Main-Echo vom 08. November 2013 »Wir müssen die Köpfe wieder - TopicsExpress



          

Main-Echo vom 08. November 2013 »Wir müssen die Köpfe wieder aufrichten« Ringer-Bundesliga: RWG Mömbris/Königshofen ist am Samstag auf Wiedergutmachung gegen Mainz aus – Geheimnis nicht nur ums Schwergewicht Dass im Ringen gerade vor Spitzenkämpfen ein Geheimnis um die mögliche Aufstellung gemacht wird, liegt in der Natur der Sache – der Rivale liest schließlich mit. Verständlich also, dass sich die Trainer Peter Behl und Gerhard Weisenberger vor dem Rückkampf von Nord-Erstligist RWG Mömbris/Königshofen gegen den ASV Mainz (Samstag, 19.30 Uhr, Schulturnhalle, Schimborn) wieder einmal nicht in die Karten schauen lassen. Ihre Entscheidung bei der Formation, ihre Vermutungen, wie der Gegner stellen könnte, dürften neben der Tagesform aller Athleten über den Ausgang entscheiden. Aufbauarbeit angesagt Neben der Qual der Wahl hatten die Trainer unter der Woche auch noch die Aufgabe, bei ihren Schützlingen psychologische Aufbauarbeit zu leisten. »Wir müssen die Köpfe wieder aufrichten«, fordert Behl vor dem Gipfeltreffen, das in Mainz nun aber einen relativ deutlichen Favoriten zu haben scheint. Grund ist der überraschend klare 23:11-Erfolg des amtierenden deutschen Mannschaftsmeisters über die RWG am vergangenen Sonntag. Zum Vergleich: den Heimkampf gegen Spitzenteam Köllerbach hatte Mainz »nur« mit 17:12 gewonnen. Zwar läuft noch die Gruppenphase, zwar wäre der RWG-Einzug ins Viertelfinale auch im Falle einer weiteren Niederlage am Samstag nicht in Gefahr. Mömbris/Königshofen wollte indes eigentlich als Gruppenerster in die Playoffs gehen, dann ginge man bis zum Finale zumindest dem Gruppenersten der Südstaffel aus dem Weg. Als Zweiter, Dritter oder Vierter der Nordstaffel könnte man mit Pech dem ASV Nendingen, der die Südstaffel bisher dominierte und auch Germania Weingarten in die Schranken wies, begegnen. Allerdings wäre mit Losglück auch dann ein Vergleich zum Beispiel mit den schlagbaren Teams aus Triberg, Adelhausen oder Aalen denkbar. Wahrscheinlicher ist aber dass die RWG nach der Gruppenphase sowieso nur noch Hammeraufgaben erhält. Einzige, unwahrscheinliche Möglichkeit, noch Gruppenerster der Nordstaffel zu werden: Am Samstag gegen Mainz gewinnen, auf einen Köllerbacher Heimsieg gegen Mainz hoffen und später auch noch daheim gegen Köllerbach siegen. Ein Erfolg am Samstag mit mehr als zwölf Zählern Differenz scheint nach den Eindrücken vom vergangenen Sonntag ausgeschlossen. »Müssen nach vorne schauen« Doch schon ein Sieg mit nur einem Punkt Unterschied wird nur sehr schwer zu erringen sein. »Wir müssen trotzdem nach vorne schauen«, ermuntert Behl, sich nicht vom recht frustrierenden letzten Vergleich unterkriegen zu lassen. Nun, im Rückrunden-Kampf, werden die Karten ob der Stilat-Wechsel in den Klassen bis 55, 60, 96 und 120 Kilogramm zumindest ein wenig neu gemischt. »Klar ist aber auch, dass wir wieder mindestens vier deutsche Ringer stellen müssen«, sagt Behl. Deren Auswahl entscheidet im Besonderen, wie das Team diesmal insgesamt aufgebaut wird. Gedacht werden muss vom deutschen U-23-Ringer her. Hier bieten sich vor allem Fabian Schmitt und Jens Rung an. Ein fürs 55-Kilogramm-Limit abgekochter Schmitt könnte diesmal mehr Paroli bieten als in Mainz in der 60-Kilogramm-Klasse. Robin Ferdinand hat wohl kaum Chancen auf einen Einsatz: Er müsste im Freistil-Schwergewicht ran, da in der Rückrunde im Halbschwergesicht – Radingers Paradeklasse – im klassischen Stil gerungen wird. Dort ist Felix Radinger ein heißer Kandidat. Tim Schleicher, womöglich schon einmal abgespeckt fürs 60-Kilogramm-Freistil-Limit, und Saba Bolaghi könnten ebenfalls auflaufen. Für Bolaghi wäre es aber nach Wegfall der Zwei-Kilogramm-Gewichtszugabe ein besonders hartes Stück Arbeit, wenn überhaupt noch möglich, bis er vom Weltergewicht fürs Leichtgewicht abgenommen hätte. Neugierig macht Greco-Coach Behl die Fans derweil mit einer anderen Ankündigung: »Wir werden gegen Mainz einen Mann präsentieren, der bisher überhaupt noch nicht für uns gerungen hat.« Ins Auge springt dabei das Freistil-Schwergewicht. Ringt dort Ferdinand nicht, sind die Neuverpflichtungen Müren Mutlu (Türke mit bulgarischem Pass) und Taimuraz Tigiev (Nicht-EU-Ausländer) die Favoriten. Mutlu, EM-Zwölfter dieses Jahres, ist ein Mann, der sowohl fürs Halbschwergewicht abspecken als auch im Schwergesicht auf Topniveau ringen kann. Tigiev, ein reiner 120-Kilogramm-Athlet, ist nochmals stärker einzuschätzen: Der Olympia-Zweite von Peking 2008 wurde im vergangenen Jahr WM-Fünfter. Ihn könnte im zweiten Kampf des Abends ein wahrer Hexenkessel anfeuern: Voraussichtlich zwischen 700 und 1000 Zuschauer dürften die Schimborner Schulturnhalle aus allen Nähten platzen lassen. Jens Dörr
Posted on: Fri, 08 Nov 2013 09:30:26 +0000

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