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Musikschule in Kiel verzeichnet Mitgliederschwund - Ursache ist auch G8 am Gymnasium: 50 Jahre Musikschule Kiel - Musik liegt in der Luft Von Martin Geist | 24.11.2013 18:00 Uhr Nur gut, dass die Musikschule Kiel am Sonnabend ihre Türen geöffnet hatte. Sonst wären sie ihr nämlich eingerannt worden. So groß war der Andrang, dass die Sitzplätze im Saal von Beginn an nicht ausreichten. Peeke ist sieben Jahre jung und hat den Rhythmus im Blut. Klar, dass er Schlagzeug lernen will. Und erst recht klar, dass er sofort die Hand hebt, als Musiklehrer Peter Weise nach Freiwilligen fragt, die mal probetrommeln wollen. Zusammen mit Lea legt er sogleich los und grinst hernach: „…hat Spaß gemacht.“ So ähnlich hat sich diese Geschichte am Sonnabend unzählige Mal wiederholt. Die meisten Besucher kamen nicht einfach so, sondern aus echtem Interesse. „Die Leute wollen einfach selber probieren, wollen wissen, wie sich eine Gitarre oder eine Trompete anfühlt“, sagt Rainer Engelmann, der Leiter der Musikschule. Als zum Auftakt des Tages der Kinder- und Jugendchor das Lied „To stop the train“ sang, gab sich das Publikum zudem gar nicht norddeutsch und sprang begeistert mitmachend auf den musikalischen Zug auf. Wie weit kommen kann, wer dabei bleibt, demonstrierte unter anderem Maria Bissendorf. Die 19-Jährige singt schon immer gern, nimmt seit fünf Jahren Unterricht und wurde für ihren Auftritt heftig beklatscht. Ganz so eindrucksvoll mit seiner Stimme umgehen kann nicht jeder, gibt ihre Lehrerin Judith Bauer-Volkheimer zu. „Aber jeder kann singen lernen“, betont sie und fügt hinzu, dass das selbst für vermeintlich hoffnungslose Fälle gilt. Auch das Treffen von Tönen sei letztlich nur eine Frage der Übung. Dass es für Musik keine Altersgrenze gibt, zeigt sich in dem Haus am Schwedendamm ohnehin jeden Tag. Von den Kleinsten bis zu den Senioren findet sich für alle etwas, wobei die Musikschule neuerdings verstärkt die reiferen Semester als Zielgruppe ins Visier nimmt. Im Januar starten ein Schlagzeug- und ein Gesangskurs für über 50-Jährige, und kaum war das bekannt, „liefen die Telefone heiß“, berichtet Rainer Engelmann. Jetzt denkt der Chef darüber nach, das Angebot zu erweitern. Die Jugend wird trotzdem nicht vernachlässigt. In Altenholz startet eine Kooperation zur musikalischen Früherziehung in drei Kindergärten, mit verschiedenen Schulen arbeitet man schon längere Zeit zusammen. Mühen muss sich die städtische Musikschule tatsächlich. Mit etwa 1250 Schülern ist die Zahl der Unterrichteten etwa um 200 geringer als vor fünf Jahren. Weniger Kinder in Kiel, die Ganztagsschulen und die vollgestopften Zeitpläne der „Turbo-Abiturienten“ sind aus Sicht von Engelmann nur einige der Gründe für diesen Trend. Ziel ist es nun, die jetzige Nachfrage zu stabilisieren und mittelfristig wieder zu steigern. Realistisch scheint das durchaus, denn sowohl bei den Jüngsten als auch bei den „Best Agern“ ist das Interesse an Musik ja ganz offensichtlich enorm.
Posted on: Sun, 24 Nov 2013 23:42:36 +0000

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