Einen Tag nachdem Miriam Carey, 34, Mutter der einjährigen Erica, in der Nähe des Capitols von 12 Polizeikugeln getroffen wurde und starb, zündete sich ein Mann vor dem Capitol selbst an. Die Weltpresse sucht im Fall Carey die Schuld bei der Frau. Titel wie "Was trieb sie zu dieser Tat?" dominieren unglaublicher Weise die Cover der Zeitungen. Wäre nicht die Frage, was die Polizisten zu ihrer Tat trieb, angemessener? Niemand stellt sie, im Gegenteil, im Senat applaudierten die Abgeordneten stehend den Polizisten. Kein Wort des Bedauerns über den Tod einer unbewaffneten Mutter, deren Tochter auf dem Rücksitz die Ermordung mit ansehen musste. Nun, Selbstanzündung ist oft ein Ausdruck politischen Protests. Im Fall des Mannes, der im Krankenhaus ist, wird die Weltpresse aber ganz bestimmt einen geschmeidigeren Grund anführen. Ich schätze "Verfolgungswahn" oder "er fühlte sich von Elektrowellen gesteuert" oder schlicht "Depressionen". All diese Erkrankungen gibt es natürlich. Die Frage ist: tut die Gesellschaft genug, um eine Zunahme dieser Krankheiten zu verhindern und um die Menschen davon zu heilen? Oder belässt sie es dabei, den Polizisten, die diese Menschen töten, zu applaudieren? slate/blogs/the_slatest/2013/10/04/man_on_fire_frays_already_frayed_nerves_in_washington.html
Posted on: Sat, 05 Oct 2013 07:05:08 +0000
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