Warum und wen ich wählen werde: Noch drei Wochen sind es jetzt - TopicsExpress



          

Warum und wen ich wählen werde: Noch drei Wochen sind es jetzt bis zur Bundestagswahl. Die Briefwahl ist bestellt, und mein Mann und ich werden wieder ein Ritual mit Tee und Kerzen zelebrieren und: wählen! Warum wir wählen? Weil wir einen Beitrag leisten müssen und weil nicht zu wählen bedeutet, dass unsere Stimmen unter den großen Parteien aufgeteilt werden. Wir haben beide viele Jahre lang nicht gewählt. Was ging es uns auch an, es blieb eh immer alles beim Alten. Ist das so? Nein! Die SPD ist zur Zentrumspartei mutiert, und Mutter Gleichgültigkeit regiert mit opportunistischer Entschlossenheit, die Kleinen zu ignorieren. Es ist schlimmer geworden! Wen wir wählen? Die Linke. Vom Herzen her sind uns die Piraten näher, wir sind wild und frei, und wir lieben, dass sie das Bedingungslose Grundeinkommen fordern, doch es sind schwierige Zeiten, und wir brauchen endlich wieder eine starke Oppositionspartei. Die Linke ist das, was die SPD einmal war. Was die SPD von heute über Die Linke sagt, ist genau das, was das Monster Bismarck damals über die SPD gesagt hat. Dass uns die SED-Vergangenheit nicht stört, liegt daran, dass die Tendenz der CDU-Regierung mehr DDR-Züge in sich trägt, als Die Linke in ihrem Wahlprogramm auch nur irgend etwas zeigt, was man damit noch in Verbindung bringen könnte. Angela Merkel und ihr Rattenschwanz an Abgründigen schaffen eine Welt, in der Arbeit zur Pflicht geworden ist, in der Menschen ins Gefängnis kommen, die ihre Pflegeversicherung nicht zahlen konnten und das dem folgende Bußgeld erst recht nicht. Überall laufen die Diskussionen um Hartz IV, und auf der politischen Bühne werden die wichtigsten Argumente kurzerhand gestrichen: 1. Es gibt gar nicht genug Arbeit für alle! 2. Hartz IV hat den Niedrigstlohnsektor überhaupt erst möglich gemacht. Menschen, die ihr Leben lang hart gearbeitet haben, haben in der Rente nicht genug und müssen zum Amt, und Frau Merkel verspricht, das Problem zu lösen. Wie? Indem sie die private Vorsorgepflicht einführen will. Es wird umverteilt und das nach oben. Dem kleinen Mann, der kleinen Frau, ihnen geht die Luft aus. Sie sind krank und verzweifelt, und sie haben Angst. Und den Großparteien und dieser Abscheulichkeit namens FDP ist das scheißegal. Möglich gemacht haben das SPD und Grüne, dafür sollen sie für immer in der Hölle schmoren. Wir wollen den Mindestlohn von 10 Euro, damit der Familienvater ruhig arbeiten kann, es für ihn auch Arbeit gibt und die Frau zuhause bleiben und sich um die Kinder zu kümmern vermag (oder umgekehrt). Wir wollen eine Mindestrente für alle, von der die alten Menschen auch leben können. Wir wollen eine faire EU-Politik ohne Zentralisierung, wie sie von Willy Brandt erdacht wurde, nicht diesen faulen konzentrierten Kapitalismusbudenzauber unter Merkels Fuchtel. Wir wollen ein konsequentes "Nein!" zum Krieg - allein die Option macht ihn schon möglich. Wir wollen ein Rüstungsverbot und einen Austritt Deutschlands aus dem Mitwirken an Kriegen, wie wir es zur Begründung der Bundesrepublik beschlossen haben. Wir wollen eine Sanktionierung der Massentierhaltung und eine Förderung ökologischer Projekte. Wir wollen ein Umfairteilen und den Spitzensteuersatz für Einkommensstarke. Wir wollen Mieten, die bezahlbar sind. Wir wollen, dass niemand in die Obdachlosigkeit getrieben wird, dass Menschen ein Zuhause haben können ohne Angst. Vor allem aber wollen wir, dass Meinungsfreiheit und Chancengleichheit, wieder etwas bedeutet: dass die Meinung von 1.000 Arbeitern genauso viel wert sein muss wie die Meinung von 1.000 Unternehmern. Und das bedeutet, dass wir wollen, dass die Politiker aufhören zu glauben, sie seien unsere Lehrer. Wir wissen sehr genau, was wir wollen, und wir sind nicht dumm: Wir können moralische, ökonomische und ökologische Werturteile fällen, die das Ganze berücksichtigen. Wir können in die Zukunft sehen, und wir sehen, dass hier blinde Politik betrieben wird. Wir wollen respektiert werden, gesehen werden, wahrgenommen werden. Ganz sicher sind Parteien Individualität aufsaugende Schwämme, doch noch haben wir ein Parteiensystem, also werden wir auch eine Partei wählen, die Macht genug haben könnte, "NEIN!" zu sagen, wo das nötig ist. Und deshalb wählen wir links. Danke.
Posted on: Sun, 01 Sep 2013 08:03:24 +0000

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