Energiewende als Schnäppchen? Ökostrom ist billiger, Atomstrom - TopicsExpress



          

Energiewende als Schnäppchen? Ökostrom ist billiger, Atomstrom teurer als gedacht Die Energiewende gilt vielen Deutschen als Kostentreiber. Laut einem Forschungsinstitut ist grüner Strom aber viel günstiger als angenommen. Der vermeintlich klimafreundliche Atomstrom sei dagegen viel teurer. Die Kosten für Ökostrom werden dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) zufolge von der EU deutlich überschätzt. Dagegen werde Atomstrom billig gerechnet. Auch die Hoffnungen der EU auf eine sauberere Kohleverstromung durch CO2-Abscheidung würden sich nicht erfüllen, sagte die DIW-Energieexpertin Claudia Kemfert am Mittwoch in Berlin. „Erneuerbare Energien sind somit die einzige Option für eine nachhaltige und CO2-arme europäische Stromwirtschaft“, folgerte sie. Kemfert kritisierte, die EU sei in ihrer „Energy Roadmap“ 2011 zur künftigen Energieversorgung von einem deutlichen Wachstum der Atomkraft in Europa ausgegangen. Grundlage dafür seien sinkende Kosten für Strom aus neuen AKW bis zum Jahr 2050. Dies sei aber nicht plausibel. So gehe man beim Bau des neuen Reaktors in Finnland mittlerweile von dreimal so hohen Kosten pro Kilowattstunde aus wie noch 2006. In Großbritannien würden sich neue Atomkraftwerke gar nicht rechnen. Deshalb würden sie nun über eine Umlage – ähnlich wie in Deutschland der Ökostrom – gefördert. Darüber hinaus würden Kosten für Endlager oder gar für Unfälle gar nicht berücksichtigt. Die von EU-Energiekommissar Günther Oettinger ins Gespräch gebrachte Versicherungspflicht werde die Kosten weiter treiben. Billiger grüner Strom Dagegen habe die EU in ihrer Prognosen die Kosten für Strom aus Wind oder Sonne massiv überschätzt. Gerade Solarstrom sei bereits jetzt so günstig, wie es die EU erst für 2040 oder 2050 vorhersage, sagte Kemfert. Da auch die Technik zur CO2-Abscheidung für Kohlekraftwerke nicht vorankomme und in absehbarer Zeit nicht wirtschaftlich einsetzbar sei, müssten auch hier die Annahmen der EU überarbeitet werden. Kemfert verlangte vor allem ein ehrgeiziges Ziel für die CO2-Minderung in der EU bis 2030. Aber auch die Ausbauziele für erneuerbare Energien und die Messlatte für die Energie-Einsparen müssten neu bestimmt und eng miteinander abgestimmt werden. Derzeit hat die EU drei 20-Prozent-Ziele bis 2020 festgelegt: Sie betreffen die CO2-Minderung im Vergleich zu 1990, die Energieeffienz-Steigerung und den Anteil der Erneuerbaren am Gesamtenergieverbrauch. In der EU hat jetzt die Debatte über neue Ziele für die Zeit nach 2020 begonnen. scb/Reuters
Posted on: Fri, 19 Jul 2013 11:45:10 +0000

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