Gleicher zweite Teil, gleicher Kommentar. Normalität, Segen oder - TopicsExpress



          

Gleicher zweite Teil, gleicher Kommentar. Normalität, Segen oder Fluch? Normalität bezeichnet den Zustand, in dem Nichts den Rahmen der Norm verlässt. Normal ist was in den Bahnen der Norm verläuft. Die Norm herrscht über die Normalität. Eine Normalität schaffen zu wollen bedeutet immer an die Richtigkeit einer Lebensweise zu glauben. Befürworter der Normalität gehen davon aus, dass Normen sinnvoll sind und so nah wie möglich an diese heran zu gelangen, sprich so normal wie möglich zu werden, bringe ein sinnvolles Leben mit sich. In einer Gesellschaft, in der alles öffentliche Leben sich in einer Form der Normalität abspielt, bringt es selbst verständlich einige Vorteile mit sich, wenn man sich normal verhält im Vergleich zu Verhalten das als unnormal angesehen wird. In der Normalität setzen sich nun mal die Normalen durch. Dieser Nutzen kann aber nur durch Ausbeutung erreicht werden. Vorteile für Menschen gibt es nur da wo es auch Nachteile für andere Menschen gibt. Wären alle normal, hätte keiner einen Nutzen davon. Normalität schafft sich durch Ausgrenzung. Die Sicherung des Wohlstandes wird als Sicherung von Werten verkauft. Die Sicherung von Wohlstand gilt nur für eine kleine elitäre Gruppe von Menschen Nach der Vorstellung vieler Menschen ist ein Verhalten umso normaler je mehr Leute es tun. Wenn ein Verhalten aber unmöglich ist von allen befolgt zu werden, wie kann es dann normal sein? In Deutschland, zum Beispiel, werden Mobilität und Sauberkeit als wichtig Werte angesehen. Mobil und sauber zu sein ist somit angestrebtes Ziel vieler Menschen in diesem Land. Daraus wird abgeleitet es sein normal mobil und sauber zu sein. Wer sich normal verhalten will muss also mobil und sauber sein. Um dieses Ziel zu erreichen fahren Menschen Auto oder gehen Duschen. Autos und Duschen sind allerdings ein Privileg und keine Gegebenheiten die jeder besitzen kann. Befürworter der Norm werden jetzt sicher anführen, dass Leute die nicht im Besitz eines Autos und einer Dusche sind, sich nur nicht ausreichend an andere Normen gehalten haben sonst hätten sie diese Dinge auch erlangt. Der Zustand der Normalität kann laut Befürworter von jedem erreicht werden der sich normal verhält. Nehmen wir mal an es wäre tatsächlich möglich das jeder Mensch eine Dusche und ein Auto besitzt und nehmen wir weiter an das auch jeder die Möglichkeit auch nutzt. Alle würden sich dann normal verhalten. Für Menschen die sich Gedanken über die Natur unseres Planeten machen ist die Vorstellung jeder Mensch besitzt ein Auto und eine Dusche ein absolutes Horrorszenario. Es hätte verehrende Auswirkungen für die Natur. Doch die Erhaltung unserer Natur als höheren Wert zu sehen als Sauberkeit und Mobilität ist in unserer Gesellschaft nicht normal. Den Planeten zu zerstören ist also normaler als ihn schützen zu wollen. Im Bezug auf Mobilität und Sauberkeit normal zu sein schadet zwar auf lange Sicht der gesamten Menschheit, aber kurzfristig sichert die Norm den Herstellern, von Autos, Duschköpfen, Hygieneartikeln und Benzin, ihren Wohlstand. Es ließen sich noch einige Bereiche mehr anführen, in denen die Normalität der Wirtschaftsnationen, die drastische Schädigung der natürlichen Umwelt zu Gunsten von Lebensstandards befürwortet. Normalität ist ein Segen für Macht und Kapital. Was es für die Menschen ist hängt davon ab welchen Standpunkt man zu Macht und Kapital hat. Das Ausmaß von Normen und ihrer Begriffe Die Erfindung von Verwaltung brachte die Weisung hervor. Die Verwaltung benötigt die Befolgung ihrer Weisungen zum Funktionieren. Für den von einer Weisung Betroffenen ist die Notwendigkeit der Befolgung nicht unbedingt gegeben. Um diese Notwendigkeit zu begründen wird allzu oft die Vernunft missbraucht. Damit Menschen auf eine vorgegebene Art und Weise handeln wird die Behauptung aufgestellt nur dieses Handeln sei richtig und es anders zu sehen sein unvernünftig. Leitvorstellungen werden als etwas Wertvolleres angesehen als erlernte Verhaltensmuster oder Bedürfnisse. Aus Sicht der Verwaltung ist es unwichtig was ein Mensch will und welche Ideen er hat. Jeder Mensch hat eine Funktion und die Erfüllung dieser verläuft nach einem klaren Muster. In unserer Gesellschaft werden zunehmend Bereiche des Lebens verwaltet und in immer weniger Bereichen kann noch frei gelebt werden. Der Rückgang der Freiheit, in unserem Leben zu Gunsten von leichter Planung, geht einher mit dem fortwährenden Prozess der Normierung. Die Entwicklung hin zu einer Person, zu welcher der Ausdruck Erwachsener passt, ist ein individueller Prozess. Jede Entwicklung beginnt mit unterschiedlichen Gegebenheiten und verläuft unter verschiedensten Einflüssen und in verschiedensten Lebenswelten. Zur Bewertung des Prozesses, Entwicklung, wird, in der Pädagogik und Politik, allerdings überwiegend die Qualität bei der Bewältigung von allgemeinen Erwartungen als Maßstab verwendet. Durch diese Betrachtung besteht die Gefahr, dass die Rolle eines Menschen, sein Selbst so stark beschränkt, dass der individuellen Ausprägung, kein Raum mehr gegeben wird. Einige Grenzen, für eine Entwicklung der Individualität, sind bereits in unserem Sprachgebrauch fest verankert. Worte hinter denen sich Ansprüche der Gesellschaft an Einzelne verbergen werden von mir als Normbegriffe bezeichnet. An Hand einzelner Beispiele, wird nun ein Ausblick auf Vor- und Nachteile, für den Einzelnen und die Gesellschaft, die sich aus Normen ergeben, gegeben. Verhaltensauffällig: Dieser Begriff ist kein direkter Ausdruck einer Norm. Die Aussage jemand ist verhaltensauffällig heißt wörtlich genommen ja nur sein Verhalten fällt auf. Es bezieht sich sowohl auf Schwierigkeiten beim Erfüllen von Erwartungen als auch auf besondere Stärken und Talente. Vom Grund her ist der Begriff verhaltensauffällig frei von Wertung. Im Vergleich zu unauffälligem Verhalten jedoch wird auffälligem Verhalten weniger Wert zugeschrieben. In einigen Bereichen des Lebens, wie beispielsweise in der Schule, ist unauffälliges Verhalten das Erwünschte. Auffälliges Verhalten wird in diesen Bereichen schon fast mit störendem Verhalten gleich gesetzt. Überall da wo der Begriff verhaltensauffällig nach dem gerade aufgezeigten Muster verstanden wird, dient er der Aufrechterhaltung starrer Strukturen. Auf diese Weise bringt das Bündel von auffälligem/unauffälligem Verhalten die Gefahr der Verarmung, an anderen Ideen, mit sich. Es mag stimmen, dass viele Ideen und das sich aus ihnen ergebende Verhalten, die anders sind, als die bisher bewährten Ideen und sich daraus ergebenden Verhaltensweisen, sich zum Erreichen eines bestimmten Zieles nicht so gut eignen, wie die bisher bewährten Ideen und sich daraus ergebenden Verhaltensweisen. Doch ist es auch unumgänglich, dass jede Verhaltensweise die sich besser zum Erreichen eines bestimmten Zieles eignet als die bisher bewährten Verhaltensweisen, anders sein muss, als die bisher Bewährten. Und auffällig ist ein Verhalten, welches Vorteile gegenüber dem altbewährten Verhalten besitzt, genauso wie Verhalten mit Nachteilen, im Vergleich zu altbewährten Verhalten. Die negative Zuschreibung die verhaltensauffällige Menschen oft bekommen muss, zu ihren Gunsten und den Gunsten der Gesellschaft, wieder aufgelöst werden. Durch die negative Bewertung, von auffälligem Verhalten, werden, sowohl einzelnen Menschen als auch der Gesellschaft, Chancen zur Entwicklung