragebogens und der Umfragewerkzeuge erläutert. 3.4. Evaluierung Fragebogen und Umfragewerkzeug Die Entwicklung des Fragebogens erfolgte unter der Berücksichtigung der besonderen Anforderungen der Grundgesamtheit der Erhebungseinheiten, der 187 kommunalen IT-Entscheider. In mehreren Iterationen wurden die erläuternden Formulierungen zur Erhebung der einzelnen Merkmale optimiert und die Technologielastigkeit der Fragen und Formulierungen reduziert. Die Fragebogenevaluation durch 15 Teilnehmer ergab, dass Fragestellungen, die auf der Kenntnis der zugrundeliegenden Technologien aufbauten, ein weiteres Hindernis für die erfolgreiche Teilnahme darstellten. Da die zum Einsatz kommenden Technologien für eine Dienstrealisierung auch aus der Beschreibung Ubiquitous City Dienste in deutschen Kommunen des Anwendungsszenarios gewonnen werden können, wurde auf die Untersuchung ihrer Attraktivitätseinschätzung verzichtet. Im Pretest stellte sich heraus, dass dies zu einer Überforderung der Auskunftsfähigkeit der Zielgruppe hätte führen können. 138 Bei der Auswahl der Evaluationsteilnehmer wurde auf eine interdisziplinäre Zusammenstellung von Vertretern aus der kommunalen Verwaltung, der Forschung, der IT, der Statistik und der Soziologie geachtet. Dies ermöglichte die Überprüfung aller wichtigen Faktoren der Fragebogengestaltung. Die interdisziplinäre Zusammenstellung ermöglichte auch die optimale Abstimmung des Fragebogens auf das Spannungsfeld der unterschiedlichen Anspruchsgruppen z.B. durch das Reduzieren der Techniklastigkeit. In der Phase der Umfragedurchführung zeigte sich der Erfolg dieses Vorgehens. So enthielten die Umfragedaten bspw. nur drei Kommentare mit Anregungen und Hinweise zur weiteren Optimierung und während der Umfragedurchführung gab es nur eine diesbezügliche Email. Drei der vier Anregungen umfassten die Möglichkeit, den Fragebogen durch mehrere kommunale Vertreter bearbeiten zu können. Es sei an dieser Stelle kurz darauf hingewiesen, dass zur Vermeidung von Verzerrungen im Datenset, der Schaffung gleicher Umfragebedingungen und zur Verringerung des zeitlichen Aufwandes diese Möglichkeit nicht angeboten wurde. Die Vor- und Nachteile werden ausführlich im Kapitel 3.5.1 diskutiert. Für die Umfragedurchführung wurde der Fragebogen in einen Onlinefragebogen übertragen, was auch im Kapitel 3.5.1 näher erläutert wird. Auf die Evaluierung dieses internetbasierten Fragebogens wurde besonderer Wert gelegt. Die aufwendige individuelle Erzeugung von Variablen mit Hilfe von HTML-Code stellte eine große Fehlerquelle dar. In drei Testzyklen mit mehreren Testdurchläufen wurde die korrekte Verarbeitung der Eingabewerte in die vorgesehenen 334 Speichervariablen überprüft. Anschließend erfolgte ein Test der Bedienerfreundlichkeit mit einer Gruppe von 5 Testkandidaten, die Mängel in der Darstellung und im Bedienverhalten der Umfragewebseite aufdeckten. Zum Beispiel waren bereits eingegebene Informationen nach der Benutzung des HTML-Zurück-Button in der Webseite nicht mehr verfügbar und mussten durch die Tester erneut eingegeben werden. Dieser Mangel konnte nur durch den Verzicht auf die Verwendung eines Zurück-Button abgestellt werden, um Fehler- und Umfrageabbrüche zu minimieren. Die Fehlerquelle lag in der Umsetzung des Datenspeicheralgorithmus für individuell erzeugte Variablen. Ein weiteres Problem 138 Speziell ein Experte und Pretest-Teilnehmer aus der Senatsverwaltung für Inneres und Sport Berlin zeigte die Problematik auf. Ubiquitous City Dienste in deutschen Kommunen stellte die Speicherung von Zahlen mit Punktdarstellung der Tausenderstellen dar. Im Datenexportformat cvs und xls wurden die Werte durch eine Konvertierung in den Datentyp Datum verändert. In der Phase der Aufbereitung der Daten wurde dieser Fehler korrigiert. So bleibt festzuhalten, dass der Fragebogen entsprechend den Anforderungen der Forschungsarbeit und der Teilnehmer erstellt, sorgfältig evaluiert und in einen Onlinefragebogen übertragen wurde. Dadurch wurde das Vorhandensein der Gütekriterien empirischer Sozialforschung Zuverlässigkeit und Gültigkeit für die Datenerhebung geprüft und bestätigt. 139 3.5. Befragungsmethode und Umfragedurchführung 3.5.1. Befragungsmethode Die Datenerhebung wurde mittels Online-Umfragewerkzeug EFD Survey -Enterprise Feedback Suite 7.1 der Firma Global Park durchgeführt. Dieses ist unter der Webseite unipark.de zu erreichen. Die Enterprise Feedback Suite 7.1 wurde für die Durchführung ausgewählt, nachdem eine Evaluation ergeben hatte, dass der Leistungsumfang des Produktes den Anforderungen der Fragebogenkodierung genügte. Speziell die Anforderung, eigene Variablen zu erstellen und frei im HTML-Code zu platzieren, wurde erfüllt. So konnte eine überschaubare und anwenderfreundliche Anordnung im Fragebogen ermöglicht werden. Die internetbasierte Befragungsmethode wurde als Messinstrument gewählt, um zu möglichst unverfälschten Informationen über die Kommune durch den jeweiligen Teilnehmer zu gelangen. Sie ist sehr gut geeignet, um empirisches Wissen durch kontrollierte Beobachtungen (Messung) zu gewinnen. 