Mainz wirbt in Valencia spanische Arbeitskräfte für städtische - TopicsExpress



          

Mainz wirbt in Valencia spanische Arbeitskräfte für städtische Kitas an 16.05.2013 - VALENCIA Von Maike Hessedenz „Vielen Dank für Ihr Interesse an der Stadt Mainz. Wie stellen Sie sich die Arbeit in Kindergärten in Deutschland vor?“ „Ich glaube, dass es vergleichbar mit Spanien ist“, antwortet Carmen Gallach Camarasa auf Spanisch. Eine Dolmetscherin übersetzt. Regina Deckwarth fragt weiter: „Welche pädagogischen Schwerpunkte setzen Sie?“ „Die Kinder sollen spielen, dabei lernen. Sie sollen Selbstvertrauen lernen und lernen zu teilen“, fährt die junge Frau fort. Die 23-Jährige ist eine von 51, die sich auf eine Erzieher-Stelle bei der Stadt Mainz beworben haben. „So viele wie möglich“ Es ist eine Woche, die über 40 junge Frauen und Männer in der spanischen Großstadt Valencia vor eine Entscheidung fürs Leben stellen könnte. Dieter Diehl, Leiter der Personalabteilung der Stadt Mainz, ist mit Regina Deckwarth, Teamleiterin Dienst- und Fachaufsicht der städtischen Kindertagesstätten, und Annette Faust, Personalratsmitglied und Leiterin der Kita Aubachstraße, in ganz besonderer Mission noch bis Freitag in Valencia: Erzieherinnen und Erzieher anwerben. Schon im vergangenen Jahr hatte die Stadt in ihrer Partnerstadt Valencia ihre Ausschreibungen verteilt – jetzt wird es ernst. Nicht nur für die jungen Leute, die nach Mainz zum Leben und Arbeiten kommen möchten, auch für die Vertreter der Stadt. „So viele wie möglich“ will das Mainzer Team mit einem Arbeitsvertrag ausstatten – schließlich werden dieses und nächstes Jahr im Rahmen des Kita-Ausbaus weit über 200 Erzieherinnen gebraucht. Schon zur Präsentation im Centro Municipal de Empleo y Formación, einer Abteilung zur Arbeitsmarktförderung der Stadt Valencia am Montagmorgen, bei der die Delegation die Bewerber über Mainz und das Leben und Arbeiten in Deutschland informiert hat, war die Motivation der jungen Menschen förmlich zu greifen, sagt Regina Deckwarth: „Wir hatten 43 Bewerber eingeladen. Und alle 43 waren pünktlich da“, berichtet sie begeistert. Das sind die jungen Leute auch bei ihrem persönlichen Vorstellungsgespräch. Mit zittrigen Knien sitzt ein junger Mann vor der Glaswand, die den Flur von dem Raum trennt, in dem die Gesprächspartner und ein ganzer Stapel Arbeitsverträge warten. Andere schauen konzentriert unter sich, üben deutsche Vokabeln und Sätze, wieder andere tippen ununterbrochen in ihr Handy, wehren Anrufe von Verwandten ab, die wissen wollen, ob es schon ein Ergebnis gibt. „Ich will arbeiten“, das ist der Satz, den die Mainzer Delegation am häufigsten zu hören bekommt auf die Frage, warum der Bewerber oder die Bewerberin denn nach Deutschland auswandern will. Für manche ein Riesenabenteuer, für andere ein Schritt, der auch schmerzt. „Meine Eltern und Freunde werden sagen, dass sie nicht wollen, dass ich gehe“, sagt Andrea Espi Tomas und versucht, die Tränen zurückzuhalten. Es gelingt ihr nicht. Ceres Hernandez Perez interessiert vor allem, ob ihre Freundin Carmen Gallach Camarasa auch eine Zusage bekommen hat. „Wir möchten zusammen nach Mainz gehen und eine WG gründen“, verrät sie. Zwei Wochen Bedenkfrist Einige wirken mit dem Vertrag in der Hand zwar glücklich und erleichtert, aber fast verwirrter als vor dem Gespräch. „Ich werde unterschreiben“, sagt eine junge Frau fest entschlossen, auch, wenn man ihr anmerkt, dass in ihrem Herzen und ihrem Verstand noch nicht ganz angekommen ist, was sie da gerade gesagt hat. Zwei Wochen haben die „Neu-Mainzer in spe“ Zeit, um den Vertrag durchzulesen, noch einmal zu überdenken und dann zurückzuschicken. Mit dem Kofferpacken können sie sich nämlich noch Zeit lassen. Zunächst absolvieren die jungen Leute in Spanien Sprachkurse; das Arbeitsverhältnis in Mainz startet bei den meisten von ihnen am 1. Januar 2014. Angst hat niemand vor dem Umzug nach Mainz und dem neuen Leben. Nur eine Sorge, die treibt viele von ihnen um: „Der kalte Winter.“
Posted on: Wed, 24 Jul 2013 19:21:55 +0000

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