Rezension aus dem AMAZON: Der Weg der Drachenseele - - TopicsExpress



          

Rezension aus dem AMAZON: Der Weg der Drachenseele - wunderschön geschrieben, 12. November 2013 Von Georgia Bolowski - Alle meine Rezensionen ansehen Rezension bezieht sich auf: Dracheneid: Der Weg der Drachenseele (Gebundene Ausgabe) Dracheneid – Der Weg der Drachenseele Dracheneid ist ein Fantasyroman von Tilo K. Sandner, erschienen 2011 im Spiegelberg Verlag Sehr schönes, klassisch modernes Fantasywerk wie es sein muss. Es gibt glorreiche Protagonisten, Helden, Bösewichte, exotischen Abenteuer und Schauplätze und selbstverständlich Gut und Böse. Oft genug sterben die Helden und ihre Gegner auch einen recht grausamen Tod und der Autor scheut auch nicht vor blutige Schlachten und gewaltigen Kämpfen. Allerdings verzichtet Tilo Sandner erfreulicherweise auf jeglichen literarischen Sadismus. Dafür misst er Werten, wie Treue, Ehrlichkeit, Freundschaft und Wertschätzung ein großes Gewicht bei. Die Handlung spielt in einem Land was schlicht als Drachenland bezeichnet wird und sich vom Sturmmeer im Süden bis in die Hochgebirge des Nordlandes erstreckt. Im Westen wird es von den gefürchteten Drachenfelsen begrenzt und im Osten findet man das unbekannte Kalte Land der Trolle, Drachen und schwarzen Druiden. Über das Kalte Land wissen die Menschen sehr wenig. Nichts fürchten sie mehr, als die unheilvollen Druiden, die das ganze Land unterwerfen und knechten wollen. Im Herz des Drachenlandes, im Südland, lebt der berühmte Ritter Knut von Tronte – ein im ganzen Land bekannter und gefeierter Drachenjäger, der seine riesigen Ländereien der Jagd auf gefährliche Drachen zu verdanken hat. Er stellt sich als riesiger Mann mit unnachgiebiger Natur und Stolz dar, der keine Widerrede duldet. Um seine Ländereien kümmert er sich wenig und überlässt dies seiner Schwester Gertrud, die mit ihren Kindern ebenfalls auf Gut Tronte lebt. Hauptprotagonist ist der 14jährige Sohn des Ritters Adalbert. Er ist für sein Alter groß und kräftig und mächtig stolz auf seinen erfolgreichen Vater. Adalberts Mutter verschwand eines Tages spurlos, als er gerade mal 6 Jahre alt war, so dass er kaum Erinnerungen an sie hat und sein Vater spricht wenig über sie. Man erzählt sich, dass sie von einem grausamen Drachen entführt wurde. Adalbert begleitet seinen Vater viele Jahre auf die Drachenjagd, verschweigt ihm aber seine große Bewunderung und Liebe zu den majestätischen Geschöpfen, die er so gerne einmal in einer friedvollen Begegnung näher kennengelernt hätte. Hier gelingt es dem Autor sehr feinfühlig den Konflikt zwischen Vater und Sohn zu beschreiben. Die Achtung vor dem Elternteil, aber auch der jugendliche Drang nach Selbstverwirklichung werden sehr deutlich. In einer Schlüsselszene treffen sie im Spätherbst auf einen schon lang gesuchten silbernen Drachen von außergewöhnlicher Schönheit. Die Bitte diesen Drachen leben zu lassen prallt von seinem Vater ab und so trifft den Drachen der Katapultspeer des Drachenjägers mitten ins Herz. Adalbert ist entsetzt und geht nah an den schwer verletzten Drachen heran, der ihm mit allerletzter Kraft seinen letzten Atemzug entgegenhaucht. Adalbert nimmt den Atem und damit auch die Seele des sterbenden Drachens in sich auf, was er zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht weiß. Er hat nur das Gefühl eine besondere Verbindung mit dem Drachen zu haben. Der vermeintliche Erfolg des Ritters von Tronte wird ausgelassen gefeiert, aber Adalbert trauert um den wunderschönen Drachen und läuft davon. Im Dunkel der Nacht verläuft er sich und erreicht eine große Höhle, in der er die Nacht verbringen will. Noch immer unendlich traurig will er sich zum schlafen legen, als ihn eine fremde Stimme anspricht und ihn fragt, warum er so verzweifelt ist. Der Fremde stellt sich als Merthurillh vor, ist aber noch unsichtbar. Die beiden teilen sich die Höhle für diese Nacht und am nächsten Morgen ist der neue Freund wieder verschwunden. Adalbert findet wieder auf den richtigen Weg zurück und muss von seiner biestigen Tante Gertrud erfahren, dass sein Vater zu einer erneuen Jagd, diesmal ohne ihn aufgebrochen