genommen. Gesundheitsbild: In unserer Gesellschaft wird Gesundheit zunehmend mit Leistungsfähigkeit in Verbindung gebracht. Die Schwere einer Krankheit wird danach bemessen wie weit die Leistungsfähigkeit durch sie beeinträchtigt ist. Durch ansteigenden Leistungsdruck, der in einer nach durchgehendem Wirtschaftswachstum strebenden Gesellschaft entsteht, steigt die Anzahl an Menschen deren Leistungsfähigkeit nicht ausreicht die Erwartungen an einen, nach den Vorstellungen der Leistung, gesunden Menschen zu erfüllen. Die Konstruktion des Modells der so genannten Risikogesellschaft befreit das System von der Verantwortung für das nicht Ausreichen der Leistungsfähigkeit. Solange Menschen die befohlene Taktung, bei Warenproduktion oder Dienstleistung, bewältigt bekommen, wird die Taktung nicht in Frage gestellt. Menschen die sie nicht erfüllen werden daher als krank eingestuft. Sie bedürfen einer Heilung um den Leistungsanforderungen gerecht zu werden. Ob ein Mensch ein Leid zu klagen hat oder nicht, was ursprünglich mal der Ansatz von Gesundheit war, hat, bei dem modernen Bild der Gesundheit, keine Bedeutung mehr. Auf dem Gebiet der Verhaltensstörungen finden sich Krankheitsbilder, die sich nicht mit einem Leiden von Menschen sondern mit verminderter gesellschaftlicher Funktionalität beschäftigen. Menschen denen zugeschrieben wird krank zu sein haben deutlich geringere Chancen und weniger Möglichkeiten, Wertvorstellungen in die Gesellschaft ein zu bringen. Durch ein Zuspitzen des Gesundheitsbildes wird somit auch die Gruppe der Personen verkleinert, welche den größten Einfluss auf die Gestaltung der Wertvorstellungen in unsere Gesellschaft hat. Diese Veränderung, des Gesundheitsbildes in Kombination mit dem Teilausschluss der es nicht Erfüllenden, wirkt ein wenig nach einer Leitparole. Nur wer Leistung, in entsprechenden Maße, für die Gesellschaft erbringt darf auch Wünsche an diese haben. Es lässt sich auch vermuten, dass eine immer höhere Leistungsvorgabe an die Menschen zum Erfüllen der Erwartung ein immer engeres Verhaltensmuster aufzwingt. Diese Verhaltensmuster zu erfüllen besitzt einen so hohen Anspruch an die Leistungsverbesserung, dass es wenig Freiraum für Betätigungen gibt, die sich nicht mit der Verbesserung der Leistung beschäftigen. Wer einem steigenden Leistungsdruck der Arbeitswelt gerecht werden will, wird automatisch gezwungen seine nicht wirtschaftlich nutzbaren Interessen zu reduzieren. So verringern sich natürlich auch die Wünsche und Werte die in den Menschen gebildet werden. In dieser Weise kann also das Zusammenschneiden der in unserer Gesellschaft geduldeten Werte und Interessen hinter der Leistung versteckt und die Leistung hinter der Gesundheit versteckt werden. Durch diese versteckten Ansprüche bekommt das moderne Gesundheitsbild eine merkwürdige Erscheinungsform. Je verkrüppelter ein Mensch im Bezug auf seine Wünsche und Werte ist, umso gesünder ist er im Bezug auf seine Leistungsfähigkeit. Erziehung: In einer Diskussion, über die Veränderungen von Kindergärten zu Kitas im Jahr 2010, wurde gesagt: “ Ich bin froh Kindergärtnerin gelernt zu haben. Ich kann nicht verstehen, was daran gut sein soll, dass das jetzt alles Erzieherinnen sind. Wir haben die Kinder gehegt und gepflegt, gewachsen sind sie alle von alleine. Warum muss da Heute immer dran rum gezogen werden?” (Helga Lange) Auf Grund dieser Aussage betrachtete ich den Begriff Erziehung genauer. Die Schwierigkeit beim Betrachten von Erziehung besteht darin, dass im Laufe der Geschichte eine Vielzahl von Vorstellungen entstanden ist, was sich genau hinter dem Begriff verbirgt. Eine Definition auf die sich die Pädagogik geeinigt hat sie als aktuell allein gültige Definition für Erziehung zu sehen existiert nicht. Bevor ich einen eigenen Definitionsversuch wage, werde ich verschiedene bereits vorhandene Definitionen aufzeigen. Emile Durkheim 1923 in Postum “Erziehung ist methodische Sozialisation” Wolfgang Brezinka 1978 in Metatheorie der Erziehung “Unter Erziehung werden Handlungen verstanden, durch die Menschen versuchen, das Gefüge der psychischen Dispositionen anderer Menschen in irgendeiner Hinsicht dauerhaft zu verbessern oder seine als wertvoll beurteilten Bestandteile zu erhalten oder die Entstehung von Dispositionen, die als schlecht bewertet werden, zu verhüten.” Nach Klaus Hurrelmann aus Einführung in die Sozialisationstheorie 1993: Erziehung ist ein begriffslogisch dem Begriff Sozialisation untergeordneter Begriff, der die Handlungen und Maßnahmen bezeichnet, durch die Menschen versuchen, auf die Persönlichkeitsentwicklung anderer Menschen Einfluss zu nehmen, um sie nach bestimmten Wertmaßstäben zu fördern. Erziehung bezeichnet nur einen Teil der gesellschaftlich vermittelten Einflüsse auf die Persönlichkeitsentwicklung, unter den Begriff Erziehung fallen nur die bewussten und geplanten Einflussnahmen. Zum näheren Verständnis noch Sozialisation und Persönlichkeitsentwicklung nach Hurrelmann. Sozialisation: Prozess der Entstehung und Entwicklung der Persönlichkeit in Abhängigkeit von und in Auseinandersetzung mit den sozialen und den materiellen Lebensbedingungen. Sozialisation bezeichnet den Prozess, in dessen Verlauf sich der mit einer biologischen Ausstattung versehene menschliche Organismus zu einer sozial handlungsfähigen Persönlichkeit bildet, die sich über den Lebenslauf hinweg in Auseinandersetzung mit den Lebensbedingungen weiterentwickelt. Persönlichkeit: Mit Persönlichkeit wird, dass einem Menschen spezifische organisierte Gefüge von Merkmalen, Eigenschaften und Handlungskonzepten bezeichnet, welches sich auf der Grundlage der biologischen Ausstattung als Ergebnis der Bewältigung von Lebensaufgaben jeweils lebensgeschichtlich ergibt. Als Persönlichkeitsentwicklung lässt sich die überdauernde und langfristige Veränderung wesentlicher Elemente dieses Gefüges im historischen Zeitverlauf und im Verlauf des Lebens bezeichnen. Grundlegend für meine Vorstellung von Erziehung ist der Begriff der Kompetenz. Kompetenz ist ein Begriff, welcher derzeit in der Pädagogik häufig Anwendung findet, allerdings bisher noch mit recht wenig Inhalt gefüllt ist. Eine Vorstellung was unter gesellschaftlicher Kompetenz zu verstehen ist, lässt sich recht deutlich aufzeigen, an Hand von Dieter Baackes Ausführungen über Medienkompetenz, entwickelt aus dem Begriff der kommunikativen Kompetenz von Chonsky. Kompetenz ist die Eigenschaft, die uns ermöglicht uns etwas zu Nutze zu machen. Egal ob es sich um Sprache wie bei Chonsky, um Medien wie bei Baacke, oder um Gesellschaft wie in dieser Arbeit, dreht ist Kompetenz immer die Basis die ein Handeln im Umgang mit der entsprechenden Sache ermöglicht. Kompetenz im Umgang mit Medien lässt sich nach Baacke in vier Dimensionen unterteilen. Diese Unterteilung macht meiner Meinung nach überall, da wo von Kompetenz die Rede ist, einen Sin. “Medienkompetenz besteht immer aus Medienkritik, Medienkunde, Mediennutzung und Mediengestaltung. Medienkompetenz fördern heißt zu allen vier Dimensionen befähigen.” (Baacke) Kompetenz in einer Sache beginnt immer mit der Kunde von und über diese Sache. Um mit einer bestimmten Sache umgehen zu können wie Beispielsweise Medien, Gesellschaft, Maschinen oder Kunst, benötigen wir das Wissen, dass es diese Sache gibt. Für einen effektiven Umgang, nach unseren Wünschen oder fremden Erwartungen, ist es auch von Nöten zu wissen worum es sich bei einer Sache handelt und wie diese funktioniert. Kunde