Lieber Kaiser Franz, zunächst als Vorwort zum besseren - TopicsExpress



          

Lieber Kaiser Franz, zunächst als Vorwort zum besseren Verständnis meine persönliche Meinung zur WM in Katar: Eine Fußball-WM in einem Land auszutragen, dass weder mit Fußball in seiner schönen Form, also Traditionsclubs, Fanszene, breite Begeisterung und eine erfolgreiche und stabile Liga etwas zu tun hat, ein Land, dass nichts von dem aufweisen kann, dessen einziger im Zusammenhang mit Fußball zu nennender Bezug Geld in Unmengen ist, ein solches Land sollte ein Ereignis, in dem es um eben Fußball geht, nicht austragen. Denn was dort erschaffen wird ist schöner Schein, aufpolliert und vermutlich ins unendliche vermarktet, aber nicht für Fans, selbst bei aller Ambition ab der nächsten WM schon dafür zu sparen, sondern für Menschen, die den schönen, sauberen und exclusiven Fußball bevorzugen. Ich verzichte jetzt auf Klischeebilder, jeder weiß, was ich meine. Glanz kann nur dort enstehen, wo im Hintergrund gearbeitet wird. Und dass Sie bei ihren glänzenden Auftritten im Olymp der Fußballprominenz selten mit einem Arbeiter zusammentreffen, will Ihnen keiner übel nehmen, Sie sind der Kaiser. Aber als intelligenter Mann von Welt, sollten sie sich dessen bewusst sein. Reichtum ensteht nur dort, wo viele arbeiten, damit wenigen den Nutzen haben. Um jetzt nicht in Gefahr zu raten, sozialistische Gedanken mein eigen nennen zu müssen, möchte ich behaupten, dass selbst das in jedem Land dieser Welt üblich und auch ein Teil unserer Gesellschaft ist. Aber was mit den Arbeitern in Katar geschieht, geht - und ich hoffe inständig ohne ihr Wissen - weit darüber hinaus. Sie leugnen, vielleicht sogar in Kenntniss der Umstände, dass Menschen dort benutzt, ausgebeutet und unwürdig behandelt werden, weil sie keine Sichtungen zur Erfüllung eines Sklavenbilds gemacht haben, das Ihnen höchstens aus einen Asterix-Heft oder aus Hollywood Schnulzen mit pseudohistorischem Hintergrund vertraut sein mag. Menschen brauchen keine Ketten aus Stahl, um gefangen zu sein. Die unsichtbare Büßerkappe ist als Hoffnung auf einen fairen Verdienst, um sich und die Familie über die Runden zu bringen höchsten in den Gesichtern der Menschen zu erkennen, in ihrer Verzweiflung, ihrem Leiden und ihrer Ausweglosigkeit. Gerade Sie, die Lichtgestalt sollten folgendes genau überdenken: Ein Mensch, der ohne Lohn oder angemessene und rechtzeitige Bezahlung arbeitet, ist ein Sklave. Ein Mensch, der seine Arbeit weder kurzfristig für eine notwendige Pause noch langfristig für eine Beendigung des Arbeitsverhältnisses verlassen darf, ist ein Sklave. Ein Arbeiter, dessen Würde durch unmenschliche Bedingungen bei der Arbeit und in seiner Unterbringung mit Füßen getreten wird, ist ein Sklave. Wer darüber spottet und versucht diese Problematik wegzulächeln, der hat meinen Respekt und meine Bewunderung, die Sie sicher einmal hatten, lange nicht mehr verdient. Auch eine Entschuldigung, selbst in Ketten gelegt und mit Büßerkappe auf, wird daran nichts ändern. Stoppen Sie diesen Irrsinn, stoppen Sie die WM in Katar. Stoppen Sie die Kuhhandel und Käuflichkeit bei der Fifa, kehren Sie zu dem zurück, was Ihnen selbst einmal wichtig war - der Fußball. Sie standen doch selbst mal als kleiner Junge auf dem Platz und hatten einen Traum, ich kann mir nicht vorstellen, dass sie diesen so erreichen wollten. Und wenn Sie sich entschuldigen, dann nicht bei mir, sondern bei den Menschen, die Sie mit Ihren spöttischen Worten zu tiefst entwürdigt haben. Danke für die Aufmerksamkeit Rosti P.S.: Äußerung Beckenbauers zum Thema Sklaven in Katar bei 1:41
Posted on: Tue, 19 Nov 2013 12:04:27 +0000

Trending Topics



Recently Viewed Topics




© 2015