Pokal-Wahnsinn im Beketal! SCV wird um den verdienten Lohn - TopicsExpress



          

Pokal-Wahnsinn im Beketal! SCV wird um den verdienten Lohn gebracht und verliert 5:6 n.V. Was für ein Pokalabend gestern auf der Bekekampfbahn zu Neeuenbeken. Ein denkwürdiges Duell, an das sich die Leute wohl noch länger erinnern werden, auch wenn dem SCV der ganz große Wurf letztendlich versagt blieb. 5:6 (4:4, 3:4) hieß es nach 120 hochspannenden Minuten gegen einen Delbrücker SC, der sich mächtig strecken musste, um am Ende, auch unter Mithilfe des (Un)parteiischen, das Viertelfinale im Krombacher Pokal zu erreichen. Aber der Reihe nach: Zunächst einmal begann das Spiel aus Sicht des SCV denkbar ungünstig. Erst ein paar Sekunden waren gespielt als der Delbrücker Maximilian Meyer auf seiner rechten Angriffseite unbedrängt zum Flanken kam. Der Ball landete zwar bei Carsten Smith, dieser versäumte es jedoch, entscheidend zu klären. Austenfeld war der Nutznießer und besorgte die frühe DSC-Führung (2.). Niclas Stappert, der für Marco Thiel im Pokal zwischen den Pfosten steht, war machtlos gegen den Schuss aus kurzer Distanz. 0:1, ein Gegentor und zugleich ein Rückstand, das kannte der SCV der Saison 2013/2014 bisher nicht. Deutlich verunsichert wirkte die Mannschaft auch in der Folge, konnte sich aber zumindest auf seine guten Standards verlassen. Ein Welker-Eckball fand nach gut einer Viertelstunde den Kopf von Julian Wiehmeier und der das lange Eck des DSC-Tores, der 1:1-Ausgleich (16.). Alles wieder auf Anfang, doch wer dachte, das Neuenbeker Spiel würde nun an Sicherheit gewinnen, der sah sich getäuscht. Viel zu hektische Aktionen, zu schnelle Ballverluste nach gewonnenen Zweikämpfen und ein schlechtes Stellungsspiel ließen in der folgenden Viertelstunde den Drei-Klassen-Unterschied erkennen. Delbrück hingegen zeigte keine Scheu, die Geschenke des Gastgebers anzunehmen und zog in dieser Phase durch Tim Sifrin (19.), Eugen Dreichel (28.) und Lukas Krause (32.) auf 1:4 davon. In dieser Phase musste man sich ernsthafte Sorgen um den SCV machen, der unter die Räder zu geraten drohte. Doch es sollte erneut eine Standardsituation sein, welche die Hoffnung zurückbrachte: Ein Freistoß von Welker aus dem Halbfeld segelte in den Strafraum, wo Jan Brodrück vor DSC-Keeper Kemper an den Ball kam und ihn zum 2:4 ins Tor köpfen konnte (38.). Endgültig zurück war der Glaube an sich selbst allerdings erst mit dem 3:4, was noch vor dem Halbzeitpfiff folgen sollte: Einen strammen Linksschuss von Carsten Smith konnte Kemper nicht festhalten, Dino Nesic war zur Stelle und stocherte die Kugel irgendwie über die Linie (42.). Sieben Tore in einer Halbzeit, was für ein Spektakel für die Zuschauer im abermals gut gefüllten Rund der Bekekampfbahn. Trainer Michael Radtke schien seinen Jungs in der Kabine deutlich gemacht zu haben, dass sie nun nur noch ein Tor davon trennt, zumindest eine Verlängerung zu erzwingen und entsprechend engagiert gingen die Blau Gelben in den zweiten Durchgang. Wesentlich besser gestaffelt und aus einer soliden Grundordnung heraus machte man dem Westfalenligisten das Leben deutlich schwerer. Zündende Ideen kamen den Droll-Schützlingen nur noch selten, der SCV hingegen versuchte selbst immer mal wieder Nadelstiche zu setzen. Riesenjubel dann nach gut einer Stunde. Der erst kurz zuvor eingewechselte Andreas Keite nahm sich aus gut 30 Metern ein Herz und hielt einfach mal drauf. Der unsicher wikende Kemper streckte sich vergebens nach dem Leder, 4:4 (60.). Was für ein Comeback des SCV, der nach den desolaten ersten 30 Minuten für viele schon abgeschrieben war. Delbrück mühte sich anschließend, das Spiel wurde etwas ruppiger und der Schiedsrichter schien mit