von einer Sache kann durch Lernen oder Entdecken erlangt werden. Alles Erlernte oder Entdeckte soll kritisch betrachtet werden. Kritik bedeutet, dass die in einer Analyse herausgestellten Problembereiche im Bezug auf eine Sache erkannt werden. Diese Erkenntnis soll sich dann in eine Reflexion auf das eigene aktive Handeln übertragen. Dieses Handeln soll schlussendlich, in Einklang mit eigenen und gesellschaftlichen Werten gebracht werden. Oder einfacher gesagt: Bevor wir mit etwas umgehen ist es wichtig uns zu fragen, welche Vor- und Nachteile sich aus dem Umgang für uns und andere ergeben. Direkt von etwas Gebrauch zu machen nur weil man versteht wie es funktioniert bringt immer enorme Risiken mit sich, egal ob es sich um Erdachtes wie pädagogische Konzepte oder Erschaffenes wie Pistolen handelt. Nur wenn auf der Ebene der Kritik der Nutzen des Umganges geklärt ist kann von einer Nutzung die Rede sein. Für eine erfolgreiche Nutzung reicht manchmal schon eine hinreichende Kunde über die zu nutzende Sache, z.B. Steuerbescheid, aus. In anderen Fällen benötigt die Nutzung einen gewissen Aufwand an Übung, wie bei bestimmten Techniken im Sport. Etwas kompetent nutzen, bedeutet auch immer es mit zu gestalten. Gestalten heißt Einfluss auf die Gegebenheiten nehmen. Die ganze Kette einmal praktisch. Wenn ich von Fahrrädern gehört habe und weiß, dass man sich damit schneller fortbewegen kann als zu Fuß, so sollte ich mich fragen, ob ein Nutzen dadurch entsteht wenn ich mich schneller fortbewege. Hab ich entschieden, dass mir ein Fahrrad Vorteile bringen wird, muss ich überlegen ob eventuell Nachteile für Andere entstehen könnten. In der Analyse der Sache stelle ich fest, dass man um niemanden zu gefährden, also in das Risiko eines Nachteies zu bringen, eine Kunde darüber benötigt wie man mit diesen Dingern anhält und welche Einigungen getroffen wurden welche Wege für welche Fahrzeuge, in der Gesellschaft in der ich mich befinde, vorgesehen sind. Bin ich kundig über Bremsen und Verkehrsregeln, so kann ich beginnen das Fahrradfahren zu üben. Fahre ich dann mit dem Fahrrad, ist es wichtig nicht auf zu hören über den Prozess nach zu denken, um Verbesserungsmöglichkeiten zu bemerken. Kompetentes Fahrradfahren beinhaltet also auch einen Vorschlag zur Veränderung eines Radweges zu machen und an seiner Umsetzung mit zu wirken, wenn ich erkenne das eine Verkehrssituation ungefährlicher seien könnte als sie bisher ist. Kompetenzen sind abstrakt gesehen sowas wie Schüssel zu Lebensbereichen. Aus diesem Verständnis von Kompetenz ist meine Vorstellung von Erziehung gewachsen. Bei Erziehung handelt es sich um die Hilfe beim Erwerb aller Kompetenzen die ein Mensch für sich individuell, zu seiner freien Entfaltung, benötigt. Erziehung sollte nur für den entstehenden Teil von Entwicklung Verwendung finden. Auf den Zuwachs von Kompetenzen kann Erziehung, nach Verständnissen von z.B. Durkheim, Brezinka oder Hurrelmann, angewendet werden. Die Entfaltung sollte jedoch frei von bewussten Beeinflussungen sein. Beschul bar: In Diskussionen über unser Bildungssystem wird zunehmend die Formulierung, manche Kinder sein nicht beschul bar, benutzt. Womit gemeint ist, manche Kinder besitzen nicht die nötigen Voraussetzungen um an einer Schule ausgebildet zu werden. Hier wird Seitens der Institution Schule eine Erwartungshaltung aufgebaut. Den Schülern wird so die gesamte Verantwortung für ihren Schulerfolg übertragen. Hinter dem Wort beschul bar steckt für mich die Bedrohung, unser Schulsystem sieht sich nicht mehr in der Pflicht, an Schulen ein Angebot zu schaffen von, dem alle Kinder unserer Gemeinschaft profitieren können. Haltungen in der Praxis von Sozialarbeit im Bezug auf Erwartungen. Sozialarbeit die den Menschen dient hilft ihnen dabei ihr Leben, nach ihren Vorstellungen, erfüllend zu gestalten. Um Menschen ein erfüllendes Leben zu ermöglichen ist es in manchen Fällen erforderlich, dass sich nicht nur der Einzelne verändert , sondern sich auch bestimmte Bedingungen in seiner Umgebung verändern. Diese zu verändernden Bedingungen beschränken sich nicht auf materielle Gegebenheiten. Nicht selten ist es erforderlich im Umfeld Akzeptanz, für die Lebensweise eines Menschen, zu gewinnen um diesem zu ermöglichen sein Leben erfüllend zu gestalten. Sobald ein Sozialarbeiter sich dafür entscheidet, dass es für jemanden, durch dessen Verhalten keine Gefährdung für andere besteht, unumgänglich ist sein Verhalten mehr dem bereits akzeptierten Mustern an zu passen, um sich weiter zu entwickeln, dient er nicht dem Menschen sondern der Norm. Meinem Eindruck nach wird in der Praxis sozialer Arbeit, dann wenn die Erwartungen eines Menschen an sein Leben und die Erwartungen der Norm an sein Leben nicht übereinstimmen, meist ein Problem in den Erwartungen des Menschen und dem sich aus ihnen ergebenden Verhalten gesehen. Den Erwartungen der Norm wird eine so hohe Bedeutung gegeben, dass daraus ein Verhaltenszwang entwickelt wird. Verhaltenszwänge werden von Sozialarbeitern oft, den Menschen, als erfolgsversprechende Handlungskonzepte verkauft. Wird seitens eines Sozialarbeiters sogar erwartet, dass versucht wird bestimmten Handlungskonzepten gerecht zu werden, als Grundlage für die Zusammenarbeit, bedient er den Menschen nicht mit einer Lebenshilfe, sondern versucht den Menschen durch Erwartungen zu beherrschen. Beherrschung macht Menschen zwar gefügig, bringt sie aber der Erfüllung ihrer Bedürfnisse nicht näher. Den Menschen wird lediglich geholfen die Bedürfnisse der Gesellschaft zu erfüllen. Gelingt es dem Sozialarbeiter, einen Menschen einer Vielzahl von Verhaltenszwängen zu unterwerfen, so hat er eine große Chance darauf, dass sich die Werte und die daraus ergebenden Wünsche und Bedürfnisse verändern. Umso enger die Verhaltenszwänge umso näher lassen sich Wünsche und Bedürfnisse an Standards heran bringen. Diese künstlich geschaffenen Bedürfnisse werden dann von der Sozialarbeit befriedigt. Die Zufriedenheit, die der Mensch dann durch die Erfüllung von, ihm eigentlich fremder, Bedürfnisse empfindet wird von Sozialarbeitern dann als Erflog gewertet. Seid der Qualitätsdiskussion in der Sozialarbeit wird die Stärke von Handlungen zunehmend an ansatzweise messbaren/vergleichbaren Erfolgen, z.B. schnelle Wiedereingliederung in die Arbeitswelt, gemessen. So werden Handlungen die beherrschen oft im Vergleich zu dienenden Handlungen als effektiver eingestuft. Diese Einstufung führt zu einer Verbreiterung der beherrschenden Handlungsweisen. Um bereits Teilerfolge zählbar zu machen ist ein Bild konstruiert worden, durch das die Unterwerfungen als Entwicklungsschritte gelten. Ein Mensch der bestimmte, von der Gesellschaft akzeptierte/erwünschte, Verhaltensmuster besitzt wird als vernünftig angesehen. Umso mehr von der Gesellschaft erwünschte Verhaltensmuster er besitzt als umso vernünftiger gilt er. Aus meinem Verständnis heraus ist das ein Missbrauch von Vernunft. Umso mehr von der Gesellschaft erwünschte Verhaltensmuster ein Mensch angenommen hat , des so mehr Tugend besitzt er. Tugend haben bedeutet immer sich seine Handlungsfreiräume zu begrenzen. “Nehmen sie tugendhaft ruhig wörtlich. Sie sitzen durch ihre Tugend in der Haft. Umso größer die Tugend umso kleiner das Gefängnis.” (V. Birkenbihl) Der Beginn der geistigen Haft wird in der Praxis von Sozialarbeit oft als wertvoller Schritt zur Wiedereingliederung in die Gesellschaft gesehen. Durch diese Entwicklung läuft die Sozialarbeit