Rosmarie Regina Kälin 14.04.1951 – 16.07.2013 Geschichten und Episoden deines Lebens Meine Mutter… unsere Mutter und Grossmutter, Meine Mutter war ein Gefühlsmensch, kein Zahlen-, Daten- , Faktenmensch… Ich möchte mit einigen Episoden und Geschichten wiedergeben wer, was und wie meine Mutter war : Rosmarie Regina Kälin, uns allen als Romy bekannt, ist am 14.April.1951 geboren. …nicht einfach so… Sie war das erste Mädchen seit 80 Jahren in dieser Familie…darum hiess sie auch von diesem Zeitpunkt einfach "Meitsch", was auf Innerschweizerdeutsch " Mädchen" bedeutet. Meine Mutter wurde als drittes von insgesammt 12 Kindern geboren…eine riesengrosse Bauernfami-lie, 6 Brüder und 5 Schwestern… da ging was auf der "mittleren Scharten" in Bennau. Mutti und Dädi, Annemarie und Meinrad Kälin, waren ihre Eltern… Dädi starb vor 16 Jahren an Ihrem Geburtstag, Mutti erst kürzlich im Herbst 2012… Ihre Eltern und auch alle ihre Geschwister bedeuteten Romy enorm viel… Familie war ihr unheimlich wichtig… Meine Mutter erlebte eine strenge aber wunderschöne Kindheit… Bald schon schloss Sie die Schule ab und begann als Serviertochter zu arbeiten…mit ihren blonden wilden Haaren und ihrer natürlichen Art war sie eine unverwechselbare Schönheit…das blieb auch der Männerwelt nicht lange verborgen… jaja… die Männer, die haben nicht nur Dädi sorgen bereitet, auch im weiteren Leben von Romy spielten die Männer immer wieder eine Rolle…. Romy servierte jedenfalls im Schönenberg, als ein junger eleganter Soldat sie erblickte und sich halsüberkopf in sie verliebte… ja, es ist unser Vater Emil, bekannt als "Zimi"… wie er selbst immer wieder betonte war und ist Romy seine grosse Liebe… Vater, sie hat es nach der Scheidung nie zu Dir gesagt…aber auch du warst Ihre grosse Liebe… Das ist keine Floskel… das weiss ich aus sicherer Quelle, nämlich von ihr selbst… Jedenfalls wart ihr ab diesem Zeitpunkt unzertrennlich und Zimi wurde in den Kälin-Clan aufgenom-men…unzällige Geschichten habt Ihr als junges Paar erlebt…zB. fuhr Zimi mit seinem Auto auf den Miststock…wie auch immer er das schaffte…Dädi jedenfalls lachte sich fast kaputt… Bald danach wurde geheiratet…du bist mit Emil ins Seetal gezogen… Ihr habt nicht nur die Liebe untereinander geteilt, auch die Liebe zum Sport war beiden wichtig… Emil, der Ex-Radprofi… immer wieder habt Ihr zusammen Fahradtouren unternommen… Ihr wart im Skiclub und habt viele andere Aktivitäten gepflegt… zusammen habt Ihr auch in Hochdorf ein Sport-geschäft aufgebaut und geführt… Bald einmal stand Nachwuchs vor der Türe….Du Romy, warst das erste Kind, dass Mutti und Dädi ein Grosskind schenkte…Iris, deine Tocher, kam am 18.September 1974 zur Welt… Du warst voller Stolz… wie schon gesagt, Familie war dein höchstes Gut… Mutter, Iris hat Dir einige Episoden aufgeschrieben, die Ihr unvergesslich bleiben…. Tja, Mom…ja so nannte Iris unsere Mutter immer…Ich und Du sind uns im Gemüt unheimlich ähn-lich…dennoch haben beide den berühmt berüchtigten "Chäligrind"… ja, wir haben uns oft geneckt, wir konnten gar nicht ohne… wenn ich still war, dann gabst du Gas und umgekehrt… Ich und du haben aber eine grosse Gabe… wir können nicht nachtragend sein… kaum gestritten, haben wir auch wieder genüsslich eine gequalmt und redeten stundenlang über alles was uns wichtig erschien…Du warst bist zu deinem letzten Atemzug immer mein Fels in der Brandung… Du hinterlässt eine riesengrosse Lücke… Ich werde lernen müssen ohne Dich zu