Zum 200. Geburtstag von Georg Büchner: „Was nennt Ihr denn gesetzlichen Zustand? Ein Gesetz, das die große Masse der Staatsbürger zum fronenden Vieh macht, um die unnatürlichen Bedürfnisse einer unbedeutenden und verdorbenen Minderzahl zu befriedigen?“ [...] „Die politischen Verhältnisse könnten mich rasend machen. Das arme Volk schleppt geduldig den Karren, worauf die Fürsten und Liberalen ihre Affenkomödie spielen.“ (Briefe an Familie und Freunde) In seinem wohl bekanntesten, nur fragmentarisch erhaltenen Stück „Woyzeck“ verknüpft Büchner Sozial- und Wissenschaftskritik in Form einer beklemmenden künstlerischen Darstellung: Der kleine Soldat Woyzeck, offensichtlich schizophren, wird von seinem Arzt als Versuchskaninchen missbraucht und körperlich gequält, von Militärs gedemütigt und bricht schließlich durch einen Mord aus der Klasse aus, die nicht seine ist, sondern ihn schindet. Anhand eines Beispiels wird die gesamte ständische Gesellschaftsordnung in Frage gestellt. Dieses Werk macht Büchner, der mit nur 23 Jahren verstarb, zu einem der bedeutendsten Künstler des Vormärz. Büchner ist auch der ursprüngliche Verfasser des Pamphlets „Der Hessische Landbote“, dessen Losung „Friede den Hütten! Krieg den Palästen!“ unsterblich geworden ist. Es richtet sich gegen Adel UND liberales Bürgertum und ist als Aufruf an die Landbevölkerung zu verstehen. (siehe auch: jungewelt.de/2013/10-17/022.php)
Posted on: Thu, 17 Oct 2013 13:43:49 +0000