Flüchtlinge am Brandenburger Tor setzen Hungerstreik aus - - TopicsExpress



          

Flüchtlinge am Brandenburger Tor setzen Hungerstreik aus - Tagesspiegel 19:52 Uhrvon Sandra Dassler Seit Tagen essen und trinken die protestierenden Flüchtlinge vor dem Brandenburger Tor nichts mehr. - Foto: Sandra Dassler UpdateDie Flüchtlinge am Brandenburger Tor in Berlin haben ihren seit zehn Tagen dauernden Hungerstreik ausgesetzt. Das provisorische Protestcamp werde gerade aufgelöst, sagte Berlins Integrationssenatorin Dilek Kolat (SPD) am Samstag. Seit Freitag verhandelten Berlin und der Bund mit Vertretern der Flüchtlinge. „Die Flüchtlinge setzen den Hungerstreik bis Mitte Januar aus“, sagte Kolat. Ihre politischen Forderungen nach Anerkennung als Asylanten, Abschaffung der Residenzpflicht und einer Arbeitserlaubnis hielten sie aber aufrecht. Canan Bayram, die integrationspolitische Sprecherin der Grünen im Abgeordnetenhaus, hatte am Samstag bestätigt, dass an den Verhandlungen unter andrem der Vizepräsident des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge, Michael Griesbeck, sowie Berlins Integrationssenatorin Dilek Kolat (SPD) teilnahmen. Die Flüchtlinge, denen es gesundheitlich immer schlechter geht, hatten laut Bayram angeboten, ihren Durststreik zu beenden, wenn Kanzlerin Angela Merkel, Bundespräsident Joachim Gauck oder Innenminister Hans-Peter Friedrich mit ihnen reden. Am Samstagabend zeichnete sich schließlich eine Lösung ab. Passanten am Brandenburger Tor sind unterschiedler Meinung über die Protestaktion: „Ich könnte heulen“, sagt eine nicht mehr ganz junge Frau, die fassungslos vor den hungerstreikenden Flüchtlingen am Brandenburger Tor steht: „Ich bin aus der DDR und wurde in den letzten 24 Jahren immer wieder gefragt, warum ich nichts gegen das unmenschliche System und die Toten an der Mauer unternommen habe. Und hier sterben vielleicht bald Menschen und niemand unternimmt etwas!?“ Ein Mann fährt sie an: „Das können Sie doch nicht vergleichen! Die Bundesrepublik ist ein Rechtsstaat. Die müssen hier nicht verhungern. Und wenn – tun sie das ganz freiwillig.“ Eine sogenannte Unterstützerin der Flüchtlinge mischt sich ein. „Diese Menschen sind verzweifelt, weil sie keine Perspektive haben“, sagt sie. Flüchtlinge im Hungerstreik am Brandenburger Tor Auch an diesem sonnigen Sonnabend gibt es viele solcher Diskussionen am Brandenburger Tor. „Die meisten Touristen sind betroffen“, sagt die Unterstützerin: „Viele erzählen, dass es in ihren Ländern ähnliche Probleme gibt: in Österreich, Frankreich, Italien, England oder auch in den USA.“ Die Unterstützerin, die ihren Namen nicht nennen will, steht jeden Tag einige Stunden lang hier und verteilt Informationsblätter mit dem Anliegen der Flüchtlinge. So habe sie das Gefühl, ein klein wenig helfen zu können, sagt sie. Manche, die vorbeikommen, tun das ganz spontan. Wie die Gruppe Jugendlicher, von denen sofort seinen dicken Schal da ließ, als er sah, dass die Flüchtlinge froren. Es gibt auch andere Reaktionen: „Die können sich doch gleich ans Holocaust-Mahnmal legen“, ruft ein Mann. Hungerstreik am Brandenburger Tor: Berliner Polizei lässt Flüchtlinge protestieren Flüchtlinge am Brandenburger Tor: Was Betroffene und Touristen über den Hungerstreik denken Hungerstreik der Flüchtlinge: Zwangsernährung wäre ein unverhältnismäßiger Eingriff Hungerstreik der Flüchtlinge: Der Körper beginnt, sich selbst zu verdauen Hungerstreik am Brandenburger Tor: Bischof Dröge will zwischen Flüchtlingen und Politik vermitteln Die Flüchtlinge selbst reagieren inzwischen immer lethargischer. Seit vielen Tagen essen und trinken sie nicht mehr, fast alle wurden schon mit Infusionen behandelt. „Auch die Mediziner machen sich inzwischen Sorgen“, sagt Canan Bayram. Die integrationspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion im Abgeordnetenhaus ist jeden Tag hier. Die freiwillig arbeitenden Ärzte hätten sie schon gefragt, was sie machen sollten, wenn jemand das Bewusstsein verliere und die anderen Flüchtlinge nicht wollten, dass er zwangsernährt werde. „Natürlich müssen Sie helfen“, hat Canan Bayram geantwortet. Noch hofft sie, dass das Schlimmste nicht eintritt. Immerhin verhandelten jetzt Integrationssenatorin Dilek Kolat (SPD) sowie Vertreter vom Senat und vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge mit den Hungerstreikenden. Bislang ohne Ergebnis. (mit dpa) Trotz Landebahn hinterm Gartenzaun: Grundstückspreise am Flughafen BER steigen leicht an Berlin-Lichtenberg: Linke besetzen altes Polizeigebäude Neues Album der Wir-sind-Helden-Sängerin : Judith Holofernes machts jetzt solo Hungerstreik am Brandenburger Tor: Berliner Polizei lässt Flüchtlinge protestieren KLik Baca selanjutnya : ift.tt/15S6Zig
Posted on: Sat, 19 Oct 2013 18:54:35 +0000

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