Gefahr, Menschen nicht mehr als Menschen sondern als Glieder der Ketten des Systems zu sehen. Um als Sozialarbeiter nicht mechanisch sondern menschlich zu handeln ist es wichtig das Wesen eines Menschen zu achten. Ein achtvoller Umgang mit dem Wesen eines Menschen bedeutet auch eine Existenzberechtigung für das Wesen eines Menschen. Menschen haben auch dann ein Anrecht auf Hilfe, wenn sie Sie selber bleiben wollen. Um Sozialarbeit aus zu üben ohne Gefahr zu laufen zu herrschen, anstelle von helfen, ist es ratsam an keinen Menschen Erwartungen zu stellen. Doppelverständnis von Partizipation Partizipation besteht aus zwei Ebenen. Zum einen ist Partizipation als die Ermöglichung von Teilhabe, an gesellschaftlichen Abläufen zu verstehen. Menschen sollen dazu befähigt werden sich an möglichst vielen Prozessen in der Gesellschaft zu beteiligen. Diese Ebene wird, in der Praxis, der Sozialarbeit, mittlerweile zu nehmend auf die Teilhabe an Prozessen der Arbeitswelt beschränkt. Aus meinem Verständnis, des Begriffes, ein Teil der Gesellschaft, heraus muss sich Partizipation zu ihrer Vervollständigung auch auf andere Teile des öffentlichen Lebens beziehen. Menschen sollen Zugänge zur Freizeitgestaltung geschaffen werden. Für alle Menschen soll, je nach Bedürfnissen, der Zugang zu den entsprechenden Bereichen der Gesellschaft geschaffen werden, um z.B. die Möglichkeit, Sport zu treiben, künstlerisch zu gestalten oder worauf auch immer sie Lust haben. Es sollte auch jeder Einzelne die Chance haben sich an Politik zu beteiligen. Nur wenn auf dieser Ebene alle Bereiche erfüllt sind, erhält die Partizipation ihre zweite Ebene. Wenn ein Mensch Zugang zu allen Teilen einer Gesellschaft hat und wenn er befähigt ist sich in die Gesellschaft ein zu bringen, dann kann er Gesellschaft mit gestalten. Unter gestalten verstehe ich in diesem Zusammenhang mehr als nur das funktionierende Handel in der Gemeinschaft, bei dem es darum geht gegebene Anforderungen möglichst gut erfüllen zu können. Es geht auch darum einen Einfluss auf die Strukturen, Anforderungen und Werte zu erlangen. Jeder einzelne soll nicht nur mit den Vorstellungen der Gesamtheit zu rechtkommen, sondern auch seine Vorstellungen in die Gesamtheit ein bringen können. Der Einzelne wird dann Teil des Ganzen, wenn sich in dem Ganzen auch ein Teil von ihm befindet. Partizipation als Antrieb für Weiterentwicklung von Gesellschaft Neben den Vorteilen für die Individuen bring Partizipation, nach dem gerade aufgezeigten Verständnis, also auch Chancen für die Gemeinschaft. Ziel einer Gesellschaft sollte die Weiterentwicklung ihrer selbst, in der Form, dass sich die Entwicklungsmöglichkeiten und Chancen aller stetig verbessern, sein. Gesellschaft entfaltet sich dann, wenn sich Menschen in ihr entfalten und nicht wenn sich gesellschaftliche Leitkulturen entfalten. Gesellschaft bedeutet nicht unter den Beteiligten eine möglichst hohe Einigkeit, im Bezug auf ihre Werte, zu erzwingen um ein Gefühl des Zusammengehörens in den Menschen zu erzeugen. Gesellschaft muss es erreichen die Gegebenheiten für jeden Einzelnen so zu gestalten, dass dieser sich, mit seinen frei entfalteten Wertvorstellungen in der Gesellschaft wieder findet und sich in dieser Weise als Teil der Gemeinschaft fühlen kann. Gelingt es einer Gesellschaft nicht die freie Entfaltung der Menschen zu fördern, so verringert sie damit die Menge an neuen Ideen in ihr. Neue Ideen sind der wertvollste Rohstoff der Welt. Alle anderen Rohstoffe sind erst durch Ideen überhaupt für den Menschen nutzbar geworden. Klärung des Begriffes Entwicklung im Kontext dieser Arbeit Entwicklung wird als eine Verbesserung, dessen was sich entwickelt, verstanden. Grundlage einer Verbesserung ist immer eine Veränderung. Durch eine positive Bewertung werden Veränderungen zu Verbesserungen. Entwicklung kann also auf zwei verschiedenen Wegen erreicht werden. Zum einen ist es möglich bewusst Einfluss auf Veränderungen zu nehmen. Zum anderen lässt sich Entwicklung auch durch die Einflussnahme auf Bewertungen erzielen. Wenn sich die Betrachtungsweise auf Verhaltensweisen dahin verändert, dass sie mehr Elemente des Verhaltens in kleineren Teilen berücksichtigt, dann lassen sich mehr Bewertungen anstellen. Aus einer größeren Zahl an Bewertungen ergibt sich eine höhere Chance auf positive Bewertungen. Die Aussagekraft des Begriffes Entwicklung ist daher ohne nähere Klärung zweifelhaft und begrenzt. Durch die Individualität, der Gliederung, von bewerteten Elementen und der Unterschiede, in der Einschätzung, wie die Bewertung getroffen wird, ist Entwicklung ein Begriff, der zu seiner allgemeinen Verwendung, weitere Inhalte benötigt. Im Laufe der Zeit, wurden, von der Pädagogik, allgemeine Richtlinien, als Versuch diesen Inhalt zu geben, konstruiert. Voranstehend ist die Konstruktgruppe der Entwicklungsstufen. Entwicklungsstufen zielen auf Vergleichbarkeit ab. Für die nähere Betrachtung eines einzelnen Entwicklungsverlaufes haben diese Stufen zu nächst keine Aussagekraft. Durch Vorgaben was zu einem bestimmten Lebensalter von einem Menschen beherrscht werden muss lässt sich nicht beschreiben wie gut ein Mensch mit seinen gesamten Möglichkeiten umgeht. Es lässt sich nur beschreiben wie gut ein Mensch, in den Bewertungsbereichen des angewendeten Entwicklungsmodells, im Vergleich zu den Bewältigungserfolgen des Durchschnittes, abschneidet. Jedes pädagogische Modell mit Entwicklungsstufen betrachtet immer nur eine kleine Teilmenge von Kompetenzen. Die weite Verbreitung der Vorstellung, die Entwicklung von Menschen ließe sich in Stufen einteilen, liegt daher wohl eher in der Nutzbarkeit für die Norm. Entwicklungsstufen schaffen Abgrenzungsmöglichkeiten unter den Menschen die sich an einem ausgewählten Ausschnitt von Fähigkeiten orientieren. In Entwicklung kann so nur eingebracht werden, was von Pädagogen als würdig eingebracht zu werden erachtet wird. Aus dieser Sicht ergibt sich, dass wenn es einem Menschen gelingt eine Fähigkeit zu erwerben die bisher nicht einmal bekannt war so kann dieses nach Entwicklungsmodellen nicht bewertet werden, da sie einfach aus der Betrachtung fällt. Lässt sich, in den betrachteten Bereichen, bei dem Menschen, dem es gelungen ist eine bisher unbekannte Fähigkeit zu erwerben, kein Fortschritt zur letzten Stufe fest stellen, so hat er sich dann aus pädagogischer Sicht streng genommen nicht entwickelt. Durch die vorgefertigten Bahnen in denen Entwicklung verlaufen soll grenzen sich die Möglichkeiten und Chancen von ihr ein. Umso genauer das Ziel und der Weg dorthin vorgezeichnet werden, umso geringer sind die Entfaltungschancen. Entfaltung ist meiner Ansicht nach allerdings ein Prozess der fest zur Entwicklung dazu gehört. Eine Vorstellung von Entwicklung, durch welche die Entfaltung eingeschränkt wird, ist für mich daher nicht akzeptabel. Der Weg hin zur Artenvielfalt, den Menschen eingeschlossen, ist geprägt von Reaktionen auf die Umgebung. Nicht von Aktionen hin zu Etwas. Umgebung ist Vorgabe/Herausforderung für die Veränderung. Die Lösung hat Entwicklung immer selbst gewählt. Um die Verbreitung und die Stärke von Einschränkungen durch die Norm nicht geringer erscheinen zu lassen als sie ist, konstruiere ich keinen neuen Begriff für den Prozess, welcher für mich Entwicklung ist, sondern versuch ein nicht der Norm unterliegendes Inhaltsangebot für diesen Begriff zu gestalten. Eine Ansicht, wie Entwicklung verstanden werden kann, welche einem Teil meines Verständnisses von Entwicklung zu Grunde liegt, wurde von Susanne Blackmoore entworfen. Entwicklung hat seinen Ursprung in der Evolution. Einziger Bewertungsfaktor der Entwicklung aus evolutionärer Betrachtung ist die Tatsache ob sich etwas, zur Sicherung des Überlebens, bewährt hat. Entwicklung aus dieser Basis heraus lebt immer von Neuerungen. Auf veränderte Bedingungen mit veränderten Verhalten zu reagieren ist, rein biologisch, eine natürliche Vorgehensweise. Wenn durch die Veränderung, in den Bedingungen, eine Selektion, in Form von Überleben, der als Reaktion gezeigten Verhaltensweisen erfolgt, so wird diese Verhaltensweise, über die Vererbung, Einfluss auf die Verhaltensweisen der nächsten Generationen haben. In ihrem Vortrag „Gens Mems and Thems“ bezieht sich Blackmoore auf den „ Algorissem of Evolution“ von Charles Darwin. „Wenn es eine Veränderung gibt. Wenn auf diese Veränderung reagiert wird und wenn Selektion besteht, dann muss es einen Effekt in den Genen geben.