140 So wurden für alle Kommunen gleiche Bedingungen während der Datenerhebung geschaffen. Dadurch konnte einem Grundprinzip der empirischen Sozialforschung, der Standardisierung der Messsituation, entsprochen werden. 141 In den gewonnenen Daten wurden so Datensätze vermieden, die unter unterschiedlichen Messsituationen zustande gekommen sind. So wären herkömmliche papierbasierte Fragebogen in einigen 139 Vgl. die Ausführungen im Kapitel 3.3.2. und Kromrey (2009, S. 239). 140 Kromrey (2009, S. 20). 141 Kromrey (2009, S. 21). Ubiquitous City Dienste in deutschen Kommunen Kommunen durch einen Umfrageteilnehmer ausgefüllt worden und in anderen Kommunen durch mehrere Teilnehmer verschiedener Verwaltungsbereiche. Dies hätte über die nicht standardisierte Messsituation hinaus auch zu Verzerrungen der Messung durch die Beteiligung weiterer kommunaler Organisationseinheiten oder Fachabteilung geführt. Der zeitliche Aufwand der Kommunen für die Teilnahme und Organisation konnte durch die internetbasierte Befragungsmethode gering gehalten werden. Ein papierbasierter Fragebogen bietet hingegen die Möglichkeit, die Umfrage problemlos zu unterbrechen und zu einem späteren Zeitpunkt fortzuführen. Dies ließ sich durch die spezielle Codierung der Variablen mit der EFD Survey -Enterprise Feedback Suite nicht realisieren. Er könnte auch zur Beantwortung fachspezifischer Fragen verwaltungsintern an unterschiedliche Ansprechpartner gesendet werden. Dies hätte jedoch eine höhere Bearbeitungszeit und eine Mehrbelastung der Kommunen zur Folge. Eine Verzerrung der Befragungsergebnisse durch die Beteiligung weiterer kommunaler Organisationseinheiten oder Fachabteilungen hätte nicht vermieden werden können. Insgesamt wäre der zeitliche Aufwand für das Ausfüllen des Fragebogens gestiegen, was die Bereitschaft zur Teilnehme an der bereits umfangreichen Befragung wahrscheinlich weiter gesenkt hätte. 142 Durch die Wahl der Befragungsmethode konnte weiterhin der Aufwand und die Kosten der Kommunen für die verwaltungsinterne Weiterleitung und das Rücksenden zum Initiator der Verwaltungsbefragung erheblich gesenkt werden. Für die Umfragedurchführung ergab sich der Vorteil, dass Fehlerquellen bei der manuellen Digitalisierung der Umfrageergebnisse von Papierfragebögen nicht auftreten konnten. Weiterhin wurde der Arbeitsaufwand durch Systembrüche in der Phase der Umfragedurchführung minimiert. Auch konnte die Funktionalität Teilnehmerverwaltung der Enterprise Feedback Suite 7.1 für die automatisierte Versendung personalisierter Einladungsemails genutzt werden. Dies erhöhte im Allgemeinen Antwort und Teilnehmerquote und reduzierte den Arbeitsaufwand. 143 142 Während der Umfragedurchführung sagten 9 Kommunen die Teilnahme explizit wegen des hohen zeitlichen Aufwandes ab. 143 In Anlehnung an Lammenett (2009, S. 82) und Aschoff (2005, S. 6). Ubiquitous City Dienste in deutschen Kommunen 3.5.2. Umfragedurchführung Die Durchführung der Umfrage erfolgte über einen Zeitraum von 2 Monaten. Die Bitte zur Teilnahme an der Befragung wurde zeitlich versetzt an zwei verschiedene Ansprechpartner der 187 Kommunen gestellt. Die eine Ansprechperson, die lediglich um die Weiterleitung der Umfrage an die entsprechende Person (den IT-Entscheider) gebeten wurde und der kurz das Thema und das eventuelle Nutzenpotential der Studie für die Kommune dargelegt wurde, war der höchste kommunale Vertreter, der/die Bürgermeister/in und der/die Oberbürgermeister/in. Nach 10 Tagen wurde durch eine weitere E-Mail die Bitte zur Weiterleitung erneuert und somit der höchste kommunale Entscheider an die Umfrage erinnert. Parallel wurde der höchste kommunale IT-Entscheider direkt zur Umfrage durch eine personalisierte E-Mail eingeladen. Der höchste kommunale Entscheider erhielt nach 10 weiteren Tagen eine zweite Erinnerungs-E-Mail während an den IT-Entscheider die erste Erinnerung per E-Mail gesendet wurde. Auch der IT-Entscheider erhielt nach weiteren 10 Tagen eine zweite Erinnerung. Der Grund für das Anschreiben des höchsten kommunalen Entscheiders war die Überlegung, dass die Teilnahmebereitschaft der kommunale IT-Entscheider oder Planer höher ist, wenn die höchsten kommunalen Vertreter die Umfrage befürworten und eventuell auf die Teilnahme bestehen, da sie an den Ergebnissen der Studie interessiert sind. In den ersten 10 Tagen konnten 10 Teilnehmer gewonnen werden. Im restlichen Verlauf der Umfrage nahmen weitere 40 Personen