fortlaufender Spielzeit ein wenig überfordert zu sein, anders ist der ein oder andere kuriose Pfiff wohl kaum zu erklären. Stappert konnte sich bei einem Remmert-Freistoß auszeichnen, als er glänzend zur Ecke klärte, viel mehr ließ der SCV aber auch nicht mehr zu, so dass die Partie in die Verlängerung ging. Zweimal 15 Minuten Zeit also für beide Teams, um einem möglichen Elfmeterschießen aus dem Weg zu gehen. Und beide waren durchaus gewillt, eine vorzeitige Entscheidung zu suchen. Tore sollten jedoch erst wieder im zweiten Durchgang der Verlängerung fallen. Die Radtke-Mannen kämpften aufopferungsvoll und waren dem Gegener mittlerweile ebenbürtig. Entsprechend spannend blieb es für die Zuschauer, die sich bedingungslos hinter das Team stellten und so dazu beitragen konnten, dass der SCV über sich hinaus wuchs. Hinten reinstellen schien keine Option zu sein, die Mannschaft glaubte an sich und suchte selbst ihr Heil in der Offensive. Vielleicht etwas zu forsch, denn in der 112. Minute war man zu weit aufgerückt, der Delbrücker Befreiungsschlag landete mal wieder beim schnellen Meyer, der diese Mal selbst zum 4:5 vollendete. Ein Nackenschlag für unsere Elf, doch in diesem verrückten Spiel sollte auch das noch nicht der Schlusspunkt sein. Alles nach vorne war nun die Devise und der SCV kam tatsächlich nochmal zum Ausgleich: Eine Bogenlampe am Delbrücker Strafraum landete bei Mark Leinung. Der versuchte, den Ball direkt zu nehmen und fabrizierte damit einen Querschläger, welchen der wieder genesene Joker Alexander Schäfers am zweiten Pfosten zum 5:5 einschieben konnte (115.). Eine angemessen Belohnung für die riesige Moral, welche das Team zeigte. Erneut einen Rückstand wett gemacht und das Elfmeterschießen vor Augen: Die Sensation war für den SCV zum Greifen nah, doch einer schien etwas dagegen zu haben. Ein weiterer umstrittener Pfiff des Schiedsrichters hatte einen Freistoß für den DSC zu Folge. Eine Entscheidung, die nicht im Ansatz nachvollziehbar war, war es doch Ruwim Dick, der mit dem Ball an seinem Gegenspieler vorbei lief und dann von diesem zu Fall gebracht wurde. So kam es ganz, ganz bitter für den SCV, denn der anschließend in den Strafraum geschlagene Freistoß rutschte an allen Blau Gelben vorbei zu Dominik Malossek, der aus kurzer Distanz zum 5:6 vollenden konnte (118.). Was bleibt, ist der Stolz auf eine großartige Mannschaftsleistung und der fade Beigeschmack einer klaren Fehlentscheidung vor dem entscheidenden Treffer zum 5:6. Ein teuer bezahlter Pokalabend für den SCV, denn zu allem Überfluss haben sich auch noch drei Leistungsträger, teilweise schwerer, verletzt. Jan Welker musste kurz vor Ende der regulären Spielzeit mit Muskelbeschwerden vom Feld, zudem leidet Julian Wiehmeier an einer starken Fußprellung und bei Mark Leinung wurde zumindest ein Bänderris im rechten Sprunggelenk diagnostiziert. Ausfälle, die die Mannschaft bereits am kommenden Sonntag beim SV Heide II kompensieren muss, um die Tabellenspitze der Kreisliga A weiter zu verteidigen. Kopf hoch Jungs, das war eine klasse Leistung und ein denkwürdiger Pokalabend! Das Spiel sollte trotz des Ausscheidens weiter für Selbstvertrauen sorgen, um schon am Sonntag weitere 3 Punkte für das Ziel Aufstieg zu sammeln! Der SCV spielte mit: Stappert - Di.Nesic, Wiehmeier, Pöppe, C.Smith - Hardt (55. Keite), Welker (83. Schäfers), P.Smith, Dick - Leinung (119. Jost) - Brodrück Tore: 0:1 Austenfeld (2.), 1:1 Wiehmeier (16.), 1:2 Sifrin (19.), 1:3 Dreichel (28.), 1:4 Krause (32.), 2:4 Brodrück (38.), 3:4 Di.Nesic (42.), 4:4 Keite (60.), 4:5 Meyer (112.), 5:5 Schäfers (115.), 5:6 Malossek (118.)
Posted on: Thu, 24 Oct 2013 12:02:51 +0000

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