NOCH MAL ZU DEN ERGEBNISSEN DER BUNDESTAGSWAHL UND DER LANDTAGSWAHL IN HESSEN: CDU/CSU (Schwarz): 41,5% + FDP (Gelb): 0 = 41,5%; dagegen: SPD (Rot): 25,7% + Linke (Rot): 8,6% + Grüne (Grün): 8,4% = Rot-Rot-Grün: 42,7%. Fazit: Mehrheit für Rot-Rot-Grün (+ 1,2%); das heißt: regierungsfähig. Aber: Zwei Parteien (SPD und Grüne), die programmatisch eher auf dem politisch linken Spektrum stehen, schließen ein Bündnis mit einer Partei (Linke) aus, die klar auf dem politisch linken Spektrum steht.Programmatisch gibt es in einer Reihe von Punkten eine nicht unüberwindbare Übereinstimmung dieser drei Parteien. Trotzdem sind sowohl SPD als auch Grüne eher bereit, eine Regierungskoalition mit der CDU und CSU einzugehen, die klar auf dem politisch rechten Spektrum stehen. Sie haben dabei zwar "Bauchschmerzen", nehmen die aber in Kauf. Und das, obwohl SPD und Grüne einerseits und CDU/CSU andererseits einen Wahlkampf gegeneinander geführt haben. Für einen "neutral Außenstehenden" (oder Außerirdischen) wäre das völlig unverständlich, ja, sogar widersinnig!!! Es ist nur unter drei Prämissen ansatzweise verstehbar (nicht verständlich): 1. Der in der alten (kleineren) BRD jahrzehntelang propagierte Antikommunismus wirkt als Feindbild bis heute - sogar bei SPD und Grünen - nach. 2. In der ehemaligen DDR hat die alte SED jedes Vertauen in Sozialismus bei vielen dortigen Bürgern zerstört. 3. Bei den Spitzen der SPD herrscht immer noch das Gefühl vor, der ehemalige Genosse Oskar Lafontaine habe sie beleidigt; und diese "Antipathie" bestimmt ihr Denken und Handeln zusätzlich. Ähnlich, nur noch eindeutiger, gilt das für Hessen: Hier hätte Rot-Rot-Grün mit zusammen 47% gegenüber Schwarz-Gelb mit 43,3% eine recht klare Mehrheit (+3,7%). Und die Mehrheit der hessischen CDU ist so tiefschwarz-erzkonservativ, dass sie der CSU extrem nahe steht. Mit Blick auf SPD und Grüne kann ich zu deren seltsamer "Denke" nur sagen: errare humanum est (irren ist menschlich).
Posted on: Wed, 25 Sep 2013 20:05:14 +0000
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