Red Moon Kapitel 1 Das neue Haus war blau. Um genauer zu sein - TopicsExpress



          

Red Moon Kapitel 1 Das neue Haus war blau. Um genauer zu sein dunkelblau mit einem schwarzem Dach und ebenfalls blauer Garage. ,,Und was sagt ihr, klasse oder?´´ die Stimme von meinem Dad klang voller Stolz, als er uns das Haus präsentierte. Er fuhr vor die Garage mit seinem Auto und blieb stehen. Der Motor erstickte. ,,Es ist auf jeden Fall sehr niedlich, Schatz´´ meinte Natalie mit liebreizender Stimme und gab ihm einen Kuss. Natalies Tochter stöhnte neben mir auf. Ihr Name war Emilia und sie war meine Stiefschwester. Ihre langen dunkelbraunen, gewellten Haare fielen wie ein Vorhang über ihre Schultern. Sie war eine wirkliche Schönheit mit der glatten Haut und den strahlend Himmelsblauen Augen. Sie und Natalie sahen sich wirklich ähnlich. Natalie war meine Stiefmutter, vor 10 Wochen hatte sie meinen Dad geheiratet, Peter. Natalie besaß dieselben Haare und Augen wie ihre Tochter und beide waren damit Schönheiten. Das war auch ein Punkt warum mein Dad sich in sie verliebt hatte. Wir stiegen alle aus dem Wagen und betrachteten das Haus. Es sah idyllisch aus mit der kleinen Terrasse vorne und dem großen Baum neben dem Haus. Ein kurzer Kiesweg führte zum Eingang. Da wir jetzt eine Familie waren, hatten sich mein Dad und Natalie ein Haus in North Dakota gekauft in der Stadt Surrey. Natalie war für mich keine Mutter sie war eine Frau die meinen Vater glücklich machte und die ich akzeptierte. Trotzdem war ich immer noch genervt wegen des Umzugs. Viel lieber wollte ich zuhause bleiben in Washington bei meinen Freunden. Nun musste ich in eine neue Schule gehen mit neuen Mitschülern. Um ehrlich zu sein hatte ich etwas Angst und Emilia ging es nicht anders, aber sie war eher der coole Typ der alles gelassen sah, alles hinnahm und schweigend leidete. Ich hingegen teilte der Welt meine Meinung mit. ,,Dad, unser altes Haus war viel schöner und neuer und das hier ist so.. alt´´ jammerte ich. ,,Ach, Yve Schatz du musst dich erst einmal eingewöhnen´´ meinte mein Vater. Eingewöhnen? Ich? Niemals. ,,Lasst uns doch erst mal reingehen, dann könnt ihr es euch von innen ansehen´´ Natalie war voller Vorfreude und wir Folgten ihr ins Haus. Schon die Treppen der Terrasse knarrten, so als würden sie mir mitteilen: Yve du bist hier nicht willkommen. Ich wollte auch nicht willkommen sein, denn ich fühlte mich wie ein Parasit der nur störte. Von innen sah das Haus eigentlich ganz gut aus. Mein Vater und Natalie waren schon vor zwei Wochen hierhergekommen und hatten den größten Teil schon eingerichtet und die Kartons eingetragen. Heute hatten sie uns dann vom Flughafen abgeholt und nun standen Emilia und ich inmitten unserem neuen zuhause. Das Haus hatte zwei Etagen plus Dachboden wie mir mein Dad berichtet hatte. Die untere Etage bestand aus einem Flur an dessen Ende eine hölzerne, braune Treppe nach oben führte. Die Raumaufteilung war simpel: links neben mir die Küche, daneben das Wohnzimmer plus Essbereich, rechts neben mir befand sich das Bad. Natalie hatte wohl extra alle Türen geöffnet damit wir hineinsehen konnten. Emilia nahm das Bad genauer unter die Lupe, Natalie