... der Blog in der Aktuellen Stunde heute: Die Schreie von Lampedusa Im vergangenen Jahr hat die Europäische Union den Friedens-nobelpreis bekommen. Jetzt ist es an der Zeit , daß sie beweist, diesen Preis zu Recht bekommen zu haben. Es braucht nicht nur dringend eine europäische Seenotrettungspolitik, es braucht vor allem eine neue Flüchtlings- und eine wirksame Entwicklungs-politik. Nur wenn sich die Lebensbedingungen in Ländern wie Libyen, Somalia oder Eritrea verbessern, haben die Menschen dort keinen Grund sich auf die Flucht zu machen. Jetzt wird wieder mit vielen Trauerworten „die große menschliche und politische Tragödie" beklagt, die sich da vor der Küste von Lampedusa abgespielt hat. Mehr als 130 Menschen sind da gestern ertrunken. Viele werden noch vermisst. Das völlig überladene Flüchtlingsschiff war nur wenige hundert Meter vor der Küste der italienischen Insel gesunken. Die Flüchtlinge hatten vermutlich eine Decke in Brand gesetzt, um die Küstenwache auf ihr Boot aufmerksam zu machen, nachdem der Motor ausgefallen war. Als das Feuer außer Kontrolle geraten war, brach Panik aus. Das Schiff kenterte und riss die Flüchtlinge in die Tiefe. Es ist jedoch nicht das erste Mal! Pro Jahr kommen mitten in Europa mehr als 1500 Menschen bei der Flucht übers Meer ums Leben, Menschen deren Flucht von Schleusern organisiert wurde. Eine Flucht, die sie teuer bezahlt haben und eben im schlimmsten Fall noch teurer bezahlen mussten. Elias Bierdel von der Organisation Borderline Europe hat heute den unsäglichen Vergleich zwischen den Opfern der Costa Concordia und den Opfern vor Lampedusa gezogen. Die Fälle hätten eine unterschiedliche Wertigkeit in der öffentlichen Wahrnehmung! Bierdel vergleicht die Opferzahlen. Doch: Ein Passagier auf der Costa Concordia - das hätten wir alle sein können. Ein Flüchtling auf einem Boot im Mittelmeer - eher nicht!
Posted on: Fri, 04 Oct 2013 15:39:31 +0000
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