Nichts ist im Internet vor Geheimdiensten sicher US-Geheimdienste - TopicsExpress



          

Nichts ist im Internet vor Geheimdiensten sicher US-Geheimdienste bespitzeln in bisher unbekanntem Ausmaß Europäer und sogar EU-Büros. Immer neue dramatische Enthüllungen liefern die Daten und Dokumente, die Edward Snowden an die Öffentlichkeit gebracht hat. Wie das Magazin Der Spiegel berichtet, soll die NSA sogar gezielt Einrichtungen der EU in den USA bespitzelt haben. So wurden EU-Botschaften bei der UNO verwanzt und die Computernetzwerke infiltriert. EU-Politiker reagierten empört. Der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn etwa forderte gegenüber „Spiegel Online“, die EU müsse nun „von allerhöchster Stelle eine Garantie bekommen, dass das sofort aufhört“. Der Präsident des Europaparlaments Martin Schulz forderte genauere Informationen. „Aber wenn das stimmt, ist es ein Riesenskandal“, sagte Schulz. Dies bedeute eine große Belastung für die Beziehungen der EU und der USA. „Wir verlangen jetzt umfassende Aufklärung.“ Das Europaparlament will bei seiner Plenartagung in der kommenden Woche über Konsequenzen aus der NSA-Affäre beraten. Die neuen Enthüllungen dürften dabei für weiteren Zündstoff sorgen. Falle Internet Als Mitarbeiter eines Vertragspartners des US-Militärgeheimdienstes NSA hatte Edward Snowden nahezu uneingeschränkten Zugriff auf sensible Daten, geheime Programme und Pläne des Spionage-Apparats. Diese lasche Kontrolle – Snowden selbst zeigte sich entsetzt, was er als IT-Techniker einsehen konnte – nützte der 30-Jährige und kopierte die Informationen. Dass Geheimdienste Telefonate und Internet überwachen und mittels Hightech Bürger bespitzeln, ist seit Jahrzehnten offenes Geheimnis. Durch Snowden wurde das Ausmaß bekannt. Aus den Dokumenten des Whistleblowers erfuhr die Öffentlichkeit vom Überwachungsprogramm PRISM. Dieses erlaubt es der NSA, unkompliziert auf alle Daten bei Facebook, Google, Microsoft und anderen großen IT-Firmen zuzugreifen. eMails, Fotos, Skype-Gespräche, Dokumente – alles, was auf den populären Diensten der US-Firmen gespeichert ist, kann von der NSA eingesehen werden. Freizügigkeit und Selbstdarstellungsdrang in sozialen Netzwerken spielt den Geheimdiensten hier in die Hände. Auch eMails, die nicht über die Gratis-Dienste der IT-Firmen laufen, werden durchleuchtet. Hilfe bekommen die Behörden durch US-Mobilfunker und Internet-Anbieter, die Zugriff auf ihre Leitungen gewähren. Bis dato wurden eine Billion Datensätze verarbeitet. Mit dem Programm EVILOLIVE werden die Kapazitäten weiter ausgebaut. Weiters kam ans Licht, dass Länder wie etwa Belgien oder die Niederlande Zugriff auf PRISM haben. Auch dass das FBI, das die weltweit größte Datenbank für Fingerabdrücke und Gesichter betreibt, im eigenen Land Bürger mittels Flugdrohnen überwacht, wurde publik. Für Staunen sorgte in der Diskussion um die Big-Brother-Methoden auch US-Präsident Barack Obama, der sich vor seinem Amtsantritt noch vehement gegen die Methoden der Geheimdienste ausgesprochen hatte, die Überwachungsaktionen mittlerweile aber fördert. Dies lässt das freundschaftliche Verhältnis zwischen dem Staatsoberhaupt und den Chefs der IT-Firmen in einem neuen Licht erscheinen. Der Ex-Facebook-Sicherheitschef arbeitet etwa für die NSA. Kleiner Bruder Im Trubel um die groß angelegte Internet-Bespitzelung der US-Behörden ging eine weitere Enthüllung von Snowden fast unter. Seine Informationen dokumentierten, dass Großbritannien ebenfalls im großen Stil überwacht. Zusätzlich werden 200 Glasfaser-Kabel, die den weltweiten Internet-Verkehr zwischen Ländern und Kontinenten regeln, abgehört. Bis dato wurden 600 Millionen „Telefon-Ereignisse“ erfasst. Im Umfeld dieser Enthüllungen wurde auch bekannt, dass die Polizei in England ein ausgefeiltes Analyse-Tool für soziale Netzwerke betreibt. Im bis dahin geheimen SOCMINT-Programm wird jede Unterhaltung britischer Bürger im Internet überwacht. Sind Unruhen oder Aufstände am hoch kochen, schlägt das System Alarm. Über den Autor Benjamin Sterbenz Benjamin Sterbenz futurezone Zum Autoren-Profil (kurier) Erstellt am 29.06.2013, 18:00
Posted on: Sat, 29 Jun 2013 23:56:34 +0000

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