ging in die Küche. Da sie und mein Dad schon seit zwei Wochen hier lebten hatte sich Abwasch angesammelt um den sich Natalie nun kümmerte. Mein Vater ging ins Wohnzimmer und ich stand immer noch in der Tür und fühlte mich von dem neuen Haus abgestoßen wie ein Fremdkörper. Ich wusste nicht so recht wo hin mit mir und so stieg ich planlos die Treppe hinauf. Oben angekommen war dort ebenfalls ein Gang und alle Türen waren genau wie unten Geöffnet. Links neben mir ein weiteres Bad (das wie ich jetzt schon wusste einen Krieg zwischen Emilia und mir entfachen würde), gegenüber davon ein Zimmer das in einem zarten li8la angestrichen war. Schlagartig wurde mir klar, dass es sich bei diesem Zimmer um Emilias handelte. Ich erkannte ihre Möbel und war nicht sehr erfreut davon, da das Zimmer schön, groß und geräumig aussah. Es war mit einer Schräge ausgestattet und sie besaß sogar einen kleinen Balkon. Meine Schritte führten mich weiter zu den beiden letzten Zimmern. Rechts neben Emilias Zimmer befand sich das Elternschlafzimmer das in einem cremefarbenen Weiß angestrichen war. An der Wand waren Japanische Schriftzeichen und das Zimmer wirkte einladend und Kulturell. Das Zimmer links und damit mein Zimmer war klein und rot. Es war ein sanftes rot, dass nicht zu knallte da es an einem Teil der Wand Weiß war. Mein Zimmer war keineswegs so schön wie Emilias. Es war kleiner, enger und es hatte keinen Balkon. Dafür besaß es ein großes Fenster und davor war eine Fensterbank, die groß genug war um dort zu sitzen. Ich zuckte zusammen als plötzlich etwas weiches, warmes sich um meine Beine schlängelte. Ich starrte das Fellknäul auf meinen Füßen an. ,,Lua!´´ sagte ich voller Freude und kniete mich hin um meine über alles geliebte Katze zu streicheln. Luas graugetiegertes Fell war immer noch so weich und glatt wie ich es in Erinnerung hatte. Ihre grün-grauen Augen funkelten mich freudig an und sie miaute als Begrüßung welches dann i ein schnurren über ging. Sie war schon mit meinem Dad hierher gereist. Ich hatte sie zwei Wochen lang nicht gesehen. Lua genoss meine kraulende Hand an ihrem Kopf und schloss genüsslich die Augen. Ihre Schnurrhaare kitzelten meine Beine. Ich blickte wieder in mein Zimmer. Es sah ziemlich leer aus. Ein Bett, Nachttisch, Schreibtisch dazu Stuhl, Kommode und Teppich. Ich seufzte und ließ mich auf die Matratze meines Bettes fallen. Kein Laken, keine Lampe nicht mal ein Spiegel. ,,Ich hasse dieses Haus!´´ murmelte ich. Verflucht soll es sein oder so etwas in der Art. Ich wollte hier weg. Aber ich wollte meinem Dad nicht das Herz brechen, er hatte sich so etwas so sehr gewünscht seit dem Tod von Mom vor zwei Jahren. ,,Mom..´´ flüsterte ich und erinnerte mich. Sie roch immer nach Lavendel mit Honig. Ein süßer und zudem bereisender Geruch. Ich vermisse sie sehr. Vor zwei Jahren ist sie an einem Gehirntumor gestorben und ich hatte meinen Vater danach lange nicht lächeln gesehen, bis Natalie in sein Leben trat. Sie hatte ihn aus seiner tiefen Trauer herausgeholt. Er trug zuhause endlich wieder Hosen (wenn auch nur Jogginghosen) und er ging wieder raus und hatte Spaß mit ihr. Er ging sogar regelmäßig jeden Dienstagabend in eine Bar um