leben, doch du bist ja immer bei mir im Herzen… Wir haben auch beim Thema Männer ungefähr das gleiche "Schicksal" erfahren… das meine ich aber im Guten Sinne…schliesslich durfte ich vor 2 Jahren meinen geliebten Dani heiraten, das war mein allerallergrösster Wunsch…. Dani…auch kein 0815 Typ….du hast ihn aber sofort akzeptiert und aufgenommen wie ein Sohn…er liebte die Wortgefechte mit dir…er liebte es mit dir zu diskutie-ren…oft wart ihr gleicher Meinung und wenn nicht, dann hast du dich durchgesetzt oder gabst im einen liebevollen Boxhieb…das genoss er sehr… Mom, ich habe Dir nicht immer Freude bereitet, doch ich habe stets aus purer Liebe gehandlet und ich weiss, dass du und ich uns verstanden…. ich danke Dir von ganzen Herzen …. Ich werde dich nicht enttäuschen… Am 07.April 1976 kam ich, Philippe zur Welt…Ich war der erste Junge… sowohl auf Zimmermanns, wie auch auf Kälins Seite…. Mutter, ich liebte dich vom ersten Tag an unheimlich fest, du warst und bist meine Königin… als Kind wollte ich immer eine Mädchen heiraten, dass genau so ist wie Du… Nun, nach einigen Versuchen habe ich sie tatsächlich gefunden…Karin…Sie spazierte am 12.Mai 2012 in meine Ausstellung herein und wir verliebten uns postwendend…als ich sie zum Abschied in den Arm nahm spührte ich, dass sie dir sehr, sehr ähnlich ist… Du hast sie beim ersten Treffen sofort umarmt, das hast du vorher mit keiner anderen Frau gemacht. Euer geheimes Kaffekränzchen, von dem ich erst nach deinem Tod erfahren habe, war euch beiden unheimlich wichtig, du hast ihr viel über dich und die ganze Familie erzählt, sogar Sachen, die nicht einmal ich wusste…und über mich habt Ihr auch gelästert…du hast ihr aber auch gesagt, dass sie auf mich aufpassen und mich gut behandeln soll…Mutter, das wird sie… Du hast mich fasziniert…du hast mich dein ganzes Leben lang fasziniert…immer wieder fragte ich mich… wie schaffst du das nur? Das schöne daran ist, dass wir aus dem selben "Guss" sind… ohne Worte… nur Gefühle… Du und Emil erlebten auf und abs… wie eine heisse Liebe auch so ist… irgendwann habt Ihr euch dann entschieden in Mosen am Hallwilersee ein Haus zu bauen… gemeinsam mit deinen Schwie-gereltern Sophie und Joseph unter einem Dach… die ganzen Kälin Brüder und auch deine Schwäger halfen beim Bau… um einen zu nennen…Francesco, der leider vor einigen Jahren auch viel zu früh von uns ging…Mutter, sag ihm doch einen lieben Gruss von uns… natürlich auch Mutti und allen anderen denen du im Himmel begegnest… Ja, die Grossfamilie Kälin ist stetig gewachsen, neben deinen 11 Geschwister sind viele Schwager und Schwägerinnen und bis heute um die 30 Grosskinder sowie ca 10 Urgroskinder dazu gekom-men…. leider haben uns nun… unter anderem auch du, schon einige verlassen…. 1981, am 28.Februar kam Ralph zur Welt… ein Nachzügler… Eine Lebensgefährliche Geburt …beide Leben standen auf der Kippe…du hast viel Blut verloren und Ralph hatte ein Loch im Herzen…zum Glück konnten die Ärzte euch retten… dieses Erlebnis hat euch beide tief verbunden…. Ralph, das Nesthäckchen…natürlich hatte er seine Privilegien Erinnerungen von Ralph ... Es war im Sommer 1997 als er beschloss, dass er Radsportler werden wolle. Meinen Entscheid der Mutter mitgeteilt, löste bei dieser nun nicht eben Begeisterungsstürme aus. Von allen Sportarten sollte es also der Radsport sein. Zu dieser Zeit waren sich Romy und Vater Emil, der notabene ehemaliger Radprofi ist, nicht immer ganz grün, vorsichtig ausgedrückt. Doch