teil. Die Kontaktdaten wurden in beiden Fällen aus dem Verzeichnis Deutschland kommunal 2010 144 entnommen und durch die Daten einer umfassenden Internetrecherche aktualisiert und ergänzt. Auf dieser Arbeit basieren auch die Erkenntnisse über das Informationsangebot auf kommunalen Webseiten, die in der Fußnote 12, Kapitel 1.1, beschrieben sind. 144 Grönebaum (2010). Ubiquitous City Dienste in deutschen Kommunen 4. Ergebnisse der Umfrage 4.1. Antwort- und Teilnahmeverhalten Ein Hindernis für die Teilnahme stellte zweifellos der hohe zeitliche Bearbeitungsaufwand von ca. 50 Minuten für den Fragenkatalog mit 334 Variablen dar. Die dennoch gute Teilnahmebereitschaft ist im besonderen Maße dem hohen Interesse der teilnehmenden Kommunen an der kostenlosen Nutzung der Ergebnisse dieser Studie, und somit der Thematik, zu verdanken. Insgesamt konnten 50 Datensätze durch die Umfrage gewonnen werden. Sechs Kommunen verwiesen als Begründung der Nichtteilnahme auf die fehlende ausdrückliche Befürwortung der Umfrage durch den Deutschen Städtetag (DST). Auch die Einschätzung des DST, dass die Umfrage „zweifellos ein interessantes Thema anspricht“ 145 und von der ausdrücklichen Befürwortung nur abgesehen wird, weil „der Umfang über den gewöhnlichen Rahmen einer Umfrage hinaus geht“, konnte diese Kommunen nicht von einer Teilnahme überzeugen. Die Auswertung der Daten des Umfragewerkzeuges ermöglichte das folgende Diagramm (Abbildung 4) zur Besucher-, Teilnehmer- und Abbrecherzahl. Unter Besuchern werden im Rahmen der Analyse alle Personen gezählt, die die Umfragewebseite besucht haben. Darin enthalten sind auch mehrmalige Besuche einer Person oder Besuche unterschiedlicher Personen aus einer Kommune. Der Ausfüllgrad gibt die Anzahl von Umfrageteilnehmern an, die bis zum jeweiligen Prozentsatz an der Umfrage teilgenommen haben. Unter Abbrecher wird die Anzahl an Teilnehmern verstanden, die mindestens mit dem Ausfüllen der ersten Fragebogenseite begonnen haben, die Umfrage aber vor dem regulären Ende abbrachen. Die Anzahl an Absagen beinhaltet alle Kommunen, die telefonisch oder per E-Mail die Teilnahme an der Umfrage abgesagt haben. 145 Aus der Stellungnahme des Referenten des Deutschen Städtetages Harald Lwowski vom 25.05.2010. Seite 63/151 Ubiquitous City Dienste in deutschen Kommunen Abbildung 4: Umfragebesucher, Umfrageteilnehmer und Umfrageabbrecher Für eine detaillierte Analyse des Beteiligungsverhaltens der Kommunen wurden die Rohdaten des Umfragewerkzeuges und die Teilnehmerverwaltungsdaten genutzt. Die folgende Tabelle 7 stellt die Beteiligung der nach der Einwohnerzahl in Klassen geordneten Städte und Gemeinden dar. Im Rahmen dieser Arbeit erfolgt die Klassenbildung entsprechend den logischen Klassen zu den Städtegrößen: klein (50.000 - 100.000 Einwohner), mittel (100.001 - 200.000 Einwohner) und groß (> 200.000 Einwohner). Die „Anzahl der Städte“ (N) gibt den absoluten Anteil der Städte der Grundgesamtheit an der entsprechenden Städtegröße an. Der Wert für n gibt hingegen die absoluten Anzahl der an der Umfrage teilgenommenen Kommunen an der jeweiligen Städtegröße für den jeweils analysierten Bereich (komplette Umfrage, Teilnahme abgebrochen, …) an. Die Prozentangabe spiegelt den relativen Anteil der Kommunen im Analysierten Bereich an der Anzahl der Städte einer bestimmten Größe wieder. Ubiquitous City Dienste in deutschen Kommunen Tabelle 7: Umfrageteilnahme in Abhängigkeit von der Größe der Kommunen Es ist zu erkennen, dass der Anteil der Städte und Gemeinden, die die Umfrage kompletten durchführten, bei den großen Kommunen (> 200 Tausend Einwohner) mit 30,6 Prozent leicht über dem Anteil aller teilnehmenden Kommunen von 26,7 Prozent liegt. Dies stützt die These aus Kapitel 3.1, dass große Kommunen ein höheres Interesse an der Umfragethematik haben als kleinere. Weiterhin zeigen die Teilnahmequoten der drei Klassen, dass die gewonnenen Daten das Verhältnis von kleinen, mittleren und großen Kommunen der Grundgesamtheit in einem ausreichenden Maße repräsentiert. Jedoch ist bei der Auswertung und Interpretation der Ergebnisse zu beachten, dass diese von den Antworten der kleinen Kommunen dominiert werden. Diese bilden einen Anteil von 58 Prozent an den teilnehmenden Kommunen, wohingegen mittlere Kommunen auf 20 Prozent und große Kommunen auf 22 Prozent kommen. Die Tabelle 7 zeigt weiterhin, dass die Abbruchquote von 14,8 Prozent bei den kleinen Kommunen deutlich höher ist als bei den Mittleren und den Großen. Ein Grund dafür ist die während der Umfrage wachsende Erkenntnis, dass die Thematik für die eigene kleine Kommune aktuell wenig Relevanz besitzt oder ein Mangel an benötigten Informationen vorliegt. 