Interessant: Wie u.a. das Manager-Magazin („BANKENKRISE:Finanzminister Osborne für Banker-Kerker“, 9.7.13) berichtet, plane die britische Regierung, „rücksichtslosen und waghalsigen Bankern" in Großbritannien künftig mit Gefängnisstrafen zu drohen. Für den neuen Straftatbestand des "rücksichtslosen Fehlverhaltens" – im Original heißt das „reckless misconduct“ – von Bankern in hohen Positionen geschaffen werden. Der Hintergrund für diese härtere Gangart liest sich im Originaldokument der britischen Regierung („The Government’s response to the Parliamentary Commission on Banking Standards“, July 2013) wie eine erfrischend deutliche Anklage: Der Skandal um die Manipulation des Bankenzins LIBOR und um Zins-Swap-Geschäfte zeige doch, dass es in der Bankenindustrie nicht nur ein umfassendes Fehlen von Kompetenz, sondern auch ein Fehlen von Professionalität und Ethik gegeben habe. (…alongside a widespread failure of competence in the banking industry, there was a failure of professionalism and ethics.) Auf deutsch heißt das soviel wie: „Ihr könnt nix, Ihr macht Eure Fehler wie die Laien und wisst nicht mal, was sich gehört.“ Man kann sich vorstellen, dass so eine Aussage insbesondere für die Thatcheristischen Tories – die ihr Land ja deindustralisierten und volle Lotte auf ihre Finanzwirtschaft setzten – schmerzhaft sein dürfte…
Posted on: Tue, 09 Jul 2013 17:41:34 +0000
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