Du glaubst nicht an Geister, Dämonen und Monster? Vermutlich liegt es daran, dass du noch keinem dieser Wesen persönlich begegnet bist. So weit so gut. Aber was wäre, wenn du eines Tages feststellen musst, dass du nur nicht genau genug hingeschaut hast? Die Wirklichkeit, oder was du dafür hältst, spielt sich allein in deinem Kopf ab. Es liegt ganz bei dir, ob strahlender Sonnenschein deine Haut streichelt oder in den Augen schmerzt. Eine Vollmondnacht ist womöglich der Inbegriff von Romantik. Es sei denn, der kalte Herbstwind setzt einen Wimpernschlag lang aus. In diesem winzigen Moment kannst du es vielleicht hören: das verzweifelte Schreien einer verlorenen Seele, das hungrige Knurren des Ungeheuers aus deinem schlimmsten Albtraum, das Rascheln der Schritte an einem Ort, wo außer dir niemand sein dürfte. Vermutlich erkennst du nur schemenhaft die Umrisse einer Kreatur, die am Waldrand auf dich lauert. Dennoch hältst du den Atem an und spürst, wie sich die Gänsehaut auf deinem gesamten Körper ausbreitet, wie eine namenlose Furcht von deiner Seele Besitz ergreift und dir befiehlt zu fliehen. Du rennst, als ginge es um dein Leben, wagst es nicht einmal, dich umzuschauen, bevor du das erleuchtete Haus erreicht und die Tür hinter dir verriegelt hast. Schon bald beruhigt sich dein Puls und kurz darauf machst du es dir mit einem heißen Tee oder einem guten Whisky auf dem Sofa bequem. Vor allem jedoch versuchst du zu vergessen, dass du dich benommen hast wie ein kleines Kind. Plötzlich klopft es an der Tür. Wirst du dem nächtlichen Gast öffnen?
Posted on: Thu, 08 Aug 2013 20:34:58 +0000
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