mit seinen Freunden Poker zu spielen. Deswegen mochte ich Natalie. Sie war so lieb und sanft zu meinem Dad. Trotzdem vermisse ich meine Mom. Ich hatte so viel von ihr: Ihr Aussehen, auch ihre Temperamentvolle Art und ihr Talent in Fettnäpfchen zu treten hatte ich von ihr geerbt. Direkt und Mutig waren wir beide und albern. Mein Vater war immer an unseren Gehirngespinster verrückt geworden, da wir einfach nicht ernst bleiben konnten. Ihr Tod hatte mich sehr getroffen aber ich kam schon klar, sie war nun mal gestorben. Daran war nichts mehr zu ändern und getrauert hatte ich genug. ,,Yve?´´ fragte Emilias Stimme in die Leere. ,,Ich bin hier´´ antwortete ich und erhob mich von der Matratze. Sie schnellte in mein Zimmer. ,,Na wie findest du es?´´ fragte sie mich. Ich zuckte mit den Schultern. ,,Es ist unfair das du das größere Zimmer bekommst´´ schmollte ich. ,,Tja ich bin eben älter als du´´ sie streckte mir die Zunge hinaus und zwinkerte mir zu. ,,Kommst du mit runter dort stehen noch die Umzugskartons. Meine Mutter sagt wir sollen heute schon mit dem auspacken beginnen´´ erklärte mir Emilia und ging zur Tür. ,,Ich hab keine Lust..´´ jammerte ich und lies mich auf mein Bett fallen. ,,Ich doch auch nicht. Und jetzt beweg dich hierher!´´ wir gingen beide nach unten und erst jetzt fielen mir die ganzen Kartons im Flur und im Wohnzimmer auf. Sie alle waren beschriftet mit dem jeweiligen Namen: Peter, Natalie, Emilia und Yve. Die Familie Bryn. Ich war froh, dass ich meinen Familiennamen behalten hatte, und Natalie und Emilia mit unserem Namen einverstanden waren. Nun waren sie keine Coopers mehr sondern Bryns. Sie waren Teil meiner Familie geworden. Emilia hatte mir erzählt das ihr Vater abgehauen sei als sie zwölf war und Natalie seitdem keinen Mann mehr hatte. Jetzt hatte sie meinen Dad. Die beiden hatten sich durch gemeinsame Freunde kennengelernt und wie sie es sagten, war es Liebe auf den ersten Blick. Ich hatte schon vorausgesehen das sie nach einem Jahr Heiraten würden. Aber sie waren glücklich und nur das zählte. Als ich alle Kartons gefunden hatte, mit meinem Namen drauf, schleppte ich sie einen nach dem andern hoch in mein Zimmer. Was alles andere als leicht war. Ich wusste gar nicht wie viel Kleinigkeiten ich besaß. Das meiste waren Fotos von mir und meinen Freunden. Ich vermisse vieles in meinem alten zuhause. Vor allem meine beste Freundin Melanie. Kurz vor meiner abreise hatten wir ein Foto zusammen gemacht, was wir beide in unseren Zimmern aufhängten. So hatten wir es uns versprochen. Als ich das Foto sah stiegen mir die Tränen in die Augen. Wie ich sie doch vermisste. Wir beide waren im Garten von Melanie abgebildet von der Hüfte an. Ich zeigte das Peace Zeichen mit meiner einen Hand und die andere war um ihre Talie geschlungen. Sie hatte dieselbe Pose nur ohne das Peace Zeichen. Ihr dunkelbraunes fast schwarzes Haar war zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Ihre braunen Augen funkelten in die Kamera und das Licht spiegelte sich darin. Ich, rechts daneben, lächelte ebenfalls wie sie in die Kamera und mein langes, goldbraunes Haar fiel mir über die Schultern. Meine Himmelblauen Augen funkelten nicht so sehr wie