“ (Blackmoore, nach Darwin) Die Verwendbarkeit dieses Entwurfes erhöht sich durch den von Richard Dawkins eingeführten Begriff des Mems. Mem im wörtlichen Sinne bezeichnet das Nachgemachte. Es wird als eine Form der Weitergabe von Verhaltensweisen waagerecht zwischen Menschen, als Erweiterung, zur senkrechten Weitergabe in Form von Genen, gesehen. „Meme sind quasi Kulturgene.“(V. Birkenbihl nach R. Dawkins) Meme können einschränkend oder erweiternd sein. Modelle und Theorien die mit Memen Verhalten erklären, werden als Memetik bezeichnet. Die Anliegen der Memetik schildert Christoph Henke, in seinem Aufsatz Memetik und Recht (2007), sehr treffend. “Eine stets aktuelle Herausforderung für die fachübergreifende Forschung ist die Entwicklung von Prinzipien, die von möglichst vielen Fachdisziplinen (insbesondere Natur- Geisteswissenschaften) akzeptiert werden können..... Die Prinzipien von Variation und Selektion nicht nur auf die Biologie, sonder auch allgemein auf die kulturelle Evolution anzuwenden.” (Christoph Henke) Meme sind Gedankenbausteine, die weitgehend unverändert weitergegeben werden können. Sie funktionieren wie Viren. (Skizze im Anhang) Meme können auch gebündelt, als sogenannte Memplexe, weiter gegeben werden. Memplexe sind beispielsweise, Religion oder politische Einstellungen. “Memplexe vermehren sich schneller als einzelne Meme.” (S. Blackmoore) Meme wollen sich vermehren. “Wenn sie heute einen guten Witz hören und es nicht erwarten können ihn ihren zehn besten Freunden weiter zu erzählen. Die dann auch ihren besten Freunden den Witz erzählen wollen. Dann ist das ein Virus.” (V. Birkenbihl) Meme die einschränkend sind begrenzen unser Denken. Die kopierte Vorstellung von einem Verhalten wird oft für Wissen, über die Richtigkeit einer Sache, gehalten. Aus diesem Grund Stufen wir durch Meme gern andere Ansichten als falsch ein. Sie können so verhindern, dass wir offen für die Ansichten anderer sind und nehmen uns damit die Chance von Anderen zu lernen. Meme die erweiternd sind können, durch bereits vorhandene Gedankenfäden, zu Variationen führen. Als Beispiel: Wenn ich Wissen über das Kochen habe und jemand erzählt mir von Kochrezepten, eines neuen Diättrends, so kommen mir automatisch Ideen zu Abwandlungen der Rezepte. Je mehr ich über das Kochen weis umso mehr Ideen kann ich haben, wenn ich mir die gedankliche Freiheit lasse. Erweiternde Meme können auch, durch einschränkende Meme, ihrer Variationen beraubt werden. Möchte ich z.B. Omas Kochregel, in jeden Kartoffelsalat gehört Speck, unhinterfragt lassen, so werde ich keinen vegetarischen Kartoffelsalat zubereiten können, egal wie viel ich vom Kochen weis. Meme zu erkennen und zu hinterfragen ob sie einschränkend oder erweiternd sind, hat meine Vorstellung von Entwicklung mit geformt. Entwicklung nach dem meiner Arbeit zu Grunde liegendem Verständnis beinhaltet immer den Prozess des Entstehens, den Prozess des Entfaltens und den Prozess des Befreien von Ängsten. Mein Teilbegriff der entstehenden Entwicklung orientiert sich stark am Begriff der Entwicklung in seiner biologischen Bedeutung. Aus einer Grundlage/Grundanlage heraus wird etwas Neues erschaffen oder eine Grundanlage wird verändert. Zum Erschaffen im Sinne der Entwicklung ist jedes Lebewesen nur für sich selbst fähig. Alles Erschaffen außerhalb des Selbst, steht nicht im Zusammenhang mit Entwicklung, sondern beschreibt den Prozess des Schöpfen oder des Gestalten. Entfalten als Teil des Entwickelns, meint das Ausbreiten der eigenen Vorstellungen im täglichen Leben. Entfalten geschieht immer im Austausch mit andern Menschen. Es vergrößert den Wirkungsbereich von in uns Entstandenem nach außen. Sich entfalten bedeute, dass Was man will zu erzielen, durch das Was man kann. Entfaltende Entwicklung bezeichnet die Prozesse in denen die eigenen Wünsche und Wert in die Gesellschaft eingebracht werden. Damit diese Prozesse sich als ergiebig erweisen, benötigt der entfaltende Teil der Entwicklung den entstehenden Teil als Grundlage. Da unsere Vorstellungen beim Entfalten auf die Vorstellungen anderer treffen, geschieht durch Entfaltung auch immer ein Austausch über Werte. Gelingt es Konflikte zwischen Wertvorstellungen auf zu lösen, so bietet der Prozess des Entfalten die Möglichkeit zum Austausch über Kompetenzen. Der Austausch von Werten und Kompetenzen ist wiederum Grundlage für neue Prozesse des entstehenden Teiles. Ängste sind im hohen Masse handlungseinschränkend. Da Entwicklung in einer Gesellschaft nie ohne Sozialisation geschieht, ist der Handlungsspielraum, welcher durch Entwicklung erworben wird, begrenzter als die Handlungsmöglichkeiten. Der Handlungsspielraum ergibt sich zwar zu nächst aus dem entstehenden Anteil, welcher ausschließlich Handlungsmöglichkeiten erschafft, trifft aber mit der Entfaltung an Grenzen, die nicht von den eigenen Grundlagen gezogen werden. Ein Teil dieser Grenzen entstammen der Angst/Sorge. (Die anderen Teile der Grenzen von Handlungsfreiräumen entstammen der Scham oder der Tugend) Ich persönlich sehe Entwicklung immer als Vergrößerung von Möglichkeiten. Werden die Möglichkeiten geringer so fehlt dem Prozess, dass was positiv bewertet werden kann. Daher lässt sich Entwicklung von mir nie ohne Bezug auf die Grenzen menschlichen Handelns, in allen Bereichen des Lebens, betrachten. Da sich hinter vielen Formen von Scham und vielen Formen der Tugend weitgefasst Ängste vor fremder Bewertung verbergen, beziehe ich mich bei meiner Betrachtung von Einschränkungen einzelner Handlungsfreiräume nie nur auf Ängste und Sorgen in ihrer Reinform der Furcht, sondern auch in allen entfremdeten Formen. Durch die Prozesse des Entstehen und die des Entfalten, kann diesen Ängsten etwas entgegen gesetzt werden. Gelingt es nicht die Einflüsse von Ängsten auf das Leben eines Menschen zu verringern, so sind entweder noch nicht genug neue Handlungsmöglichkeiten entstanden oder noch nicht genug antreibende Motivationen entfaltet. Das Verhältnis von entstehenden Anteilen und entfaltenden Anteilen ist dann ausgeglichen, wenn der Mensch an Zuversicht gewinnt. Eine Gesellschaft zu gestalten, die frei ist von Angst, ist zwar eine Aufgabe an der jeder, der sozial handeln möchte, mit wirken sollte. Sich nur mit den Ängsten zu beschäftigen ist in der Sozialarbeit allerdings nicht ratsam. Neue Ängste können jeder Zeit, im Leben eines Menschen, auftauchen. Wer nur versucht einem Menschen seine Ängste zu nehmen kann immer nur auf gerade