Planet Maroon … Eine Kuppel aus Glas hatte den Effekt, als sei - TopicsExpress



          

Planet Maroon … Eine Kuppel aus Glas hatte den Effekt, als sei der Meditationsraum von einer hellen Macht umgeben. Selbst die Wände reflektieren das Licht. Man fühlte sich, als wäre man von positiver Energie umgeben. An jeder Ecke befand sich ein kleines Podest, das mit einem Sitzkissen ausgestattet war. Auf einem dieser Podeste saß eine junge Frau, meditierte im Schneidersitz in einer strengen aufrechten Körperhaltung. Es sah so aus, als wäre sie mit ihren Gedanken weit entschwunden. Nur ab und an sah man, wie sich die Augen unter den Augengliedern bewegten. Doch es änderte sich etwas. Ihr Atmen wurde schneller und ihre Hände, die auf ihren Oberschenkel ruhten, verkrampften und plötzlich überflog ein kreischendes Tier, ein Ikar, die Kuppel und bedeckte es mit seinen Flügeln. Für einen kleinen Augenblick wurde es dunkler, jedoch immer noch hell genug, als befände man sich in einem geschlossenen Raum. Eigentlich musste man bei diesem Lärm aus seiner Meditation geholt werden, aber es schien, als wüsste sie, was um sie herum passierte. Es machte auch den Anschein, als hätte sie es bewirkt, dass der Vogel davon flog, aber nicht nur davon flog, sondern auch, dass sie mit ihm flog. Die Kraft, die Leidenschaft des Tiers, über die Wipfel der Bäume zu fliegen und um Beute zu machen übertrug sich wie die eines Gleichgesinnten. Diese Kraft, diese Stärke des Ikar´s umgab sie, spürte sie und im gleichen Moment, war sie ein Teil von ihm. Es war ein Gefühl, als würde man selbst zu diesem Tier. Der Wind, der sich in die Fledermausartigen Haut der Flügel drückte, vermittelte ein unbekanntes erregendes Schauspiel. In der Ferne erblickte der Ikar auf einem Ast, unterhalb der Wipfel, seine Beute. Vom Wind treibend, gleitet es langsam näher und seine transparenten Flügel formten dabei keinen Schatten, nur sein schwarzer Schlangenartiger Körper, dessen Schatten einem Baumgeäst ähnelte, zeigte seine Präsenz. Unbeachtet, leise wie das rauschen des Windes, kam der Ikar dem Opfer näher. Immer näher kommend wuchs die Anspannung des Ikar`s, aber nicht nur bei dem Tier. Ihr Puls schlug ebenfalls schneller, im gleichen Takt wie des Ikars. Umso naher der Jäger der Beute kam, desto schneller schlug der Puls. Ihre Finger bohrten sich wegen der Anspannung immer fester in die Oberschenkel. Dann war der Moment gekommen. Der Ikar griff zu. An den vorderen Greiffinger hing sein Opfer. Es war ein affenähnliches Beuteltier, ein Tar. Gleitend sank es zu Boden. Zappelnd versuchte der Tar sich aus der Umklammerung zu lösen, aber seine Bemühungen waren ohne Erfolg. Am Boden angelangt, stützte sich der Ikar, mit seinem langen Schwanz ab. Blitzartig wurde das Opfer mit seinen fledermausartigen Flügeln umschlungen. Nun gab es kein Entkommen mehr. Die Konturen des Körpers waren durch die fledermausartigen Flügel zu sehen. Wie eine Vakuumverpackung legte sich die dünne Lederhaut der Flügel um den Körper des Opfers. Nach wenigen Minuten des Zappeln und Wehren, wurden die Anstrengungen, sich zu befreien, weniger, bis es zum endgültigen Stillstand verharrte. Nur noch das vergebliche Saugen des Mauls, der weit aufstand, verkündete noch ein Lebenszeichen. 2
Posted on: Sat, 24 Aug 2013 06:58:42 +0000

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