Wir begehen alle denselben Fehler, zu glauben, wir müssten irgendwie anders sein, als wir in Wahrheit sind. Wir denken, wir müssten uns an die äußere Welt anpassen, uns einfügen, mit ihr Schritt halten und fangen an, uns zu verbiegen, bis wir uns selbst nicht mehr erkennen. So tragen wir Kleider, obwohl wir uns in Hosen besser fühlen, haben einen flotten Kurzhaarschnitt, obwohl wir langes Haar an uns lieben, verdienen unser Geld durch einen bodenständigen Beruf, obwohl wir viel lieber Abenteuer erleben wollen, wir leben in einer Großfamilie, obwohl uns das Alleinsein wichtig ist. Das, was für viele andere Menschen "richtig" zu sein scheint, muss nicht zwangsläufig auch gut für uns selbst sein. Es sind künstlich hergestellte Normen und Bedingungen, es sind erschaffene Regeln und Gesetze, Rahmenbedingungen, die versuchen alle Menschen gleich zu machen. Doch wem kann von außen Erzwungenes gerecht werden, wenn er innerlich nicht das Gefühl hat, es sei wirklich seins? Wie bin ich, wenn ich mich nicht dem Modediktat beuge, nicht ein spießbürgerliches Leben führe, nicht den Wünschen und Bedürfnissen der Menschen um mich herum entspreche? Wie bin ich, wenn ich die Freiheit wahr nehme, so zu sein, wie ich bin? (Text: Karin Fuest)
Posted on: Thu, 26 Sep 2013 06:19:39 +0000
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