auftretende Ängste reagieren. Einem Menschen Zuversicht, bzw. dass was er braucht um Zuversicht in sich wachsen zu lassen, zu geben, stärkt ihn auch für den Konflikt mit zukünftigen Ängsten. Im Umgang mit Strukturen, die Menschen umgeben, ist es Vorteilhaft die Ursachen von Ängsten zu suchen und auf zu lösen. In der Beziehungsarbeit geht dies nicht. Ängste die in einem Menschen stecken sind ein Teil von ihm und sind somit zu akzeptieren. Auch wenn die Angst hinderlich ist gehört sie dem Menschen, sie ihm nehmen zu wollen bedeutet nicht akzeptieren können, dass er diese Angst hat. Daher ist es respektvoller dem Menschen etwas zu zeigen was er seinen Ängsten entgegensetzen kann. Frei werden von Ängsten bedeutet für mich daher nicht seine Ängste zu verlieren, sondern es zu erreichen durch seine Ängste nicht mehr eingeschränkt zu werden. Entwicklung die auf diesen drei Ebenen verläuft ist deutlich schwerer zu erreichen, als eine Entwicklung, nach Vorstellungen die sich nur an Verbesserungen im Erfüllen von Erwartungen richtet. Eine Form vor zu geben die Menschen erfüllen sollen und diese Form mit dem Menschen aus zu füllen mag zwar einfach sein, doch erschafft nur Abbilder. Um einzigartig zu sein muss ein Mensch sich frei Formen können. Um die Einzigartigkeit eines jeden Menschen vor der Norm zu schützen ist es unumgänglich, dass Sozialarbeiter die Mühe eines freien Formen auf sich nehmen und ihre eigene Form des Seien als Angebot bereit stellen. Damit die eigene Form ein Angebot bleibt und kein Rahmen wird, ist es wichtig vom Sozialarbeiter, selber bereit zu sein auch einen Prozess von Entwicklung in der Zusammenarbeit zu erleben. Modell des gemeinsamen Entfalten Als eine Möglichkeit, im Umgang mit einzelnen Personen oder kleinen Gruppen, Entwicklung, die der eben gezeigten Vorstellung entspricht, zu erreichen hab ich das Modell des gemeinsamen Entfalten entwickelt. Dieses Modell versucht die Entwicklung des Selbst einer Person und die Befähigung zum Erfüllen einer Rolle in der Gesellschaft zu ermöglichen. Es geht darum Menschen so zu fördern, dass sie ergiebig für die Gesellschaft sein können, ohne dass ihnen eine Ergiebigkeit aufgezwungen wird. Um mit diesem Modell arbeiten zu können benötigt ein Sozialarbeiter ein entfaltetes Selbst. Damit ein Sozialarbeiter nach diesem Modell arbeiten kann, muss er in der Lage sein Aussagen zu treffen in Form von: Das bin ich. Sollte ein Sozialarbeiter nicht in der Lage sein solche Aussagen zu treffen, so sollte er sich erst einmal mit der eigenen Entfaltung beschäftigen, bevor er beginnt sich in die Entfaltung anderer ein zu bringen. Gemeinsames Entfalten lebt vom Beziehungsaufbau. Es kann mit jedem Menschen entwickelt werden, unabhängig von Alter oder Wertvorstellungen. Wie alle Prozesse die von Beziehungen leben ist auch gemeinsames Entfalten eher für Tätigkeiten mit begleitendem Charakter, als für schnelle Lösungen akuter Probleme geeignet. Eine weitere Voraussetzung, für den Umgang mit gemeinsamen Entfalten, ist es stetig daran zu arbeiten seine Erwartungen an andere Menschen ab zu bauen. Erwartungen können beim gemeinsamen Entfalten nicht gestellt werden. Um nicht ständig Erwartungen unterdrücken zu müssen ist es, als Sozialarbeiter für diese Arbeitstechnik, ratsam sich von Erwartungen, an andere, frei zu machen. Methodische Basis ist das Schaffen von Angeboten durch Aussagen über das eigene Selbst. Wird von dem/den Menschen an den/die Aussagen gerichtet sind, kein Angebot darin gesehen, so ist eine weitere Aussage über das Selbst zu treffe. Durch Erfahren, des Selbst des/der Anderen, können Aussagen über das eigene Selbst genauer formuliert werden. Durch Fragen nach dem Selbst des/der Anderen ermöglicht das Erfahrene Beziehungen zwischen dem Selbst aller Beteiligten. Durch diese Beziehungen können Aussagen über das Wir getroffen werden. Über diese Aussagen können dann Handlungsplanungen entstehen. Auf diese Weise ist es möglich Handlungen zu beginnen sobald jemand, in dem was der Sozialarbeiter ist, ein Angebot, welches er annehmen möchte, sieht. Das Angebot wird dann zur Nutzung zur Verfügung gestellt, bis Bedarf nach einem neuen Angebot besteht. Wird kein Angebot aufgenommen, hat ein Sozialarbeiter diese Tatsache zu akzeptieren. Stellt sich im Gespräch heraus, dass sich, aus dem was der Sozialarbeiter ist, keine Handlungsplanungen mit Nutzen ergibt, darf ein Sozialarbeiter nicht einfach entscheiden welche Handlung zu einem Sinn führen könnte, sondern muss die Angebote in der Beziehung entdecken. Was sind wir zusammen und welche Angebote können wir an uns machen. Von daher beinhaltet das Modell des gemeinsamen Entfalten immer die Spannung, vorher nicht wissen zu können was und wie die einzelnen Prozesse und Handlungen seien werden. Je nach dem welche Haltung ein Sozialarbeiter besitzt, kann diese Spannung sowohl als eine Schwierigkeit als auch als ein besonderer Reiz dieses Modells verstanden werden. In folgender Weise entstehen die Prozesse im gemeinsamen Entfalten. Zur Schilderung des Modells werden mögliche Aussagen beschrieben. Die beschriebenen Aussagen beziehen sich auf die Arbeit mit einem Menschen, bei Gruppen ist der Ablauf vergleichbar. Der Sozialarbeiter handelt immer als er Selbst. Er nimmt keine feste Rolle an und versucht zu vermeiden feste Rollen zugeschrieben zu bekommen. An Rollen sind immer Vorstellungen gebunden. Diese Vorstellungen sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Die Menschen die in den Rollen handeln sind auch immer unterschiedlich. So ist es wahrscheinlich das in einer Rolle eine Bild von einer Person entsteht das von der Person nicht zu erfüllen ist. Es darf aber keine Unklarheiten, darüber was jemand ist, geben, wenn Menschen überlegen sollen, was sie von ihm wollen. Damit sich andere Menschen mit ihm gemeinsam entfalten können, muss der Sozialarbeiter sein Selbst und seine eigenen Werte einbringen. Alle Aussagen des Sozialarbeiters müssen Ich-Aussagen sein. Das Wort du wird nur in Fragen benutzt. Der Beginn eines Gespräches sollte immer eine Aussage über das ich sein. Beispielsweise; Ich bin der Dirk und freu mich wenn ich miterleben darf wie Menschen einen Platz finden an dem sie sich geborgen fühlen. Oder; Ich bin der Meinung es ist erfüllend für Menschen eine Aufgabe zu haben. ( Nicht dem Anderen vorstellen mit; Ich bin von Jugendamt, zuständig für betreutes Wohnen. Oder; Ich bin ihr Sachbearbeiter.) An jede Aussage wird eine Frage angeschlossen. Die ersten Fragen interessieren sich für das Selbst des Anderen. Als allererstes: Wer bist du? Anschließend wird eine weitere Aussage gemacht auf die wieder eine Frage folgt. Das Treffen von Aussagen und Stellen von Fragen geht solange, bis aus einer Antwort ein Handlungswunsch hervorgeht. Aussagen und Fragen ermöglichen es Angebote zu entwickeln, welche die Eigenheiten aller Beteiligten berücksichtigt. Ist der Sozialarbeiter der Meinung einen Handlungswunsch vernommen zu haben, so fasst er diesen noch einmal zusammen und erfragt ob seine Einschätzung zu trifft. An diesem Muster orientierend kann ein Gespräch in etwa in folgender Weise ablaufen: Ich bin Anja und helfe gerne Menschen dabei ihr Leben zu führen ohne Straftaten zu begehen. Wer bist du? ; Es ist möglich, dass bereits hier das in der Aussage steckende Angebot angenommen wird. Eine Antwort auf die Frage die darauf schließen lässt wäre: Ich bin Timo und möchte aufhören Autoradios zu klauen. ; Das Vorhaben keine Autoradios mehr klauen zu