wie konnte sie ihm seinen Wunsch abschlagen. Kaum waren die ersten kleineren Erfolge eingefahren, war sie sein grösster Fan. Kurzerhand wurde ein Fanclub gegründet und schnell waren die Kuhglocken am Streckenrad das Markenzeichen des bunt zusammengewürfelten Haufens. Für uns alle… ein nicht unerheblicher Nebeneffekt…unsere Eltern rauften sich zusammen und standen schon bald gemeinsam an fast jedem seiner Rennen am Strassenrand ... Ralph war wohl kein einfacher Teenager, wie es nur eine liebende Mutter kann, sah sie ihm all seine Launen und Schlaumeiereien nach ... und das waren nicht wenige. Es war an einem Dienstagabend 1999, auf der offenen Rennbahn von Zürich-Oerlikon. Heute sollte Ralph in einem Qualifikationswettkampf die geforderte Limite zur Teilnahme an der Junioren- Weltmeisterschaft in Athen schaffen. Der Fanclub war in voller Stärke, mit unzähligen Kuhglocken, mit Kind und Kegel zur Unterstützung erschienen. Als Ralph diese Szenerie erblickte war er Nervös wie noch selten zuvor. Etwas Magisches lag in der Luft ... und endlich ging es los ... Ralph trat mit voller Kraft in die Pedale. Mit jedem Meter brannten die Muskeln mehr, mit jeder Runde wurden die Anfeuerungsschreie lau-ter.Die Fans schlugen immer heftiger auf die Blechbalustraden und wirbelten die mitgebrachten Kuhglocken voller Inbrunst durch die Luft. Der Lärm war ohrenbetäubend. Die Jury forderte den Mob zur Mässigung auf, aber die Euphorie war schlicht zu gross. Als ich über den Zielstrich fuhr war die Zeit so knapp im Bereich der geforderten Limite, dass es einige Sekunden dauerte, es kam uns vor wie Stunden, bis das bestätigte Ergebnis vorlag. Und tatsächlich, es reichte um wenige Hundertstelsekunden. Noch bevor Ralph vom Rad stieg fuhr er hoch an die Balustrade zu Romy . "Endlich",dachte er sich, "endlich kann meine Mutter Stolz auf mich sein" ... und sie war es auch. Sie umarmte ihn und drückte ihn ganz fest. Selten sah ich sie so froh, so unbeschwert, so voller Stolz. Es war ein wunderschöner Moment ... es war DER magische Moment zwischen diesen beiden. Eigentlich überflüssig zu erwähnen ist, dass sie einige Monate später mit dem Flieger nach Athen an die Weltmeisterschaft reiste, dabei auch gleich noch mehrere Fans mitschleppte und natürlich auch auf ihre Kuhglocken nicht verzichten konnte und wollte, was am Zoll doch einige Probleme mit sich brachte, aber das ist eine andere Geschichte ... Mutter, … 3 Kinder zur Welt gebracht, nebenbei immer noch alles gemanagt… gearbeitet … irgendwie hast du und Emil vergessen , dass es auch wichtig gewesen wäre eure Beziehung zu pflegen…und so kam es wie es kommen musste…Deine heile Familienwelt zerbrach… 1982 wurde die Ehe geschie-den und für dich begann eine knüppelharte Zeit… du hast auf vieles verzichtet… Viele geschiedene Frauen könnten dich als Vorbild nehmen…du hast nicht dein Recht ausgeschöpft und hast dich für den harten Weg entscheiden müssen… Wir Kinder haben dies natürlich auch zu spüren bekommen… aber versteh mich richtig… du hast uns unglaublich geliebt…. was du geleistest hast in diesen Jahren war grossartig…. Damals, als geschiedene Frau… wurde man noch geächtet… links liegen gelassen… Du hast dich aber nicht beklagt, sondern hast sofort begonnen dein Leben selbst in die Hand zu nehmen… In diesem Zeitraum begann eine regelrechte "Umzugsorgie"…ca alle 2 bis 3 Jahre bist du umgezo-gen… von Wollhusen, Willisau, Hellbühl, Root, Menziken… bis du schliesslich in Reinach