146 Eine Absage der Teilnahme kommt bei 23,3 Prozent der Kommunen mittlerer Größe vor und ist dort häufiger als bei den großen und kleinen Städten und Gemeinden. Keine Reaktion auf die Einladung zur Umfrage erfolgte in mittleren (46,5 Prozent) und großen Kommunen (47,2 Prozent) ähnlich häufig und deutlich öfter als in kleinen Städten und Gemeinden die auf einen Wert von 39,8 Prozent kamen. 146 Die Information basiert auf der Nachfrage unter den Umfrageabbrechern. Ubiquitous City Dienste in deutschen Kommunen Die Antwortquote von 26,7 Prozent aller 187 deutschen Kommunen mit mehr als 50.000 Einwohnern wird vom Autor als sehr gut eingeschätzt. Die erhaltenen Daten ermöglichen sowohl eine deskriptive statistische Auswertung der Umfrageergebnisse als auch die spätere Suche nach Informationen, die einen Erklärungsbeitrag zum jeweiligen Antwortverhalten leisten. Auch die Subgruppenanalyse kann mit den Daten durchgeführt werden. Eine ähnlich hohe Rücklaufquote wie in der Umfrage von Cohen-Blankshtain, aus dem Jahr 2004 (51,1 Prozent) 147 konnte nicht erreicht werden. Ursachen dafür sind der bedeutend größere Umfang, die anspruchsvolle breite Thematik und der strenge Fokus auf die Zielgruppe (Erhebungseinheit). Eine Diskussion, in wie weit die Stichprobe die Grundgesamtheit repräsentiert, findet im Kapitel 4.3.3 statt. 4.2. Datenaufbereitung Die Datenbasis wurde nach dem Export aus dem Umfragewerkzeug EFD Survey -Enterprise Feedback Suite einer Plausibilitätsprüfung unterzogen, bereinigt und angereichert. Die Plausibilitätsprüfung umfasste die demographischen Merkmale der Kommunen, speziell die Anzahl der Verwaltungsangestellten, des Verwaltungshaushalts und des IT-Budget. So wurde bspw. die Anzahl der Verwaltungsangestellten vom Messwert 23 auf den richtigen Wert (Haushaltsplan 2009) von 3800 korrigiert. Während der Datenbereinigung wurden alle 179 Datensätze entfernt, bei denen die Umfrage nicht begonnen oder vorzeitig abgebrochen wurde. Die Originalwerte des Merkmals IT-Etat in Millionen Euro wurden mit Hilfe eines Editors für Dateien im CVS-Format aus der Exportdatei ausgelesen und in das Excel-Format übertragen. Dadurch wurden die Fehler in den Daten der XLS-Export-Dateien behoben. Die Merkmale IT-Etat in Millionen Euro und Haushalt in Millionen Euro wurden der Einheit des Merkmals entsprechend umcodiert. Aus beiden Werten wurde das neue Merkmal prozentualer Anteil der IT am gesamten Haushalt berechnet. Fehlende Werte wurden umcodiert, so dass die auswertende Software diese als solche erkennen konnte. Dadurch konnten sie bei der Analyse als fehlende Werte behandelt werden, so dass immer nur die Anzahl gültiger Werte (n) in die jeweilige Auswertung einfloss. Die Auswertung der Daten erfolgte mit SAS 9.2 und die grafische Darstellung mit Microsoft Excel 2007, SPSS 17 und teilweise SAS 9.2. 147 Vgl. Cohen-Blankshtain u.a. (2004, S. 2652). Ubiquitous City Dienste in deutschen Kommunen 4.3. Beschreibung der Datenbasis: Merkmale der Kommunen, Teilnehmer und die Repräsentativität der Stichprobe Das folgende Kapitel untersucht die Merkmale der teilgenommenen Kommunen sowie Teilnehmer und setzt sich mit der Repräsentativität der Stichprobe im Verhältnis zu der Grundgesamtheit der Untersuchungseinheit auseinander. 4.3.1. Demographische Merkmale der Kommunen Bundesland Die Auswertung des Merkmals „Bundesland dem die Kommune angehört“ ergibt die Informationen in Tabelle 8 über die Anzahl an Städten und Gemeinden die aus den jeweiligen Bundesländern in der Stichprobe enthalten sind. Die Frage nach der Bundeslandzugehörigkeit der Kommune haben alle 50 Teilnehmer der Umfrage beantwortet (n=50). Der prozentuale Anteil der vertretenen Bundesländer in der Stichprobe wurde ohne Nachkommastellen angegeben, da dies bei n = 50 nicht sinnvoll ist. Ubiquitous City Dienste in deutschen Kommunen Tabelle 8: Bundeslandzugehörigkeit der teilnehmenden Kommunen Die größten Abweichungen im Verhältnis der vertretenen Kommunen in der Grundgesamtheit zu den vertretenen Kommunen in der Stichprobe gibt es, mit minus 6,16 Prozent und plus 5,31 Prozent, für Niedersachsen und Baden-Württemberg. Da alle anderen Abweichungen unter diesen Werten liegen, repräsentiert die Stichprobe die Grundgesamtheit für dieses Merkmal in einem ausreichenden Maße. Eine grafische Aufbereitung der Bundesland- und Stadtstaatzugehörigkeit zeigt die folgende Abbildung 5. Ubiquitous City Dienste in deutschen Kommunen In der Abbildung wird deutlich, dass 68,00 Prozent der teilnehmenden Kommunen aus Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern kommen. In der Grundgesamtheit liegt deren Anteil bei 61,49 Prozent. Kommunen der neuen Bundesländer sind mit einem Anteil von 14,00 Prozent (Grundgesamtheit 12,32 Prozent) vertreten. In der Stichprobe sind Kommunen aus allen 13 deutschen Bundesländern enthalten. Von den drei Stadtstaaten