Frei von Ichbezogenheit? (Eine nicht ganz unbedeutende Fehlanzeige) Ich hab, ich bin, ich will, ich werd Des Menschen großes Heiligtum Verbissen thront das Selbst verschlossen Als Monument im eigenen Schoß Ich führe mich, ich halt mich fest Ich bin ja besser als der Rest Mein Leben ist bedeutend, klug Die andren leben im Selbstbetrug Mein ich geht mit mir auf die Reise Ich folg mir selbst auf meine Weise Nur ich lieg richtig; will ich meinen Ich stehe fest auf beiden Beinen Die Existenz muss sich bewähren Sie muss sich meinem Ich erklären Denn ohne Ich bin ich verloren Ich fühlte mich wie nie geboren Ich kann, ich darf, ich möchte sein Mit meinem Ich so ganz allein Der Mittelpunkt der ganzen Welt Mein Ich brilliert, hofiert, gefällt Milliarden Ich`s wolln sich behaupten Die andre ihres Ich`s beraubten Statt gegenseitig sich zu finden Muss jeder an sein Selbst sich binden So lebt an jedem man vorbei Statt offen, liebevoll und frei Man ist sich fern, kommt sich nicht nah Die andren sind nicht wirklich da Gefangen in des Ich`s Gefängnis Bringt jeder selbst sich in Bedrängnis Wie schön wär`s doch sich loszulassen Den Nächsten spürend ohne Klassen © Alle Rechte vorbehalten Merlin M. Summa 03.11.2013
Posted on: Sun, 03 Nov 2013 14:43:03 +0000
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