wollen gibt die Möglichkeit Handlungen zu besprechen. Bevor mehr Aussagen gemacht und Fragen gestellt werden, die näher an eine Handlung heranführen sollte noch abgeklärt werden, ob es erwünscht ist sich in das Vorhaben ein zu bringen. Auch dieses in der Form von Aussage und Frage. Etwa so: Ich würde gerne versuchen dir bei deinem Vorhaben zu helfen. Ist das o.k. für dich? Eine Antwort auf die erste Frage, aus der kein Handlungswunsch hervorgeht kann lauten: Ich bin Timo und mich kotzt an wie die alle abgehen. ; Durch diese Antwort wird kein Handlungswunsch geäußert, es entsteht auch kein Werte-Konflikt. In diesem Fall kann jede Ich-Aussage angeschlossen werden, z.B.: Ich spiele jedes Wochenende Fußball. ; Dieser Satz dient nicht nur der Aufrechterhaltung der Unterhaltung, er bietet auch ein Thema an aus dem sich Handlungswünsche ergeben können. Im Anschluss an diese Aussage bieten sich zwei Fragen an. Entweder: Welchen Sport magst du? ; Oder: Was machst du so am Wochenenden? ; Erwidert der Gegenüber die Aussagen direkt mit Aussagen über Sich, so ist es nicht nötig, dass nach jeder Aussage eine Frage gestellt wird. Der Methode ist nur wichtig das immer nach dem etwas mitgeteilt wurde auch etwas erfahren wird. Ein Wertekonflikt entsteht dann wenn die Wertvorstellungen einer, Handlungswunsch beinhaltenden, Aussage und die Wertvorstellungen des anderen Beteiligten sich nicht vereinbaren lassen. Der Konflikt kann unterschiedlich intensiv sein. Für die Ausführung mal diese Aussage als Antwort auf die erste Frage: Ich bin Timo und will so vielen Leuten wie möglich die Beine brechen.; Hier ist ein Handlungswunsch vorhanden doch es wird dem Sozialarbeiter nicht möglich sein sich daran zu beteiligen. Von daher muss er in diesem Falle erläutern auf Grund welcher Werte er die Umsetzung des Handlungswunsches nicht dulden kann. Diese Erläuterung könnte so aussehen: Ich mag es nicht wenn Menschen Schmerzen haben, daher kann ich das Brechen von Knochen nicht akzeptieren. Auf die Erläuterung kann nun ein Eingehen oder ein Ablehnen, auf den Wert, erfolgen. Nach einem Eingehen kann ein weiteres Angebot erfolgen. Bei einem Ablehnen ist eine weitere Erläuterung gefordert. Ein Ablehnen des Wertes wäre: Mir ist es egal ob andere Schmerzen haben. Eine weitere Erläuterung könnte jetzt sein: Ich fände es blöd wenn mein Bäcker oder Sowas zu hätte, weil alle Angestellten ein gebrochenes Bein haben. Bei den ersten Wertkonflikten, die in einer Beziehungsarbeit entstehen, ist es oft mühsam nur die eigenen Vorstellungen als Gegebenheiten zu verwenden. Das Vorhaben Menschen die Beine zu brechen als mögliche gemeinsame Handlung, ließe sich sicher, durch Berufen auf Gesetze, schneller aus schließen. Es nimmt dem Gegenüber allerdings die Möglichkeit eine Ablehnung gegen die Handlung zu entwickeln. Es kann so lediglich die Kopie einer Erwartung erzwungen werden. Gelingt es dem anderen zu zeigen was einen selbst davon abhält etwas zu tun, so bekommt Verhalten einen Bezug zu den Bedürfnissen. Bedürfnisse sind für gemeinsames Entfalten immer wichtiger als Erwartungen. Jede Verhaltensänderung, die durch gemeinsames Entfalten ausgelöst wird, soll von den Menschen gewollt werden. Die Ergebnisse von Wertekonflikten, also die gemeinsame Vorstellung über, dass den Werten der Beteiligten entsprechende, Handlungsvorhaben, kann und muss als Anlass genutzt werden Normen zu hinterfragen. Wird festgestellt das niemand der Beteiligten sich eine hinreichende Begründung vorstellen kann, weshalb ein Verhalten nicht getan werden sollte, der Sozialarbeiter dieses Verhalten aber, auf Grund eines Gesetzes, nicht zu lassen kann, so hat er die Frage nach der Sinnhaftigkeit des Gesetzes, in die Gesellschaft, ein zu bringen. Wie mit den eingebrachten Fragen umgegangen werden sollte ist eine soziologische Streitfrage die hier nicht geklärt werden soll. Der Nutzen davon, in unserer heutigen Rechtsprechung, zur Prüfung des Bedarfs einer Reglung auf zu rufen, ist verschwindend gering. Aber anders lassen sich die Anforderung, kein geltendes Recht zu brechen und die Anforderung, einen fairen Umgang mit den anvertrauten Menschen zu führen, nicht vereinbaren. Wer mit gemeinsamen Entfalten arbeiten will muss also, unter Umständen auch Sozialkritik äußern. Die in der Schilderung verwendeten Beispiel-Aussagen decken ein breites Spektrum an Themen ab. Dies soll verdeutlichen wie vielseitig gemeinsames Entfalten, vom Gedanken her, ist. In der Praxis wird das Spektrum meist begrenzter sein, da die Handlungsspielräume von Sozialarbeitern in vielen Bereichen immer enger werden. Wenn die Möglichkeit offen für die Werte des anderen zu sein nicht gegeben ist, weil eine Regelung die Werte vorgibt an die sich gehalten werden muss, sollte der Prozess nicht begonnen werden. Wird dem Menschen keine ehrliche Chance gegeben sein Vorstellungen zu vertreten, so dass sie eine Berücksichtigung finden können, sind Angebote nur versteckte Befehle. Der Freiraum für gemeinsames Entfalten ist daher oft nur in begrenzten Bereichen möglich. Sozialarbeiter, die das Begleiten dem Befehlen gegenüber vorziehen, sollte versuchen die Freiräume, für gemeinsames Entfalten oder ähnliche Methoden, zu vergrößern. Grundtonkommunikation Bei Grundtonkommunikation handelt es sich um Methoden, zu einer emotionsorientierten Gesprächsführung, entwickelt aus den bereits etablierten Methoden der Grundtonmeditation. Sie dient als Erweiterung von Gesprächsmethoden, nicht als eigenständiges Modell. Grundtongruß Der Grundtongruß ist eine Form der Begrüßung für Dialoge oder Gruppentreffen. Die Schilderung bezieht sich auf eine Gruppe lässt sich aber ohne Abwandlung auch im Dialog verwenden. Zu Beginn eines Treffens summt/brummt/quietscht jeder Gruppenteilnehmer seinen Ton. Die Anderen versuchen dabei zu erfassen welche Emotionen mit dem Ton transportiert werden. Auf diese Weise entsteht für jeden ein Eindruckt, darüber welche Emotionen gerade in den Anderen vorhanden sind. Durch diesen Einblick lassen sich, im Fortlauf des Gespräches, die Emotionen hinter den Aussagen besser erkennen. Bei den ersten Treffen ist es wichtig über die entstandenen Eindrücke zu reden um zu klären wo Missverständnisse liegen. Im Fortlauf der Zusammenarbeit benötig eine gleichbleibende Gruppe keine Reflektion mehr um durch diese Gussform die Achtsamkeit fürs Gespräch zu erhöhen. Aus meiner praktisch forschenden Arbeit, mit dieser Methode, sind noch keine konkreten Ergebnisse, über Stärken und Schwächen der Methode, hervor gegangen. Brummkreisel In einem Brummkreisel werden die wahrgenommenen und die empfundenen Emotionen, durch den eigenen Grundton ausgedrückt. Ein Brummkreisel beginnt mit dem Grundtongruß. Jede im Gespräch getroffene Aussage wird mit dem eigenen Grundton beendet. Je nach dem auf welche Methode sich die Gruppe geeinigt hat, wird der Grundton entweder zur Übermittlung der eigenen Emotionslage, zur getroffenen Aussage, oder zur Übermittelung der Einschätzen der gesellschaftlichen emotionalen Reaktion genutzt. Wird nach der Meinung der Gruppe zu einer Aussage gefragt, so antworten alle die eine emotionale Meinung haben durch Summen/Brummen/Quietschen ihres Grundtones. Der Moderator eines Brummkreisels, versucht so oft wie möglich die Fragen nach der Einschätzung der Gefühlslage, eines Menschen in einer Situation, zu stellen. Diese Fragen werden durch die Gruppe mit Grundtönen erwidert. In einem Brummkreisel darf jedes in den Zuhörern aufkommende Gefühl, durch