Marktmanipulation - die Zweite? 20.000 Kleinanleger folgten den - TopicsExpress



          

Marktmanipulation - die Zweite? 20.000 Kleinanleger folgten den Tipps von Ex-TV-Moderator und Ex-Börsenguru Markus Frick zu seinen besten Zeiten. Gutgläubig investierten sie rund 760 Millionen Euro in Energieunternehmen, deren Geschäftsmodell sie oft nicht kannten oder verstanden. Viele davon bezahlten für ihre Naivität mit Verlusten. Frick hingegen wurde reich. So reich, dass der Senat Berlin von einer hohen Geldstrafe profitieren konnte: 420.000 Euro aus Fricks Privatvermögen und 42 Millionen Euro aus einer Treuhandgesellschaft, an der er Anteile hielt, gingen in die Kassen des Stadtstaates. Und es blieb noch genug übrig, um mit Geschädigten Vergleiche abzuschließen – geschätzte 4,6 Millionen Euro soll Markus Frick an Anleger gezahlt haben. Während des Prozesses gab er sich zerknirscht und räumte ein, er hätte besser recherchieren müssen. Zu keiner Zeit aber habe er bewusst wertlose Aktien empfohlen. Daher blieb es 2011 bei der hohen Geldstrafe sowie einer Bewährungsstrafe von 21 Monaten. Betrug konnte ihm nicht nachgewiesen werden. Jetzt steht er wieder vor Gericht, dieses Mal in Frankfurt. Die Anklage wirft ihm Kursmanipulation und bandenmäßigen Betrug vor. Einmal mehr hat Frick Aktienempfehlungen ausgesprochen, einmal mehr folgten Anleger seinen Empfehlungen, einmal mehr fuhren sie damit Verluste ein. Auch wenn es dieses Mal um „nur“ 623.000 Euro und 30 Geschädigte geht, droht Frick nun Gefängnis. Er soll die neuen Aktientipps im Mai des vergangenen Jahres ausgesprochen haben, also innerhalb seines Bewährungszeitraums. Bei einer Verurteilung droht ihm daher eine Gefängnisstrafe von bis zu zehn Jahren. Die Empfehlungen wurden in Börsenbriefen mit Namen wie „Deutscher Aktiendienst“ und „Kursraketen 24“ an den Anleger gebracht. Egal, ob dieses Mal der Nachweis des Betrugs gelingt - es bleibt erstaunlich, wie anfällig Privatanleger für die riskanten Tipps von selbsternannten Börsenkoryphäen sind, selbst wenn diese bereits wegen Kursmanipulation verurteilt wurden. Quellen: Handelsblatt, 24.10.2013, S. 30: „Börsenguru vor Gericht“ n-TV, 24.10.2013: „Frick droht lange Haftstrafe“. tinyurl/nwb962h
Posted on: Thu, 24 Oct 2013 12:23:07 +0000

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