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Les dejo el perfil que escribí sobre Kicillof. Está clarísimo. Marxist mit Einfluß Von Fernando Krakowiak, Buenos Aires Wir werden ihnen nicht die Freude machen, ihre Sparrezepte anzuwenden. Damit unser Land wettbewerbsfähig wird, braucht es mehr. Es braucht einen starken Staat«. Der, der das sagt, war bis vor zwei Jahren noch gewöhnlicher Dozent an der Universität von Buenos Aires. Heute haben seine Worte Gewicht in Argentinien, viel Gewicht. Axel Kicillof ist Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, doch für viele verfügt er über den Einfluß eines Ministers. Jüngst hat ihn Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner sogar in den Vorstand der gerade verstaatlichten Tochter des spanischen Ölmultis Repsol, YPF, berufen. Der 41jährige Wirtschaftswissenschaftler mit marxistischer Ausbildung ist leidenschaftlicher Verteidiger der Planwirtschaft und der neue starke Mann in der argentinischen Politik. Als Sohn einer Psychologin und eines Psychiaters machte Kicillof sein Abitur am renommierten Colegio Nacional de Buenos Aires. Das Studium der Ökonomie schloß er als 24jähriger mit Auszeichnung ab und promovierte mit einer zweibändigen Arbeit über den britischen Ökonom John Maynard Keynes. Kicillof ist verheiratet und hat zwei Kinder. Lange sah bei ihm alles nach einer Universitätskarriere aus. Am Ende der neoliberalen 90er Jahre arbeitete Kicillof als Dozent an der angesehenen Universität von Buenos Aires. Zwar war er immer politisch aktiv. Seine Studentenorganisation mit dem explosiven Namen TNT verstand sich jedoch als parteiunabhängig. Die jungen Leute mißtrauten den Politikern, wollten aber nicht darauf verzichten, Politik zu machen. Kicillof gehörte auch zu den Organisatoren der legendären »Bewegung 501«. Um nicht an den Präsidentschaftswahlen von 1999 teilnehmen zu müssen, machten sie sich eine Klausel im Wahlgesetz zu eigen. In Argentinien herrscht Wahlpflicht. Nur wer am Wahltag nachweislich mehr als 500 Kilometer von seinem Heimatort entfernt ist, macht sich bei Nichtabgabe seiner Stimme nicht strafbar. Also begaben sich die Studenten kurzerhand auf eine 501 Kilometer lange Reise. Auch als Néstor Kirchner in den Nachwehen des argentinischen Staatsbankrotts die Präsidentschaft übernahm und den Internationalen Währungsfonds (IWF) herausforderte, blieb Kicillof auf Distanz zu Parteipolitik. Als Wissenschaftler beim Centro de Estudios para el Desarollo Argentino (CENDA), einem 2004 gegründeten Think Tank, veröffentlichte er sogar Artikel, in denen er die Wirtschaftspolitik der Regierung kritisierte. Die Annäherung erfolgte mit der Verschärfung des Linkskurses unter Cristina Fernández de Kirchner ab 2007. Die holte den aufstrebenden Wissenschaftler 2009 als Manager in die gerade verstaatlichte Fluggesellschaft Aerolineas Argentinas. Einmal im Apparat, ging es nun steil bergauf: Kicillof trat in die regierungsnahe Jugendorganisation La Cámpora ein und wurde im Juli 2011 in den Vorstand des Stahlkonzerns Siderar berufen, einem der größten Unternehmen des Landes. Im Dezember des gleichen Jahres machte Fernández de Kirchner ihn zum Staatssekretär. Kicillof gilt seither als einer ihrer engsten Berater und war treibende Kraft bei der spektakulären Verstaatlichung des Erdölkonzerns YPF. Als die Regierung die Entscheidung im April dieses Jahres bekanntgab, war es Kicillof, der sie im argentinischen Senat erläutern durfte. Sein leidenschaftlicher Appell für staatliche Intervention in strategischen Wirtschaftssektoren machte ihn im im Nu zu einer der bekanntesten öffentlichen Personen. Kicillof wurde staatlicher Vertreter im Vorstand von YPF. Und als ob er mit seinen Ämtern nicht genug ausgelastet wäre, setzte Fernández de Kirchner ihn zusätzlich an die Spitze der Kommission zur strategischen Planung der nationalen fossilen Brennstoffe, ein Gremium, das den gesamten Energiesektor regulieren soll. Dort machte er sogleich von seiner neuen Macht Gebrauch und verteilte acht Ökonomen seines Vertrauens auf eine Reihe von Vorstandsposten in Privatfirmen mit staatlicher Beteiligung. Auch bei Argentiniens drängendstem Problem vertritt Kicillof unorthodoxe Ansichten. Seit Jahren leidet das Land unter Inflationsraten von über 20 Prozent. Kicillof ist überzeugt, daß die Geldentwertung nicht Folge einer erhöhten Geldmenge, hoher Staatsausgaben oder Lohnerhöhungen ist, sondern im wesentlichen durch zu geringe Unternehmerinvestitionen verursacht wird. Deshalb tritt er für Preiskontrollen und die Regulierung von Unternehmensgewinnen ein, wenn nötig auch für Verstaatlichungen. Als Repsol sich weigerte, mit YPF in die Erschließung neuer Energiefelder zu investieren, setzte er sich für die Enteignung der Tochterfirma ein. Unser Autor ist Wirtschaftsredakteur der argentinischen Tageszeitung página 12. Übersetzung: Johannes Schulten
Posted on: Tue, 19 Nov 2013 01:08:15 +0000

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