ist. Nach einem fürchterlichen Streit mit der ungerechten Gertrud zieht es Adalbert wieder in die Höhle zurück wo er erneut auf seinen neuen Freund Merthurillh trifft, der wieder nicht zu sehen ist. Adalbert erzählt Merthurillh von seinen Erlebnissen und seiner Bewunderung für Drachen und Merthurillh gibt sich als riesiger Vertreter dieser Gattung zu erkennen und wird für Adalbert endlich sichtbar. An dieser Stelle beschreibt Tilo Sandner das Aussehen des goldenen Drachens Merthurillh so bildlich, dass der Leser das Gefühl hat der Drache stünde unmittelbar vor ihm. Adalbert ist außer sich vor Freue und schließt den Drachen so gut es geht in seine Arme, was Merthurill ganz und gar nicht unangenehm ist, sich aber für ihn fremd anfühlt. Wer kuschelt schon mit einem Drachen!? Im Folgenden schildert der Autor diese wichtige Schlüsselszene mit warmen und gefühlvollen Worten, die einen beim Lesen immer wieder lächeln lassen. Die beiden unterhalten sich lange und zum ersten Mal ist die Rede von garstigen Trollen, dem Elfenkönig Trillahturth, dem schwarzen Druiden Rettfill und dem Zwergenvolk und einer Zeit, in der Menschen und Drachen noch in harmonischer Eintracht lebten. Merthurillh erzählt von den 3 Sippen der Drachen und seinem Bruder Furtrillorrh, der zu den Feuerköpfen auf den dunklen Weg kam und dem er es zu verdanken hat, dass sein eines Auge schwarz und blind ist. Das dies sehr hinderlich beim Fliegen, Merthurillh dadurch extrem in seiner Flugkunst eingeschränkt ist und ihm dadurch einiges an Missgeschicken passiert, wird wieder so schön beschrieben, dass ein Training der Lachmuskeln vorprogrammiert ist. Adalbert verschweigt dem Drachen, dass sein Vater der berühmteste Drachenjäger des Landes ist, weil er Angst hat seinen Freund zu verlieren. Tief berührt von dem schrecklichen Schicksal seines neuen Freundes streichelt Adalbert das verletzte Auge des Drachen und die beiden schlafen eng aneinander geschmiegt in der Höhle ein. Über Nacht geschieht ein Wunder, denn das kranke Auge Merthurillhs ist plötzlich geheilt und auch mit Adalbert ist eine unglaubliche sichtbare Veränderung geschehen. Das was Merthurillh schon vor langer Zeit prophezeit wurde, war endlich geschehen und eine Verbindung zwischen Mensch und Drache – eine Bandarurh hatte stattgefunden. Mehr wird nicht verraten, aber es wird immer spannender in der Geschichte um Adalbert und die Abenteuer im Drachenland. Fazit: Tilo Sandner ist ein großartiger Erzähler, der es versteht seine Leser die Realität vergessen zu lassen. Er schreibt sehr feinfühlig und hat mich die Ängste und Wünsche der Protagonisten miterleben lassen. Die Geschichte hat mich sofort in ihrem Bann gezogen, trotzdem ist es kein Buch, was man verschlingen kann. Ein wunderschöner Fantasyroman, der auch beim zweiten Lesen Spaß macht. Die Charaktere und Emotionen sind intensiv beschrieben und handeln in einer einfühlsamen Geschichte. Landschaften und Jahreszeiten nehmen Gestalt an – ich fühlte die kalten Felsen unter den Füßen und spürte den eisigen Nordwind oder die wärmende Sonne auf der Haut. Es braucht schon erstmal seine Zeit, bis man die diversen Personen bzw. Ländereien, die sich feindlich gesinnt sind, auseinander halten kann. Hat man aber einmal das System dahinter verstanden, ist es ganz leicht festzustellen, ob es sich um einen Troll, einen der Elfen etc. handelt. Tilo Sandner schreckt auch nicht davor zurück, dem Leser liebgewordene Charaktere einen Heldentod sterben zu lassen, was dem Buch aber noch mehr Spannung verleiht. Allerdings erwacht der eine oder andere durch ein magisches Ritual oder einfach durch den Umstand ein Elf zu sein, wieder zu einem neuen Leben. Somit gibt es strahlende Helden oder dunkle Bösewichter, manipulierbare Charaktere und Verräter – wie in der realen Welt. Was mir fehlt ist eine kurze Biografie des Autors, aber alles in allem ein tolles Buch, was mir schöne Lesestunden geschenkt hat und ich freue ich schon jetzt auf die Fortsetzung! (Die kurze Biografie vom Autor ist jetzt in der 2. Auflage, die am 04.10.2013 erschien ...!)
Posted on: Wed, 13 Nov 2013 08:37:38 +0000

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