einen kurzen Ton ausgesendet werden. Aus der praktisch forschenden Arbeit mit dieser Methode lässt sich bisher als Ergebnis auswerten: Es fällt den Betteiligen, nach eigenen Aussagen, leichter die Anderen ausreden zu lassen, wenn sie Unmut, mit Brummen/Summen, in die Runde einwerfen können. Es ist auch eine gute Möglichkeit, für zurückhaltende Menschen, die eigene Meinung äußern zu können, ohne in der Lage seien zu müssen diese Meinung, vor der Gruppe zu schildern. Der Umgang unter den Menschen in meinen zwei Brummkreiselgruppen wird von mir als sehr respektvoll und achtsam wahrgenommen. Tagessummen/Wochensummen Tagesummen/wochensummen ist eine Erweiterung des Grundtongrußes. Der Einzelne teilt nicht nur seine aktuelle Emotionslage mit, sonder schildert den Emotionsverlauf über den letzten Tag oder die letzte Woche unter Verwendung seines Grundtones. Oder der Verlauf wird erzählt und die Gruppe begleitet ihn durch leises Äußern der eigenen Empfindungen in Grundtonform. Tagessummen/Wochensummen ist eine nützliche Übung um Gruppen auf die Arbeit in einem Brummkreisel ein zu stimmen. Als dauerhafte Methode scheint es, nach meinen bisherigen Eindrücken in der Arbeit damit, keinen größeren Nutzen zu haben. Reflektionstechnik Ballspiel Beim Ballspiel handelt es sich um eine Methode zur Reflektion der inneren Haltungen von an Prozessen beteiligten Menschen. Sie kann in Gesprächen oder als Selbstreflektion, angewendet werden. Eine Schilderung der Sebstreflektion. Zu Beginn stellt man sich selbst als einen Ball vor. Dieses Bild wird gedanklich durch Eigenschaften/Stimmungen weiter geformt. Wird zum Beispiel Stress empfunden, so könnte der Ball, in der Vorstellung, einen hohen Luftdruck, eine harte Oberfläche oder eine schnelle Bewegung besitzen. Es ist wichtig sich die Zeit zu nehmen möglichst viele Empfindungen in das Bild einfließen zu lassen. Anschließend stellt man sich vor wie der Kontakt mit anderen Bällen verläuft. Die anderen Bälle können sowohl die Vorstellung von Menschen mit bestimmten Eigenschaften/Stimmungen als auch die Verbildlichung bestimmter Menschen, mit den von ihn bekannten Eigenschaften/Stimmungen, sein. Es wird sich vorgestellt wie sich der eigene Ball und ein anderer Ball berühren und überlegt wie die Bälle sich, auf Grund ihrer im Ball wieder zu findenden Eigenschaften/Stimmungen, verhalten. Die Berührung kann in ihrer Gesamtheit betrachtet werden oder es wird bewusst ein Teil der Berührung betrachtet. Welche einzelnen Teile betrachtet werden hängt von der Fragestellung ab, mit der die Reflektion begonnen wird. Gibt es keine Fragestellung sind, um den Blick für das Ganze zu verbessern, immer alle Teile der Berührung zu bedenken. Einzelne Teile der Berührung sind z. B. die Länge des Kontaktes, die Größe der sich berührenden Flächen, die Bewegungsrichtung mit der sich die Bälle trennen oder die Veränderung der Geschwindigkeiten. Eine Fragestellung könnte z.B. sein: Wie bekomme Ich einen bestimmten Menschen unbeschadet in Bewegung gebracht? Bei dieser Fragestellung werden besonders die Eigenschaften/Stimmungen mit Einfluss auf die Bewegung betrachtet. Bevor die erste Auswertung erfolgt ist, wird der eigene Ball, in der Vorstellung, immer so verwendet, wie er am Anfang der Reflektion geformt wurde. Um das Vorgestellte für Überlegungen nutzbar zu machen werden, aus der Symbolik heraus, Prozessbeschreibungen erstellt. Nehmen wir an das Bild Ich-Ball ist ein langsam rollender Ball, mit einer Beschaffenheit ähnlich der eines Fußballes. Die Frage wird im Bezug auf zwei bestimmte Menschen gestellt. Nach den Vorstellungen von Eigenschaften/Stimmungen, die dem Reflektirenden von den Menschen bekannt sind, sind die Bilder von einem weichen schweren Ball, ähnlich einem Sitzsack unter Belastung und einem harten schweren Ball, ähnlich einer Kegelkugel, entstanden. In der Vorstellung stößt der Fußball gegen den Sitzsack und die Kegelkugel. Es entsteht das Bild, wie der Fußball den Sitzsack eindrückt und langsam wieder wegrollt und eine Delle im Sitzsack hinterlässt. Und das Bild vom Fußball wie er gegen die Kegelkugel stößt und wegspringt. Die Ziel-Bälle bleiben beide unbewegt. Es wird durch die Vorstellung deutlich, dass sich der Erfolg von Bewegung in den Zielbällen nicht durch eine Berührung unter diesen Voraussetzungen erreichen lässt. Aus dieser Erkenntnis lässt sich auswerten, dass auf einen Kontakt mit den Menschen Einfluss genommen werden muss, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Die einzige Möglichkeit achtungsvoll Einfluss auf den Kontakt aus zu üben ist Einfluss auf die eigenen Eigenschaften/Stimmungen aus zu üben. Es ist also zu überlegen welche Eigenschaften der Ich-Ball benötigt, um in der Vorstellung den gewünschten Effekt zu erzielen und was getan werden kann, um so zu seien, dass die eigenen Eigenschaften/Stimmungen dem Ball die benötigte Form geben können. Ich werte die Vorstellung des Weiteren wie folgt aus. Bei der Kegelkugel kann kein Schaden angerichtet werden, solange die Oberfläche des Ich-Balles weicher ist als ihre. Daher ist es möglich das ein Fußball die Kugel, mit genug Geschwindigkeit, unbeschadet in Bewegung versetzt. Besteht die Möglichkeit, durch Vorbereitung auf den Kontakt, der Menschen, die Geschwindigkeit des Balles in der Vorstellung zu erhöhen, so ist diese Vorbereitung ratsam. Ein Ball welcher in der Lage ist den Sitzsack unbeschadet zu bewegen müsste ganz besondere Eigenschaften haben. Ich selber kann mir nicht vorstellen die nötigen Voraussetzungen zu erlangen, die es benötigt um mich als einen geeigneten Ball zu verbildlichen. So wie dieser Ball beschaffen ist werde ich ihn nicht unbeschadet in Bewegung versetzen. Diese Erkenntnis auf den Kontakt mit dem Menschen übertragen bedeutet von der Zielsetzung, ihn zu bewegen, Abstand zu nehmen. Es muss also ein Angebot zur Veränderung gemacht werden wenn Bewegung geschehen soll. Möchte man erfahren wie man sich auf ein Treffen vorbereiten kann, so ist die Frage zu stellen: Wie muss mein Ball beschaffen sein um möglichst lange Berührung mit viel Fläche zu haben, damit ich mehr von dem anderen erfahren kann. Ich spreche in diesem Zusammenhang von Reflektion weil, dass Ergebnis solcher Überlegungen, die gespiegelte Wirkung einer Vorgehensweise aufzeigt. So wie Reflektoren das Licht wiedergeben das auf sie strahlt. Mit der Vorstellung des Ballspieles lassen sich auch getroffene Einschätzungen über Menschen, anhand der Kontakte mit ihnen, überprüfen. Die angestellten Überlegungen sind ähnlich dem Lösen von Gleichungen mit einer Unbekannten. Wenn ich weiß wie ich bin und in welcher Weise die Berührungen, zwischen mir und dem Anderen, abgelaufen sind, dann kann ich überlegen ob er , dem nach, so seien kann wie ich glaube, dass er ist. Das Bild der Bälle kann hierbei helfen sich Begegnungen vereinfacht vor zu stellen. Literaturliste: Dieter Baacke, Kommunikation und Kompetenz 1973 Medienpädagogik 1997 Vera Birkenbihl, Viren des Geistes 2006 Vortrag Susanne Blackmoore, Die Macht der Meme 2000 Gens, Mems, Thems 2012 Vortag Wolfgang Brezinka, Metatheorie der Erziehung 1978 Richard Dawkins, Das egoistische Gen 1976 Emile Durkheim, Postum 1923 Christoph Henke, Memetik und Recht 2007 Aufsatz Klaus Hurrelmann, Einführung in die Sozialisationstheorie 1993 Schulz von Thun, Miteinander reden, Störungen und Klärungen 1981 Paul Watzlawick, 5 Axiome 1969
Posted on: Thu, 31 Oct 2013 12:51:31 +0000

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