Tag 2, Dienstag Am nächsten Morgen sah Evelyn Gesicht verquollen aus, aber es war ihr egal. Es war, als wäre sie nicht mehr da, als wäre da nur noch eine leblose Hülle. Ihre Mutter brachte Evelyn zur Schule, auf dem Weg dahin dröhnte sie sich mit dumpfer Musik zu, die sie eigentlich gar nicht mochte, aber der harte Bass gab Evelyn das Gefühl, noch zu existieren. Vor ihrem Klassenzimmer fand sie ihre Schultasche, ein bisschen verdreckt... Evelyn holte ihr Handy raus, machte es an: 5 Anrufe von Luca Weber, 10 SMS von Luca Weber! Sie machte es wieder aus. Die Schule zog an Evelyn vorbei, die Lehrer riefen sie nicht auf, sie passte nicht auf, in der 2. pause kamen Lina und Marie und fragten, warum du nicht zu ihnen gekommen warst. Evelyn zuckte die Schultern, Marie und Lina, die mit Luca in einer Klasse waren, lästerten darüber, dass Luca eine riesige Beule an der Stirn hatte und sein Hahnenkamm irgendwie eingeknickt aussah, es ließ Evelyn kalt. Irgendwann gingen ihre Freundinnen wieder, nach der Schule kam ihre Mutter und Luca stieg auch ein. Evelyn ignorierte ihn, niemand redete. Zuhause dröhnte sie sich wieder mit Rockmusik zu, diesmal laut aus der Anlage, es war ihr egal ob die Nachbarn genervt waren, Evelyn versuchte krampfhaft, nicht zu denken. Da klopfte es an der Tür, ihre Mutter steckte den Kopf ins Zimmer und sagte: „Hier ist jemand für dich.“ Evelyn betrachtete geistesabwesend die Zimmerdecke, also ließ ihre Mutter den Besuch herein und schloss die Tür. „Hay", sagte jemand. Evelyn antwortete nicht, zählte den Bass der Musik mit: 1,2,3,4,5,6,7,8,... bei 20 dachte sie, der Besuch sei wieder weg und hob den Kopf. Luca stand in der Tür, unschlüssig trat er von einem Bein aufs andere. Evelyn fragte ihn angenervt: „Was willst du?“ Und er antwortete: „Mit dir reden... Könntest du vielleicht die Musik leiser machen?“. Sie machte die Musik aus. In der plötzlichen Stille hörte Evelyn ihn atmen, Luca würde doch nicht etwa nervös werden? Evelyn fragte: „Also, was ist?“ Luca: „Evelyn, ich...“ Er setzte sich neben sie aufs Bett und sagte: „Diese Sms, von Marc, das war echt scheiße! Es stimmt, dass wir gewettet haben, aber ich hab gestern gemerkt, also, als du weggerannt bist, hab ich gemerkt, dass du mir wirklich etwas bedeutest... Evelyn, bitte glaub mir, ich liebe dich! Wirklich. Ich bin nicht so cool wie ich in der Schule immer tue, das ist nur Fassade... Sag doch was! Evy..." Evelyn wollte immer noch sauer sein, aber ihr Gehirn funkte nur: „Er hat meinen Namen gesagt! Er hat meinen Namen gesagt!" Luca beugte sich vor, sein Gesicht war ganz nah an ihrem... Evelyn sah, dass er Augenringe hatte und sie war ganz nah dran an dem kleinen Muttermal zwischen seinen Augenbrauen, sie schloss die Augen und Luca küsste sie. Seine weichen Lippen berührten die ihren, es war magisch! Irgendwann löste er sich wieder von Evelyns Gesicht und sie tauchte auf wie aus dem Meer! Er öffnete die Augen und lächelte sie an. Evelyn lächelte zurück. Den Rest des Nachmittags verbrachten sie kuschelnd auf Evelyns Bett, es war wie im Himmel und Luca brachte sie immer wieder zum Kichern, knabberte an ihrem Ohrläppchen und küsste sie. Evelyn lag in seinen Armen und wollte nie wieder woanders hin. :) Irgendwann wurde es Abend, und Evelyns Mutter schickte Luca nachhause. Evelyn lag allein auf ihrem Bett, und grinste wie ein Honigkuchenpferd! Plötzlich hielt sie es nicht mehr aus, sie hatte das Gefühl, als würde sie platzen vor Glück! Evelyn schnappte sich das Telefon und wählte die Nummer ihrer besten Freundin... Danach rief sie auch noch Silvia, Lina und Marie an und erzählte ihnen alles! Als Evelyn fertig telefoniert hatte, war es schon 00:30. In diesem Moment kam eine Sms von Luca: „ich liebe dich baby
Posted on: Thu, 18 Jul 2013 12:45:54 +0000
Trending Topics
Recently Viewed Topics
© 2015