Freitag, 11. Oktober 2013, 13.00 Uhr bis 18.30 Uhr Dritter - TopicsExpress



          

Freitag, 11. Oktober 2013, 13.00 Uhr bis 18.30 Uhr Dritter Geschichtskonvent Ruhr Der Erste Weltkrieg und das Ruhrgebiet 2014 jährt sich der Ausbruch des Ersten Weltkriegs zum 100. Mal. Er gilt als „Urkatastrophe“, als dieZäsur des 20. Jahrhunderts. Mit ihm schienen die Zerstörungskräfte der industriellen Moderne vorerst alle ideellen Fortschrittshoffnungen hinwegzufegen. Auf den Schlachtfeldern brachte die neuartige Waffentechnik den Soldaten millionenfach Leid und Tod, und auch an den „Heimatfronten“ wurden die Menschen in einer bis dahin unvorstellbaren Weise in den Krieg involviert ‒ er erfasste alle Bereiche von Staat, Gesellschaft und Kultur. Für Deutschland brachte der Krieg zwar das Ende des Kaiserreichs und die erste demokratische Republik, aber auch gesellschaftliche Verwerfungen, die letztlich im Nationalsozialismus und im Zweiten Weltkrieg mündeten. Vor deren Schrecken und Folgen verblassten schließlich die Erinnerungen an den Ersten Weltkrieg, der heute im kollektiven Gedächtnis der Deutschen nur noch eine untergeordnete Rolle spielt. Wozu auch beiträgt, dass seine spektakulären Schauplätze, die Schlachtfelder der vernichtenden Materialschlachten und die Schützengräben des zermürbenden Stellungskriegs, nicht auf deutschem Boden lagen. Die „Heimatfront“, die moralische Mobilmachung wie auch die völlige Ausrichtung der wirtschaftlichen Produktion auf Rüstung und Waffenproduktion traf aber besonders die Menschen im Ruhrgebiet, der industriellen „Herzkammer“ des Kaiserreichs. Das Geschütz „Dicke Bertha“ von Krupp wurde zu ihrem Symbol. Viele erwerbstätige Frauen nahmen Tätigkeiten in den kriegswichtigen Betrieben an; Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter ergänzten die Lücken. Im Kriegsverlauf stellten sich massive Probleme bei der Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln ein, letztlich starben in Deutschland während des Ersten Weltkriegs mehr Menschen an Unterernährung als im Zweiten Weltkrieg infolge des Bombenkriegs. Gerade im Ruhrgebiet verarmten viele Menschen, und in den Jahren nach dem Krieg wurde es zum Austragungsort von Massenprotesten und Streiks. Hier regte sich Widerstand gegen den Kapp-Putsch, genauso auch gegen die Besetzung durch französische Truppen. Hundert Jahre nach dem Krieg werden daher auch im Ruhrgebiet zahlreiche Ausstellungen, Veranstaltungen, Publikationen und Forschungsprojekte den Ersten Weltkrieg und seine Folgen in den Mittelpunkt stellen. Grund genug für das Forum Geschichtskultur an Ruhr und Emscher e. V., auf seinem Dritten Geschichtskonvent derartige Planungen näher zu betrachten und zur Diskussion zu stellen. Einige ausgewählte Projekte werden die Gelegenheit haben, sich anhand folgender Leitfragen zu präsentieren: 1) Warum befassen Sie sich mit dem Ersten Weltkrieg? 2) Was ist das wichtigste Ziel des Projekts? 3) In welcher Form besteht inhaltlich ein Bezug zum Ruhrgebiet / In welcher Form kommt das Ruhrgebiet vor? 4) Welche Impulse gibt ihr Projekt für die Geschichtskultur des Ruhrgebiets? Zu Gast ist der Dritte Geschichtskonvent in der DASA Arbeitswelt Ausstellung in Dortmund, dessen neuer Leiter Gregor Isenbort sich und seine Vorstellungen zur weiteren Entwicklung der DASA präsentieren wird. Wir bitten um Anmeldung bis zum 7. Oktober 2013 per email an [email protected] PROGRAMM ab 12.30 Uhr Einlass 13.00 Uhr Begrüßung (Prof. Dr. Ulrich Borsdorf) Grußwort und Vorstellung der DASA (Gregor Isenbort) Bestandsaufnahme: Der Erste Weltkrieg in den Ausstellungen der Museen im Ruhrgebiet (Dietmar Osses) Einführung der Projektvorstellungen (Stefan Nies) Projektvorstellungen, Teil 1 • LVR: Das Projekt „1914 – Mitten in Europa. Das Rheinland und der Erste Weltkrieg“ (Dr. Thomas Schleper) • Ruhr Museum und LVR-Industriemuseum: Die Ausstellung „1914 – Mitten in Europa“ (Heinrich Theodor Grütter / Dr. Walter Hauser) • Das Projekt Europeana – Eine Idee für das Ruhrgebiet? (Dr. Alexandra Bloch Pfister, Münster) anschl. Nachfragen/Kurzdiskussion (Moderation: Stefan Nies, Dietmar Osses) 15.15 Uhr Pause 15.45 Uhr Projektvorstellungen, Teil 2 • LWL-Museumsamt, Münster: An der ‚Heimatfront‘ – Westfalen und Lippe im Ersten Weltkrieg. Eine Wanderausstellung (Dr. Silke Eilers) • Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte: Projekte zum Ersten Weltkrieg in Bochum (Dr. Ingrid Wölk) • Institut für Stadtgeschichte, Gelsenkirchen: Edition von Feldpostbriefen (Dr. Daniel Schmidt) anschl. Nachfragen/Kurzdiskussion (Moderation: Stefan Nies, Dietmar Osses) Projektvorstellungen, Teil 3 • Historisches Centrum Hagen: Projekt „Weltenbrand“ (Dr. Ralf Blank) • LWL-Industriemuseum Hattingen: Ausstellung „Stahl und Moral“ (Dr. Olaf Schmidt-Rutsch) • Stadtarchiv Recklinghausen: Kriegszustand / Temps de Guerre: Douai et/und Recklinghausen 1914-1918 (Dr. Matthias Kordes) 17.00 Uhr Abschlussdiskussion (Moderation: Dr. Thomas Parent) zum Abschluss: Information über den Geschichtswettbewerb „WAR WAS – Heimat im Ruhrgebiet“ (Susanne Abeck / Dr. Uta C. Schmidt) 18.15 Uhr Veranstaltungsende Veranstaltungsort: DASA Arbeitswelt Ausstellung Friedrich-Henkel-Weg 1-25, 44149 Dortmund Veranstalter: Forum Geschichtskultur an Ruhr und Emscher e.V. Welterbe Zollverein Gelsenkirchener Str. 181 45309 Essen tel. 0201 9466 4954 geschichtskultur-ruhr.de
Posted on: Wed, 02 Oct 2013 08:31:12 +0000

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