hat sich nur Bremen an der Umfrage beteiligt. Somit haben sich Kommunen aus allen Bundesländern und einem Stadtstaat beteiligt. Die Stichprobe repräsentiert dadurch auch das Verhältnis von alten zu neuen Bundesländern (Ost/West) und nördliche zu südlichen Bundesländern (Nord/Süd) in einem ausreichenden Maße. Aufbauend auf diesem Merkmal wird im Kapitel 4.5 eine Subgruppenanalyse zu möglichen Ost/West und Nord/Süd Unterschieden im Antwortverhalten der Kommunen durchgeführt. Ubiquitous City Dienste in deutschen Kommunen Einwohner Die deskriptive statistische Auswertung der Einwohnerzahl der teilnehmenden Kommunen ergibt folgende Werte für die Lagemaße arithmetisches Mittel (mean) und Median sowie die Streumaße Standartabweichung (standard deviation), Variationskoeffizient (CV), Quartilsabstand (IQR) und Minimum und Maximum. 148 Der Median, das Minimum, das Maximum sowie der Quartilsabstand werden zusätzlich mithilfe eines Box-Plots visualisiert, der eine Übersicht über die Verteilung der Daten liefert. Tabelle 9: Lage- und Streumaße des Merkmals Einwohner Auffällig ist der große Unterschied zwischen dem Wert des Median und dem arithmetischen Mittel. Der Median ist robuster gegenüber extremen Werten an den Rändern der Verteilung. 149 Der fast doppelt so hohe Wert des arithmetischen Mittels 148 Auf eine Definition und Erläuterung der Lage- und Streumaße wird in der Arbeit verzichtet, da es sich um allgemein bekannte deskriptive statistische Grundlagen handelt. Dazu sei auf die einschlägige Fachliteratur, z.B. Kromrey (2009, S. 395), verwiesen. 149 Götze u.a. (2002, S. 23). Ubiquitous City Dienste in deutschen Kommunen ist ein Hinweis auf das Vorhandensein von einigen Städten mit einer hohen Einwohnerzahl. Die Werte für das Minimum und Maximum bestätigen diese Annahme. Sie zeigen, dass sich Kommunen von 50.000 bis 1.000.000 Einwohner an der Umfrage beteiligt haben. Diese große Spannweite der Werte ist auch der Grund für die hohe Standartabweichung von 176.230 und des Variationskoeffizienten von 113,46%. Im Box Plot 150 sind ebenfalls drei, durch einen Stern markierte, Extremwerte außerhalb der Spange des 1,5 fachen Quartilsabstand zu erkennen. Eine weitere grafische Aufbereitung der Einwohnerzahl der Kommunen ist in Abbildung 7 dargestellt, die ebenfalls die Merkmalsausprägung in der Stichprobe verdeutlicht. 150 Der Box-Plot ist eine ergänzende Grafik zur Häufigkeitsdarstellung. Da auch er zu den allgemein bekannten Grundlagen der deskriptiven Statistik gehört, wird auf tiefere Erläuterung in dieser Arbeit verzichtet und auf weiterführende Literatur, z.B. Götze u.a. (2002, S. 32ff.) verwiesen. Die maximale Breite der Spangen an den Rändern der Box wird entsprechend der allgemein anerkannten Definition von John W. Tukey auf den 1,5-fachen Interquartilsabstands (IQR, Boxbreite) beschränkt. Vgl. Nagel u.a. (1996, S. 35). Die Zahlen an den extremen Werten entsprechen der Nummerierung der Kommunen in der Abbildung 7. Ubiquitous City Dienste in deutschen Kommunen Da die Werte der Merkmale Verwaltungsangestellte und Haushalt der Kommune logischerweise mit der Größe der Kommune korrelieren, sind auch für diese Merkmale die drei extremen Werte zu finden. Deswegen wird auf eine grafische Darstelllung der Lage- und Streumaße durch den Box-Plot für diese Merkmale verzichtet. Im Kapitel 4.5 wird für das Merkmal Einwohner der Kommune, entsprechend dem Erkenntnisziel Nummer acht im Kapitel 1.3, eine Subgruppenanalyse durchgeführt. Dabei wird das Antwortverhalten der beiden Gruppen kleine Kommunen (< 84.000 Einwohner) und große Kommunen (> 84.000 Einwohner) auf signifikante Unterschiede getestet. Verwaltungsangestellte Die Tabelle 10 beschreibt die Verteilung der Werte der Stichprobe für das Merkmal Anzahl der Verwaltungsangestellten der Kommune durch die bereits vorgestellten Lage- und Streumaße. Tabelle 10: Lage- und Streumaße des Merkmals Verwaltungsangestellte Auch für dieses Merkmal sind die großen Unterschiede zwischen den Lagemaßen arithmetischen Mittel und Median sowie die hohen Werte der Streumaße auffällig. Dies ist der hohen Zahl von Verwaltungsangestellten der bereits identifizierten großen Kommunen geschuldet und führt zu einer beträchtlichen Verschiebung des arithmetischen Mittels auf den Wert von 2013,6 Verwaltungsangestellten. Die Werte liegen in einem Bereich von 350 Verwaltungsangestellten (Minimum) und 17.000 (Maximum). Die Abbildung 8 zeigt den Zusammenhang zwischen den Verwaltungsangestellten und der Einwohnerzahl der Kommunen. Im Scatterplot ist Ubiquitous City Dienste in deutschen Kommunen der ausgeprägte, lineare Zusammenhang deutlich erkennbar und wird durch den Korrelationskoeffizienten 151 von r = 0,971 bestätigt. Interne und externe IT-Mitarbeiter Die Auswertung des Merkmals Anzahl der internen und externen IT-Mitarbeiter (IT-Mitarbeiter) der Kommunen in der Tabelle 11 zeigt einen noch stärkeren Unterschied zwischen dem arithmetischen Mittel und dem Median. 