Habe, meistens nachdem die Sonne unterging, in Norwegen jeden - TopicsExpress



          

Habe, meistens nachdem die Sonne unterging, in Norwegen jeden Abend noch einige Gedanken in meinem Tagebuch festgehalten, in der Regel mehr Unsinniges als Sinnvolles... Tag 36 meiner Expedition und...was für ein Wetter! Wieder ziehen wie Geschwader die gespenstischen Wolken über den abgelegenen See und verwandeln so die sonst idyllische Pracht in eine märchenhafte Geisterwelt. Die Berge im Norden und Osten des See`s sind schon nicht mehr zu erblicken, so tief ziehen sie. Und tatsächlich scheint die Welt nicht mehr die Gleiche, das lebhafte Treiben der Libellen wirkt wie nie gewesen und auch alle anderen Insekten haben sich in ihre sicheren Behausungen verzogen, einige gar bei mir, sodass ich mich bei solchem Wetter nicht allzu einsam fühle. Und wie die Forellen ihren abendlichen Tanz in tiefere Zonen verlagern, werden auch wir uns der Tiefe gewahr, halten wie die Gesänge der Vögel inne und lassen uns durch das mystische Mahnen der Krähen und Raben durch die Pforten des Zwielichts ins Geisterland führen. Hier wenden wir uns der dunklen Seite unserer Natur zu,- fernab des alltäglichen Treibens, des Lachens, des Leidens, der Arbeit und der schönen und schlechten Beschäftigungen, begegnen wir unseren Göttern, Geistern und Dämonen, halten Zwiesprache, denken darüber nach und ziehen unsere Lehren. "Wer sind wir" - raunt und flüstert es, leise und doch für jedes Herz laut genug, aus allen Winkeln und Ecken des Waldes. Wer sind wir...
Posted on: Sun, 22 Sep 2013 22:21:38 +0000

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