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wieder mal ein Strohfeuer Hoffnung - aber ... immerhin ... tagesschau.de/ausland/nawaz-sharif100.html Pakistans neuer Premierminister Nawaz Scharif setzt auf Annäherung Er ist zum dritten Mal im Amt: Pakistans neuer Premierminister Nawaz Scharif will das Land in die Zukunft führen. Der Hoffnungsträger setzt auf Wirtschaftsförderung - und auf Gespräche. Nicht nur mit den Taliban, sondern auch mit dem Erzfeind Indien. Von Kai Küstner, ARD-Hörfunkstudio Neu-Delhi Sämtliche Vereidigungsformeln müsste Nawaz Scharif mittlerweile sogar im Schlaf vor sich hinmurmeln können: so oft hat er sie schon aufgesagt. Am vergangenen Wochenende wurde er als Parlamentsmitglied vereidigt, heute tritt er sein Amt als Premierminister an - und das zum dritten Mal bereits. Scharif setzt auf Wirtschaft "Worum wir uns als allererstes kümmern müssen, ist die Wirtschaft. Wenn Sie mich fragen, was danach kommt, sage ich: die Wirtschaft. Und an dritter Stelle: die Wirtschaft. Wenn wir uns auf diesem Gebiet verbessern, dann werden sich mit Gottes Hilfe auch alle anderen Probleme lösen", sagt der Premierminister. Nawaz Scharif galerie Nach dem Exil zurück an der Macht: Premierminister Nawaz Scharif. In Momenten wie diesen erinnert Nawaz Scharif fast schon an US-Präsident Bill Clinton und seinen berühmten Ausspruch, nach dem sich letztlich alles um die Wirtschaft drehe. Sachverstand auf diesem Gebiet bescheinigen Experten dem Industriellen-Sohn durchaus. Und genau darauf fußen auch so viele Hoffnungen, die sich nun mit dem Namen des neuen Premiers verbinden. Dabei gilt es nicht zu vergessen, dass Nawaz Scharif in den 90er Jahren tatkräftig und aus Überzeugung mitgeholfen hat, das Land weiter zu islamisieren. "Zu sagen, dass er ein Mann ist, der Sympathien für die Taliban hat, wäre vermutlich unfair. Ohne Frage ist er ein konservativer Muslim, genau wie so viele andere Pakistanis auch", erklärt der Journalist Abbas Nasir. Nawaz Sharif - ist er Pakistans Retter? K. Küstner, ARD Neu Delhi 05.06.2013 12:50 Uhr Download der Audiodatei Mit den Taliban reden - oder sie bekämpfen? Nicht zufällig, bemerken Kritiker, sei Scharif nach Saudi Arabien ins Exil gegangen. Seine Partei, die sich Muslim-Liga nennt und im Bundesstaat Punjab seit Jahren die Regierung stellt, muss sich vorwerfen lassen, den sogenannten Punjabi Taliban, den Extremisten, erlaubt zu haben, sich genau hier, im Herzen Pakistans, breitzumachen. Was also wird Nawaz Sharif tun mit den Taliban - mit ihnen kämpfen, mit ihnen reden oder beides? Die Taliban hätten Gesprächsangebote gemacht und die solle man ernst nehmen, sagt Nawaz Scharif. "Anders als unsere Vorgänger, die solche Angebote einfach in den Müll befördert haben. Es ist sehr wichtig, hier ehrlich zu sein. Wenn wir uns alle zusammensetzen und reden, dann kann man vielleicht einen Fahrplan entwerfen, über den beide Seiten nachdenken können." Eins aber ist zugleich auch klar: Wenn es Nawaz Scharif nicht gelingt, sich mit der mächtigen Armee abzustimmen - die ihn einst per Putsch aus dem Amt entfernte - dann kann er seine eigenen Pläne sogleich in den Müll befördern. Annäherung mit dem Erzfeind Indien Immerhin gab es zuletzt Signale, dass auch die Militärs für eine Annäherung an den großen Nachbarn Indien offener sind als früher. Eine Annäherung, die Nawaz Scharif schon in den 90er Jahren versucht hatte zu bewirken, wie Indiens Premier Manmohan Singh bestätigt: "Ich habe ihn eingladen, Indien zu besuchen. Er hat mich eingeladen, Pakistan zu besuchen." Fast schon überschwänglich hatten indische Medien Nawaz Scharifs Wahlsieg gefeiert. Letztlich hätten nicht nur die beiden Atommächte, sondern hätte die ganze Welt etwas von friedlicheren Beziehungen der Erzfeinde: Nawaz Scharif könnte damit die darbende pakistanische Wirtschaft in Gang bringen. Nicht wenige sehen in besseren Beziehungen der Nachbarn aber letztlich auch den Schlüssel für Frieden in Afghanistan. Die religiösen Extremisten allerdings dürften versuchen, eine Aussöhnung zu verhindern - mit allen Mitteln. Dieser Beitrag lief am 05. Juni 2013 um 12:48 Uhr im Deutschlandfunk. Stand: 05.06.2013 13:33 Uhr
Posted on: Wed, 05 Jun 2013 13:53:13 +0000

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