49 Kommunen der Stichprobe haben für dieses Merkmal einen Wert angegeben. 151 Diese Arbeit nutzt zur Messung der Güte der linearen statistischen Beziehung zwischen zwei nicht klassierten Merkmalen den Korrelationskoeffizienten nach Bravais-Pearson (r). Dafür wird die Regressionsgerade in Form der „besten Schätzlinie“ der unterstellten Beziehung zwischen den Merkmalen mathematisch präzise bestimmt. Der Korrelationskoeffizient bewegt sich in einem Bereich von +1 (perfekte positive Assoziation) bis -1 (perfekte negative Assoziation), wobei der Wert Null kein linearer Zusammenhang zwischen beiden Merkmalen bedeutet. Eine tiefere Auseinandersetzung dazu findet in Kromrey (2009, S. 471/486) statt und kann an dieser Stelle nicht erfolgen. Ubiquitous City Dienste in deutschen Kommunen Tabelle 11: Lage- und Streumaße des Merkmals IT-Mitarbeiter Das arithmetische Mittel ist mit einem Wert von 50 um ca. 3,5-mal größer als der Median mit 14. Wieder ist der Ausreißer robusten Median dem arithmetischen Mittel vorzuziehen. Die Kommunen der Stichprobe beschäftigen zwischen 2 und 300 IT-Mitarbeiter. Im Box-Plot in der Abbildung 9 sind für dieses Merkmal fünf extreme Werte in der Datenbasis zu erkennen. Es ist zu beachten, dass der Wert 250 IT-Mitarbeiter zweimal vorhanden ist. Die Zahlen bezeichnen die Datensätze der Stichprobe. Der Scatterplot in Abbildung 10 veranschaulicht den Zusammenhang zwischen der Einwohnerzahl und der Anzahl der IT-Mitarbeiter. Ein gewisser linearer Zusammenhang ist erkennbar, jedoch ist dieser nicht so stark ausgeprägt wie der Zusammenhang zwischen Einwohnerzahl und Anzahl der Verwaltungsangestellten. Dies kann anhand des Korrelationskoeffizienten bestätigt werden (r = 0,781). Ubiquitous City Dienste in deutschen Kommunen Bemerkenswert sind die beiden extremen Werte von 200 und 280 IT-Mitarbeitern der Kommunen mit unter 300.000 Einwohnern. Mitarbeiter in der IT-Planung Auf die IT-Planung und das Anforderungsmanagement der Kommunen entfallen entsprechend den Werten in der Tabelle 12 im Mittel (Median) drei IT-Mitarbeiter. Dieser Wert weicht wiederum deutlich vom arithmetischen Mittel mit 5 Mitarbeitern ab und liegt in der Spannweite zwischen dem Minimum vom null und dem Maximum von 40 IT-Mitarbeiter in der Planung nahe der unteren Grenze der Verteilung. Tabelle 12: Lage- und Streumaße des Merkmals Mitarbeiter in der IT-Planung Ubiquitous City Dienste in deutschen Kommunen Auch für dieses Merkmal zeigt der Box-Plot in der Abbildung 11 die sieben extremen Werte in der Verteilung. Für die Betrachtung des Zusammenhangs zwischen der Anzahl der IT-Mitarbeiter in der Planung und der Einwohnerzahl in der Kommune wird der in Abbildung 12 dargestellte Scatterplot verwendet. Es zeigt sich, dass die Werte für kleine und große Kommunen stark um die Trendlinie variieren. In größeren Kommunen ab ca. 120.000 Einwohnern gibt es in der Stichprobe immer IT-Mitarbeiter in der Planung. Ubiquitous City Dienste in deutschen Kommunen Wie in Abbildung 12 zu erkennen ist, fällt die lineare Abhängigkeit zwischen der Einwohnerzahl und der Anzahl der IT-Mitarbeitern in der Planung schwächer aus als in den vorangegangen Abhängigkeitsuntersuchungen. Der Korrelationskoeffizient beträgt 0,621. IT-Strategie, IT-Strategie mit E-Government / M-Government Auf die Frage nach dem Vorhandensein einer IT-Strategie in der Kommune antworten 39 der teilnehmenden Kommunen mit ja (78 Prozent) und 11 mit nein (22 Prozent). Die Frage, ob eine vorhandene IT-Strategie auch E-Government und M-Government berücksichtigt, beantworteten 28 Städte mit ja (56 Prozent) und 22 mit nein (44 Prozent). Diese Ergebnisse sind in der Abbildung 13 zu sehen. Das bedeutet, dass in 28 Prozent der Fälle, in denen die Kommunen über eine IT-Strategie verfügen, E- und M-Government noch nicht berücksichtigt wird. In 44 Prozent der Kommunen werden demnach drahtlose Kommunikationsdienste ohne das Vorhandensein einer übergeordneten IT-Strategie, die auch E- und M-Government berücksichtigt, realisiert und betrieben. Die Anzahl der Antworten betrug für beide Merkmale n = 50. Diese Ergebnisse zeigen, dass sich die Situation, die Cohen-Blankshtain u.a. (2004) beschreiben und die auf einer Befragung aus dem Jahr 1999 basiert, stark verändert hat. 152 IuK wird im Jahr 2010 in deutschen Kommunen im überwiegenden Fall als politikrelevantes Werkzeug für die Verwaltungsarbeit angesehen, was sich im Vorhandensein einer IT-Strategie mit E-und M-Government-Bestandteilen zeigt. 