Der syrische Abgrund Angefangen von Präsident Obama bis zu den - TopicsExpress



          

Der syrische Abgrund Angefangen von Präsident Obama bis zu den einfachen Bürgern, verfallen die Amerikaner einem Nietzsche-Moment: einer Art von Erfahrung, die der deutsche Philosoph mit der Feststellung beschrieb: Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.“ Friedrich Nietzsche - (Werk: Jenseits von Gut und Böse, Aph. 146). Im Falle unseres kollektiven Nachdenkens darüber, was in der Krise um Syrien zu tun wäre, könnte Nietzsches Erkenntnis bedeuten, dass im Angesicht einer solchen Komplexität des Problems ebensoviel über uns selbst offenbar wird, wie über den Diktator, den wir zu zügeln versuchen. Das Bild, das dieser existentielle Spiegel reflektiert, ist verstörend. Zunächst ist da die befremdliche Mischung aus Selbstgefälligkeit -- betrachtet man die Untätigkeit, die mehr als 125.000 tote Syrer hervorgebracht hat, die meisten von ihnen Zivilisten -- neben der Empörung, dass ein kleiner Prozentsatz von diesen Toten durch Angriffe mit chemischen Waffen starben. Es ist so, als würden wir sagen, dass wir das schiere Grauen dieses Krieges stillschweigend akzeptieren, aber nicht die Art, wie ein kleiner Teil des Tötens ausgeführt wurde. Mehr Artillerie- und Luftangriffe auf Rebellendörfer und städtische Ballungsräume? Keine Sorge! Hauptsache die Giftgasbehältnisse bleiben geschlossen. Was das über den Massstab amerikanischer Moral aussagt, ist allerdings beunruhigend. Von John Arquilla, Foreign Policy, 03-09-2013 foreignpolicy/articles/2013/09/03/the_syrian_abyss_nietzsche
Posted on: Sat, 02 Nov 2013 20:01:27 +0000

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