Todesstrafe wegen Gruppenvergewaltigung in Indien - DIE - TopicsExpress



          

Todesstrafe wegen Gruppenvergewaltigung in Indien - DIE WELT Artikel per E-Mail empfehlen Todesstrafe wegen Gruppenvergewaltigung in Indien Familie des Opfers zufrieden mit Strafmaß Empfänger E-Mail Absender E-Mail Persönliche Nachricht Ein Gericht in Neu Delhi hat vier Männer wegen der Gruppenvergewaltigung einer jungen Frau zum Tode verurteilt. Unter dem Applaus von Zuschauern im Gerichtssaal verhängte Richter Yogesh Khanna die Höchststrafe. Die Angeklagten und zwei Mittäter hatten im Dezember eine 23-jährige Studentin so brutal vergewaltigt, dass sie knapp zwei Wochen später starb. Die Verteidigung will das Urteil anfechten. Richter Khanna sagte, der Fall gehöre zum "Seltensten des Seltenen". "In diesen Zeiten, da Verbrechen gegen Frauen zunehmen, kann ein Gericht nicht blind einer solchen grausamen Tat gegenüber stehen." Der Richter kam mit dem Strafmaß der Forderung der Staatsanwaltschaft nach. Diese hatte am Mittwoch von einer "teuflischen Tat" gesprochen. Die Männer waren am Dienstag unter anderem wegen Mordes und Gruppenvergewaltigung schuldig gesprochen worden. Alle Angeklagten hatten Tränen in den Augen, als sie den überfüllten Gerichtssaal betraten. Einer von ihnen flehte nach der Verkündung des Strafmaßes den Richter an: "Haben Sie Mitleid." Im Gerichtssaal und vor dem Gebäude reagierten viele Menschen mit Jubel und Applaus. Auch die Eltern des Opfers zeigten sich zufrieden. "Wir sind sehr glücklich. Es wurde Gerechtigkeit gesprochen", sagte der Vater. Die Mutter sagte, der "Wunsch" ihrer Tochter sei "endlich erfüllt" worden. Der leitende Staatsanwalt Dayan Krishnan sagte, er sei froh über das Urteil. Die Verteidigung hatte den Richter aufgefordert, sich nicht dem "politischen Druck" zu beugen und zu berücksichtigen, dass alle Angeklagten erst um die 20 Jahre alt sind. Rechtsanwalt A.P. Singh kritisierte den Richterspruch als "Ungerechtigkeit". Die vier Verteidiger kündigten an, das Urteil vor dem Obersten Gerichtshof anzufechten. Die juristische Aufarbeitung der Tat könnte sich somit um Jahre verlängern. Die insgesamt sechs Männer hatten die Studentin vor den Augen ihres Freundes unter anderem mit einer Eisenstange vergewaltigt. Ein zur Tatzeit noch 17-Jähriger war bereits zu drei Jahren Haft nach Jugendstrafrecht verurteilt worden. Der mutmaßliche Anführer der Täter wurde im März erhängt in seiner Zelle aufgefunden. Die Gruppenvergewaltigung hatte in Indien heftige Proteste und eine Debatte über Gewalt gegen Frauen ausgelöst. Viele Inder warfen den Behörden Untätigkeit vor. Das indische Parlament beschloss als Reaktion härtere Strafen für Vergewaltigung. Seitdem kann die Todesstrafe verhängt werden, wenn das Opfer an den Folgen der Misshandlung stirbt. Dennoch gab es in Indien in diesem Jahr mehrere weitere schwere Missbrauchsfälle, darunter die Gruppenvergewaltigung einer jungen Fotografin in Mumbai im August. Die Indien-Expertin Verena Harpe von Amnesty International in Deutschland erklärte, die Todesurteile würden "nicht dazu beitragen, Gewalt gegen Frauen in Indien zu bekämpfen". Vielmehr seien die Polizei und die indische Regierung in der Pflicht, Frauen besser zu schützen. In Indien wurde die Todesstrafe nach einem achtjährigen inoffiziellen Moratorium im vergangenen November erstmals wieder vollstreckt. Damals wurde der einzige überlebende Täter des Attentats von Mumbai 2008 hingerichtet. © Axel Springer AG 2013. Alle Rechte vorbehalten KLik Baca selanjutnya : bit.ly/1aHpD0y
Posted on: Fri, 13 Sep 2013 14:42:37 +0000

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