152 Cohen-Blankshtain u.a. (2004, S. 2664) kommen zu der Erkenntnis, dass (1999) „in den meisten Städten kein strategisches Nachdenken über IuK stattfindet“. Ubiquitous City Dienste in deutschen Kommunen Haushalt in Mio. € Die Tabelle 13 beinhaltet die Werte der Lage- und Streumaße für das Merkmal kommunaler Haushalt in Mio. €. Das mittlere Haushaltseinkommen (Median) der Kommunen der Stichprobe beträgt 227 Millionen Euro und bewegt sich in einer Spannweite von 93 bis 3.000,00 Mio. €. Auch hier liegt der Wert des arithmetischen Mittels, durch seine Anfälligkeit gegenüber extremen Werten, mit 480 deutlich über dem des Median von 227. Die Standartabweichung von 644 ist größer als das arithmetische Mittel, entsprechend hat der Variationskoeffizient einen Wert von 134,26 Prozent, was für eine starke Streuung der Werte spricht. Tabelle 13: Lage- und Streumaße des Merkmals kommunaler Haushalt in Mio. € Ubiquitous City Dienste in deutschen Kommunen Durch den Box-Plot der Verteilung werden drei Kommunen mit extremen Werten für den kommunalen Haushalt ersichtlich. Es ist zu erkennen, dass es sich hierbei um die Kommunen mit der größten Einwohnerzahl handelt. Dies zeigen die Nummern der Fälle, die identisch mit der Nummerierung in der Abbildung 7 (Einwohnerzahl der Kommunen) sind. Die Abbildung 15 zeigt den Zusammenhang zwischen den Einwohner und dem Haushalt über den die Kommunen verfügen. Ein linearer Zusammenhang zwischen beiden Merkmalen ist deutlich erkennbar. Dies wird durch den Korrelationskoeffizient von 0.961 bestätigt. Die positive, lineare Abhängigkeit zwischen der Einwohnerzahl und dem kommunalen Haushalt kann wie folgt interpretiert werden: Je größer die Stadt gemessen an ihrer Einwohnerzahl, desto größer ist ihr Etat. Ubiquitous City Dienste in deutschen Kommunen IT-Etat in Mio. € Die Spannweite des Merkmals IT-Etat der Kommunen reicht vom Minimum 0,2 Millionen Euro bis zum Maximum von 20 Millionen Euro. Im Mittel nutzen die Kommunen 1,85 Mio. € für die kommunale IT. Auch für dieses Merkmal fallen die verhältnismäßig hohe Standartabweichung mit 4,50 im Verhältnis zum arithmetischen Mittel von 3,79 und der hohe Variationskoeffizient von 118,72 Prozent auf. 46 Kommunen haben für das Merkmal einen Wert angegeben. Die Lage- und Streumaße zeigt die Tabelle 14. Tabelle 14: Lage- und Streumaße des Merkmals IT-Etat in Mio. € Einer der fehlenden Werte gehört zur größten Kommune in der Erhebung. Deshalb ist davon auszugehen, dass der Median und das arithmetische Mittel der Ubiquitous City Dienste in deutschen Kommunen Grundgesamtheit wahrscheinlich größer sind als in der Stichprobe. Der Box-Plott in Abbildung 16 zeigt zwei extremen Werten. Der folgende Scatterplot bildet den Zusammenhang zwischen der Einwohnerzahl und dem IT-Etat der Kommunen in der Stichprobe ab. In der Abbildung 17 werden die Unterschiede im IT-Etat großer Kommunen deutlich. Im visuellen Vergleich mit dem Diagramm „Scatterplot Einwohnerzahl vs. Haushalt der Kommunen“, Abbildung 15, streuen die Werte in Abbildung 17 mehr, was auf einen schwächeren linearen Zusammenhang schließen lässt. Tatsächlich ist der Korrelationskoeffizient zwischen Einwohnerzahl und IT-Etat um 0.137 kleiner als zwischen Einwohnerzahl und dem Etat der Kommunen. Dies unterstützt die Vermutung, dass der IT-Etat der Kommunen von einer Vielzahl von Faktoren abhängt, von denen nur einer die Einwohnerzahl der Kommune ist. 153 153 Nijkamp u.a. (2009, S.12) identifizieren in Ihrer Arbeit z.B. einen weiteren Faktor: der wahrgenommne Effekt und die Einschätzung von IuK für die Stadtentwicklung durch die kommunalen Entscheider. Ubiquitous City Dienste in deutschen Kommunen IT-Etat-Anteil am kommunalen Haushalt Das Merkmal wurde aus den Umfragedaten zum IT-Etat und zum Haushaltsvolumen der Kommune berechnet und gibt den prozentualen Anteil des IT-Etats am gesamten Haushalt wieder. Es leistet einen Erklärungsbeitrag zum Stellenwert, den die IT in der jeweiligen Gemeinde einnimmt. Beide Lagemaße arithmetisches Mittel und Median unterscheiden sich nur geringfügig. Dennoch wird der Median als Mittelwert verwendet, um den IT-Etat Anteil am kommunalen Haushalt auf 0,79 Prozent zu beziffern. Die Spannweite reicht vom Minimum 0,10 bis zum Maximum von 3,43 Prozent IT-Etat-Anteil am gesamten kommunalen Haushalt. Tabelle 15: Lage- und Streumaße des Merkmals Anteil IT-Etat am kommunalen Haushalt Ubiquitous City Dienste in deutschen Kommunen Der Box-Plot in Abbildung 18 für das Merkmal IT-Etat-Anteil am kommunalen Haushalt zeigt einen extremen Wert. Dabei handelt es sich um eine Kommune mit 200.000 Einwohnern wie ein Vergleich mit Abbildung 7 und 19 zeigen. Der folgende Scatterplot in Abbildung 19 veranschaulicht die unterschiedlichen Anteile des IT-Etats am kommunalen Haushalt in Abhängigkeit zu der Einwohnerzahl der Kommune. Sowohl der Scatterplot als auch der