Heute um 14 Uhr verabschiedeten sich rund 400 Trauergäste vom - TopicsExpress



          

Heute um 14 Uhr verabschiedeten sich rund 400 Trauergäste vom ehemaligen Mainzer 05-er-Trainer Wolfgang Frank. Es war eine würdige, eine sehr einfühlsame und anrührende Verabschiedung seiner Asche, die in einem Urnengrab unter den stummen, traurigen Blicken versenkt wurde. Stella, seine Frau, seine beiden Söhne Benjamin und Sebastian, sein Vater und weitere Verwandte gaben Wolfgang gemeinsam mit 05-Präsident Harald Strutz, dessen Vorstandskollegen, zahlreichen ehemaligen und aktuellen Spielern des erfolgreichen Bundesligaklubs dem charismatischen Coach mit den kantigen Gesichtszügen das letzte Geleit. Nahezu alles war da, was in Mainz zum Fußball des FSV gehört, denn Wolfgang Frank war nicht nur sehr populär, sondern auch als ausdrucksvolle Persönlichkeit im täglichen Leben sehr geachtet und beliebt. Warum? Die Frage läßt sich leicht beantworten: "Er warein Fußballtrainer mit Leidenschaft und Visionen, aber auch ein Mensch, der andere, egal wer sie waren oder woher sie kamen, voll respektierte und dabei auch in Stress-Situationen stets Mensch blieb. Ein Wesenszug, der inzwischen im Fußball öfter verloren gegangen ist, wie nicht nur mir scheint. Der Pfarrer fand die richtigen Worte. Es war eine Analyse, die deutlich machte, dass er sich mit Wolfgang Frank intensiv beschäftigt hat. Schon zu dessen Lebzeiten. Da stimmte jedes Wort, jede Nuance seiner Persönlichkeit. Als Freund sagte man in der Trauerhalle zu sich selbst: "Frank wäre sehr überrascht gewesen, wie interessant ihn der Pfarrer schilderte." Das taten aber auch zwei aktive ehemalige Spieler aus 05-Zeiten: Torhüter Dimo Wache und Jürgen Klopp. Dima verblüffte mit seiner offenen Einleitung: "Als Wolfgang mir das erstemal in der Kabine begegnete, da sagte er nur: Dimo, Du mußt etwas tun, Du musst abnehmen." Was auch absolut richtig war. Ich hielt mich dran. Jürgen Klopp bezeichnete Wolfgang Frank als "meinen ganz großen Lehrmeister, von dem man nur lernen konnte." Schöne, respektvolle Gesten war das in der Trauerhalle vor der aufgebahrten Urne mit einem großen lachenden Foto-Porträt des einst im SChwäbischen aufgewachsenen Coachs, der nach Klopps Meinung die Bundesliga nicht ganz erreichte, aber immer drin war. Für Harald Strutz und Jürgen Doetz war Wolfgang Frank ein Mensch, der Mainz 05 nach vorne brachte."Vielleicht, weil er auch ein bisschen schwierig war." Das heißt: Wolfgang Frank hatte öfter mal andere Ansichten, aber dem Verein hat es geholfen. Das betonten auch hinterher bei einem Gespräch Thorsten Lieberknecht, Fabrizio Hayer und Lars Schmidt, die sich ebenfalls vom Tod ihres einstigen Chefs und Lehrmeisters tief geknickt äußerten. Ich spürte: Da war höchste Achtung vor Wolfgang Frank in den Gefühlen. Die Trauerfeier hatte Stil, Würde, Anteilnahme in vielfacher Form. Auch die Servicedamen der 05er, die bei den Heimspielen die Gäste betreuen, zeigten ihr Trauer. Thorsten Lieberknecht fand zu de Satz: "Herr Frank hat es verstanden, allen Leuten in und um den Verein, vermutlich überall wo er war, etwas Besonderes zu geben." Das glaube ich auch. Wolfgang hat viel verschenkt, im besten Sinne. Ihm hat zum Schluss ein Quäntchen Glück gefehlt. Zum Überleben und doch vielleicht noch den Traum Bundesliga als Trainer erleben zu können. Seine Krankheit stand im Wege. So ist er trotzdem unvergessen, der Wolfgang Frank aus Reichenbach/Fils. Als Torjäger, als Trainer, als Mensch. Ciao, Wolfgang!
Posted on: Thu, 19 Sep 2013 20:55:21 +0000

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