Stereotype „Repetitive und stereotype - TopicsExpress



          

Stereotype „Repetitive und stereotype Verhaltensmuster“ „Veränderungen ihrer Umwelt, wie zum Beispiel umgestellte Möbel oder ein anderer Schulweg, beunruhigen und verunsichern manche autistische Menschen. Manchmal geraten Betroffene auch in Panik, wenn sich Gegenstände nicht mehr an ihrem gewöhnlichen Platz oder in einer bestimmten Anordnung befinden, oder es bringt sie ein unangekündigter Besuch oder spontaner Ortswechsel völlig aus der Fassung. Handlungen laufen meist ritualisiert ab, und Abweichungen von diesen Ritualen führen zu Chaos im Kopf, denn autistische Menschen haben bei unerwarteten Veränderungen von Situationen oder Abläufen in der Regel keine alternativen Strategien. Unter stark autistischen Menschen anzutreffende, repetitive (sich wiederholende) Stereotypien können sein: Jaktationen (Schaukeln mit Kopf oder Oberkörper), im Kreis umhergehen, Finger verdrehen, Oberflächen betasten und vereinzelt auch selbstverletzendes Verhalten wie etwa Finger blutig knibbeln, Nägel bis über das Nagelbett hinaus abkauen, Kopf anschlagen, mit Hand an Kopf schlagen, sich selbst kratzen, beißen oder anderes. Dieses selbstverletzende Verhalten hinterlässt mehr oder weniger sichtbare Spuren wie Bissspuren, Narben und verschorfte Wunden auf der Haut und an den Armen, die jedoch nicht zu verwechseln sind mit dem bewusst selbstverletzenden Verhalten, das typischerweise zum Spannungsabbau eingesetzt wird (etwa durch Verbrennungen oder Ritzen am Unterarm) oder – seltener – aus suizidalen Tendenzen heraus entsteht und dann ein anderes (suizidales) Verletzungsmuster aufweist.“ „Stereotype Verhaltensmuster und Sonderinteressen“ „Menschen mit Asperger-Syndrom zeigen in ihrer Lebensgestaltung und in ihren Interessen repetitive und stereotype Verhaltensmuster. Das Leben von Menschen mit Asperger-Syndrom ist durch ausgeprägte Routinen bestimmt. Werden sie in diesen gestört, können sie erheblich beeinträchtigt werden. In ihren Interessen sind Menschen mit Asperger-Syndrom teilweise auf ein Gebiet begrenzt, auf dem sie meist ein enormes Fachwissen haben. Ungewöhnlich ist das Ausmaß, mit dem sie sich ihrem Interessensgebiet widmen; für andere Gebiete als das eigene sind sie meist nur schwer zu begeistern. Da Menschen mit Asperger-Syndrom meist gut logisch denken können, liegen ihre Interessensgebiete oft im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich; die gesamte geisteswissenschaftliche Palette, aber auch andere Gebiete, sind möglich.“ „Ritualisierte und stereotype Denk- und Wahrnehmungshandlungen“ „Zu den ritualisierten Handlungen können neben motorischen Schematismen, Stereotypien und repetitiven Sprechhandlungen auch die repetitiven und stereotypen Handlungen des Denkens und der Wahrnehmung gezählt werden. Diese bestehen in der Konzentration auf einige wenige, jedoch mit großer Intensität verfolgte Spezialinteressen. Ihnen eignet das gleiche repetitive Moment wie den Stereotypien der Körperbewegungen oder die Ritualisierung bestimmter Handlungsabläufe. Ihr Ziel ist es, den neuronalen Apparat durch Reduktion von Komplexität und Konzentration auf weniges zu entlasten und damit in der Energiebilanz des Gehirns günstiger zu operieren. Die intensive Herausbildung von Spezialinteressen führt zur Entwicklung von „Inselbegabungen“, die mehr oder weniger stark ausgeprägt sein können. Die sogenannten Inselbegabungen sind also keine Fähigkeit, die unabhängig von den Handlungen der jeweiligen Person einfach vorhanden ist, sondern sie sind erst das Ergebnis einer langen und intensiven Beschäftigung mit einem bestimmten Gegenstandsbereich. Hier bilden sich neuronale Felder und Netze von hoher lokaler Konnektivität heraus, die jedoch nur äußerst schwach durch globale Konnektivität im Gehirn mit anderen Arealen verbunden sind.“ auixis.de/?p=94#more-94
Posted on: Sat, 09 Nov 2013 20:52:48 +0000

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