Korrelationskoeffizient (r = 0,185) weisen darauf hin, dass keine Abhängigkeit zwischen der Einwohnerzahl und dem IT-Etat Anteil am Haushalt existiert. Ubiquitous City Dienste in deutschen Kommunen Investitionsvolumen für drahtlose Kommunikationsdienste (3 Jahre) Den Abschluss der Untersuchung der demographischen Merkmalsausprägungen bildet das Merkmal Investitionsvolumen für drahtlose Kommunikationsdienste für die nächsten drei Jahre. Die grafisch aufbereiteten Befragungsergebnisse sind in der Abbildung 20 zu sehen. Demnach werden 30 der befragten 50 Kommunen in den nächsten Jahren bis zu 100.000 Tausend Euro in drahtlose Kommunikationsdienste investieren. Nur zwei Kommunen werden mehr als fünf Millionen Euro dafür verwenden. Die Abbildung 21 zeigt das Investitionsvolumen in Abhängigkeit von der Einwohnerzahl der Kommunen. Der Zusammenhang zwischen Einwohnerzahl und Investitionsvolumen ist nur sehr gering, was auch durch den niedrigen Korrelationskoeffizient nach Kendalls Tau 154 von 0,120 deutlich wird. Bemerkenswert ist, dass die beiden höchsten Investitionsausgaben von zwei Städten mit weniger als 100.000 Einwohnern geplant sind. 154 Die Rangkorrelation nach Kendalls Tau Methode basiert auf rein ordinalen Daten, ohne dass die Skalenwerte/Ränge Gleichabständigkeit (= Äquidistanz) aufweisen müssen wie für Spearmans Rangkorrelationskoeffizient. Deswegen eignet er sich für die vorliegenden Daten, die auf nicht gleichgroßen Investitionsklassen basieren. Weiterführende Informationen sind in Götze (2002, S. 84) zu finden. Ubiquitous City Dienste in deutschen Kommunen 4.3.2. Merkmale der Umfrageteilnehmer Alter Das Alter der Umfrageteilnehmer wurde in Form von Altersklassen (siehe Abbildung) abgefragt. 49 der 50 Teilnehmer haben die Frage nach ihrem Alter beantwortet (n = 49). Die Altersklasse der 20 bis 29-jährigen ist in der Stichprobe nicht vertreten. In 92 Prozent der Fälle waren die Teilnehmer im Alter von 40 bis 59 Jahren. Die folgende Abbildung 22 verdeutlicht die Altersstruktur der Teilnehmer. Ubiquitous City Dienste in deutschen Kommunen Geschlecht Die in der Abbildung 23 dargestellte Verteilung der Geschlechter ergibt sich aus den Daten der Stichprobe. Es ist erstaunlich, dass der Großteil der Teilnehmer (94 Prozent) männlich ist. Allgemein sind in der Informationstechnologie mehr Männer als Frauen tätig. In Führungspositionen sind wiederum mehr Männer als Frauen vertreten. Jedoch ist ein Frauenanteil von 6 % bemerkenswert gering. Verwaltungsbereichszugehörigkeit und genaue Position in der Kommune Die Tabelle 16 stellt die Zugehörigkeit der Teilnehmer zu den kommunalen Ebenen der Verwaltungshierarchie dar. Dabei wurde unterschieden, ob die Position des Teilnehmers in der Kommune eher der IT-Organisation oder der allgemeinen Verwaltung zuzurechnen ist. In Abhängigkeit dieser Festlegung haben die Teilnehmer eine genaue Einstufung in die Verwaltungshierarchie, anhand der Wahl des Hauptaufgabengebietes, vorgenommen. Anhand der erhobenen genauen Bezeichnung der Position, konnte die Eingruppierung in vier Fällen präzisiert werden. Tabelle 16: Verwaltungsbereichszugehörigkeit und Position in der Kommune Ubiquitous City Dienste in deutschen Kommunen Die Analyse der Daten ergibt in 84 Prozent der Fälle eine Zugehörigkeit des Umfrageteilnehmers zur kommunalen IT-Organisation. In 58 Prozent der Fälle gehören die Teilnehmer den Gruppen höchster kommunaler IT-Entscheider oder IT-Führungskraft an. In die Gruppe sonstiges fallen Tätigkeitsgebiete, die nicht ohne weiteres einer speziellen Position zugewiesen werden konnten. In kleineren Kommunen sind mitunter nicht alle Hierarchieebenen tatsächlich vorhanden. Es kommt vor, dass der Referatsleiter IT bei sehr wenigen IT-Mitarbeitern auch die Position der IT- Führungskraft in der Kommune innehat. Dieses Ergebnis zeigt den Erfolg der Bemühungen, die kommunale IT-Entscheider oder Planer für die Teilnahme zu gewinnen. In einigen Kommunen werden die strategischen IT-Entscheidungen durch andere Verwaltungsbereiche getroffen, wenn diese die IT-Dienstleistungen mit erbringen (z.B. das Hauptamt oder das Dezernat zentrale Dienste). 155 Dies ist ein Grund dafür, dass einige Kommunen einen Mitarbeiter einer anderen Organisationseinheit für die Umfrageteilnahme ausgewählt haben. Ein Blick auf die generelle Einstufung der Teilnehmer in die Verwaltungshierarchie zeigt die folgende Abbildung 24. Hier gehören 64 Prozent der Teilnehmer den Gruppen höchster kommunaler Entscheider oder Führungskraft, sowohl des IT als auch des Verwaltungsbereichs, an. Die Hierarchieebene Arbeitskreis oder Fachausschussmitglied ist unter der Teilnehmergruppe gar nicht vertreten (0/0%).
Posted on: Wed, 10 Jul 2013 16:15:42 +0000

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