die meiner Freundin, da ich vor dem Foto nochmals eine Ladung Tränen abgegeben hatte. Ich wirkte neben ihr blass und klein. Meine Lippen leuchteten wie immer rot, sehr viel röter als sonst ein Mädchen als Lippenfarbe hatte. Auf meine Lippen war ich sehr stolz da sie aus Natur so waren. Es hebte mich von den anderen ab und es passte perfekt zu meiner Stubsnase und meinem Körper. Hässlich war ich gewiss nicht und das wusste ich aber neben Melanie oder Emilia wirkte ich wie ein Kind mit Mamas roten Lippenstift. Ich seufzte und wischte mir eine Träne aus dem Gesicht. Nachdem ich die Hälfte meines Zimmers eingeräumt hatte folgte auch schon das Abendessen das nur aus Brot mit Beilage bestand. Schnell schlang ich mir mein Brot mit Schinken hinunter da ich Melli versprochen hatte anzurufen. ,,Hey, du hilfst aber noch mit abräumen!´´ warf mir Emilia vor und ihr Blick sagte einiges. ,,Bitte, ich mach’s dafür morgen alleine, versprochen´´ bettelte ich sie an und gab meinen Welpen blick zur Geltung. Sie Stöhnte. ,,Na gut, hau schon ab´´. Ein Lächeln setzte sie noch hinterher. Stolpernd stieg ich die Treppen hinauf. ,,Langsam Schatz!´´ rief mein Dad aus dem Wohnzimmer. Als ich in meinem neuen Zimmer ankam kramte ich in der Tasche nach meinem Handy. Als ich es dann endlich in der Hand hielt gab ich zitternd die Nummer ein. Es klingelte. Mach schon geh dran, drängelten meine Gedanken und tatsächlich, endlich meldete sich jemand: ,,Yve, du bist es!´´ sagte eine Stimme. ,,Ja ich bins Melli´´ ich war überglücklich ihre Stimme zu hören. ,,Und wie ist es so?´´ fragte sie. ,,Naja das Haus ist ganz okay aber ich vermisse euch und mein altes Zuhause.´´ seufzte ich. ,,Ach süße wir vermissen dich auch, Nik hat sich sogar nach dir erkundigt´´ erzählte mir Melanie. Ich stöhnte auf. ,,Nik? Was will der denn?´´ giftete ich ins Telefon. Wir waren nur einen Monat zusammen gewesen bis ich dann Schluss gemacht hatte, da ich nur Freundschaft für ihn empfand. Leider war er seitdem zu einem Aschloch mutiert und ich hasste ihn dafür. ,, Er hatte mich nur gefragt ob ich schon etwas von dir gehört hätte und so´´. ,,Naja is ja auch egal´´ meinte ich und berichtete weitere Einzelheiten vom Haus und was ich bisher gesehen hatte. Als wir dann Schluss machen mussten, da es schon 21:30 Uhr war, waren wir beide todtraurig und todmüde. Wir verabschiedeten uns und legten auf. Ich gähnte. Morgen waren Emilias und mein erster Schultag an der Surrey High School die nur ein paar Straßen von unserem Haus entfernt war. Die Stadt Surrey hatte nur um die 900 Einwohner. Zu der Stadt Seattle in Washington in der ich vorher lebte war Surrey ein kleiner Fleck. Ich stand auf um ins Bad zu gehen, zu duschen und mich Bettfertig zu machen. Der Wasserstrahl war schön warm auf meiner Haut und er machte mich noch müder als ich ohnehin schon war. Als ich fertig war wollte ich nur noch ins Bett und Schlafen. Ich zog meinen Samtblauen Pyjama an und Putzte mir schnell die Zähne. In meinem Zimmer angekommen fiel ich nur noch in mein Bett, legte die Decke über mich und schlief ohne einen weiteren Gedanken ein.
Posted on: Thu, 24 Oct 2013 11:39:49 +0000

Trending Topics



Recently Viewed Topics




© 2015