Beim Urwaldschutz in den Tropen sind sich alle einig: Er hat - TopicsExpress



          

Beim Urwaldschutz in den Tropen sind sich alle einig: Er hat größte Bedeutung für den Klimaschutz und den Erhalt der Artenvielfalt. Was jedoch derAmazonas für Brasilien ist, sind die Rotbuchenwälder für Deutschland. Lediglich zwei bis drei Prozent unserer Wälder bestehen aus über 140 Jahre alten Buchenwäldern. Die Holz- und Papierindustrie sowie die zunehmende Nachfrage nach Holz als Energielieferant haben den Druck auf die letzten Rotbuchenwälder erhöht. Heute prägen Nadelforste unsere Waldlandschaften. Ein dichtes Netz aus Wegen zerschneidet unsere Wälder – 20 Prozent der Gesamtfläche wird dafür geopfert. Es wird ganzjährig eingeschlagen, eine Ruhepause fehlt. Überhöhte Wildbestände verhindern das Aufwachsen heimischer Baumarten. Die Bundesregierung hat im Jahr 2007 mit der Nationalen Biodiversitätsstrategie klare Ziele zum Schutz der Artenvielfalt gesetzt, auch für die Buchenwälder. Nicht mal ein Prozent der Wälder in Deutschland bleiben derzeit ungestört. Laut Strategie soll auf zehn Prozent der öffentlichen Waldfläche bis zum Jahr 2020 die natürliche Entwicklung Vorrang haben. Doch getan wird wenig. Hierfür sind Bundesländer wie Bayern neben der Bundesregierung verantwortlich. Greenpeace fordert, die Ziele nun auch umzusetzen. Ungenutzte Buchenwälder sind wichtig für viele Tier- und Pflanzenarten, die große, störungsfreie Gebiete benötigen. Wir Menschen brauchen diese Wälder zum Beobachten und Lernen, zur Erholung und zur Wiederentdeckung von Wildnis. Mehr und mehr Menschen fordern dies, überall in Deutschland. Daher ist es schwer nachvollziehbar, warum die führenden Köpfe der Parteien sich nicht unisono für den Waldschutz vor der eigenen Haustür aussprechen, wie der von Greenpeace veröffentlichte Wahlkompass Umweltpolitik offenbart. Dieser fasst Antworten der Spitzenkandidaten der sechs wichtigsten Parteien für die Landtagswahl zusammen. Hier erklärt etwa Ministerpräsident Seehofer, warum er die Schutzstellung von Wald ablehnt. Als Bundesminister trug er die Biodiversitätsstrategie noch mit. Oder Herr Aiwanger der Freien Wähler sagt, dass er keine neuen Schutzgebiete in Bayern will. Herr Ude von der SPD sieht immerhin ein Waldschutzgebiet im Steigerwald. Einzig Bündnis 90/Die Grünen und die Linke wollen konsequent die Artenschutzstrategie in Bayernumsetzen. Greenpeace fordert gemeinsam mit BUND und NABU, mindestens zehn Prozent der gesamten Waldfläche Deutschlands dauerhaft aus der Nutzung zu nehmen. Der Sachverständigenrat fürUmweltfragen hat diese Forderung bestätigt. Etwa in Bayern, wo Ammergebirge, Steigerwald und Spessart die geeigneten Gebiete darstellen. Repräsentative Umfragen in Bayern im Auftrag von Greenpeace zeigen, dass die Mehrheit den Schutz von zehn Prozent der öffentlichen Wälder befürworten. Es ist zu hoffen, dass die Bürgerinnen und Bürger Bayerns diesen Wunsch nach Natur mit in die Wahlkabine nehmen und gegenüber der neuen Staatsregierung den Schutz des Staatswaldes, ihres Waldes, einfordern. Bayerns Wälder haben das verdient. ➤ Den Wahlkompass von Greenpeace finden Sie im Internet unter gpurl.de/9oQo8 WAHLEN Die führenden Köpfe der Parteien sollten sich stärker für den Waldschutz einsetzen. Wer was fordert, zeigt der Greenpeace-Wahlkompass.
Posted on: Mon, 16 Sep 2013 17:22:47 +0000

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