„In verbo autem tuo“ – „Auf dein Wort hin“ Der Wahl und Weihespruch unseres Bischofs, und gleichzeitig Programm auf dem Weg der Nachfolge. Er ist aus der Berufungsgeschichte der ersten Jünger im Evangelium nach Lukas. Man könnte diesen Spruch auch noch vertiefen: dein Wort, unsere Kraft,; dein Mut, unser Leben; dein Ruf, unsere Berufung; dein Auftrag, unser Folgen; dein Leben, unser Glaube; dein Wille, unser Weg, und deine Liebe, unser Vorbild. Den Willen Gottes erkennen, als Auftrag annehmen, danach Handeln und sein Tun danach ausrichten – eigentlich geht es um nichts anderes. Wie war denn die Berufung der ersten Jünger? Sie, die erfahrenen Fischer, haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen. Das Leben ist nicht fair, so viel Anstrengung, so wenig Erfolg, leere Netze, enttäuschte Hoffnungen. Die Stimmung schlägt in dem Moment um, als Simon-Petrus dem Wort Jesu mehr traut als seinen eigenen Erfahrungen: „Wenn du es sagst“ und ich tue, was du sagst, dann ist überbordende Fülle, wo vorher gähnende Leere war. Fülle, die nicht in unserer Hand liegt. Wir leben aus einem Grund, den nicht wir gelegt haben. Wir erleben Fülle, die wir uns nicht selbst verdanken. Deshalb auch das verständliche Erschrecken: Wie klein bin ich in der Begegnung mit dem Göttlichen! Wie klein und doch jemand, den Gott in seinen Dienst stellt. Nicht, weil ich aus eigenem Antrieb so besonders gut wäre, sondern weil Gott mich für besonders und für gut hält, und gerade mich braucht, um andere zu ihm zu ziehen, ihr Leben zu wenden, aus der Leere in die Fülle. Gott „ins Netz gehen“, wie könnte wir anders handeln, als ihm zu folgen?
Posted on: Thu, 05 Sep 2013 05:23:48 +0000
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