gelandet bist… keine einfache Zeit…. der ein oder andere Mann spielte dort auch seine Rolle… Jedenfalls hast du aber immer für uns geschaut, das war dein oberstes Gebot… In Hellbühl hast du zusammen mit deinem damaligen Partner dein erstes Restaurant gepachtet… das Rössli… dies war der Startschuss in deine einmalige Karriere als Wirtin…. Dein erster Versuch klappte zwar nicht wirklich und auch den Mann hast du schnell wieder loslassen müssen, aber von da an war klar, dass die Wirtin Romy noch Furore machen würde…. So zogen wir nun ins Oberwynental…Ich und Iris waren schon bereits in der Oberstufe, Ralph in der Primarschule… Du hast dich entschlossen nocheinmal zu heiraten…. hattest wohl oder übel einen Vogel… erlaube mir diesen Scherz…. dein Nachnamen war von nun an Vogel… Bald darauf kam deine zweite Chance als Wirtin… Das Restaurant Schützenhaus, das nur wenige Meter von hier ist, hast du das anfangs der Neunzi-gerjahre übernommen und zugleich ist Iris als Serviertochter bei dir eingestiegen… Ich, machte mich auf den Weg nach St. Moritz, um dort die nächsten 3 Jahre Koch zu lernen… Du hast ein hervorragendes Gutbürgerliches Restaurant aufgebaut und mit Leib und Seele geführt …kurz nach der Eröffnung hat dich deine Köchin im Stich gelassen und du hast dich entschieden die Führung in der Küche selbst zu übernehmen…mein Gott warst du eine gute Köchin…nie Koch ge-lernt…aber was du auf die Teller gezaubert hast war einfach unheimlich gut….noch heute schwärmen die Leute von deinen Spaghetti Carbonara…. Viele, viele Feste hast du gefeiert mit deinen Gästen, viele Fotos sind auch heute noch Zeugen dieser Zeit… Ich übertreibe nicht…und ich bin mir sicher, dass einige ehemalige Schützenhausgäste heute in der Kirche sitzen und mir stillschweigend zunicken, wenn ich sage: " Sie liebten dich Romy… nicht, weil du so gut gekocht hast…nicht weil du immer schöne junge Serviertöchter gehabt hast, nicht, weil du immer deine Musikevents gemacht hast…. nein, sie liebten dich, weil du immer Zeit für Sie hattest, du hast Ihnen immer zugehört, hast Ihnen immer ein Lächeln geschenkt, hast sie liebevoll umarmt, du warst ihr Tröster und zugleich Ihr grösster Motivator…jeder konnte sein Ballast bei Dir loswerden… deswegen haben dich die Leute geliebt….ja Mutter… so ist es" … Leider hatte dein Vogel wirklich ein Vogel … Bald darauf wurde auch diese Ehe geschieden und du hattest endlich deinen schönen Namen Kälin wieder Das Schützenhaus hast du noch bis 1997 geführt, bis die Gemeinde sich entschloss es einfach zu verscherbeln… ohne Dir eine reelle Chance zu geben es selbst zu kaufen…da haben Sie einen grossen Fehler gemacht…das Schützenhaus, dass unter deiner Leitung eine Goldgrube war, ging nach nur 2 Jahren pleite…heute ist es einfach ein trauriges altes Gebäude… Wie auch immer… Mutter, du wärst nicht meine Mutter, wenn du dich nicht entschlossen hättest wei-ter zu machen… schliesslich warst du eine Persöhnlichkeit im Oberwynental… ein heimlicher Star… du hast das nie gewollt, du hast dich immer in die zweite Reihe gestellt, aber dich kannte man… Schau dich heute mal um… schau mal wer hier alles sitzt….. Mittlerweile habe ich meine Kochlehre beendet und auch meinen militärischen Küchenchef absol-viert… dann hattest du die zündende Idee…. Du wolltest unbedingt einen Familienbetrieb führen… Ich als Koch, Iris als Serviertochter und Ralph, der noch in die Schule ging half wo er nur konnte… gesagt, getan… das Restaurant Wyss im Herzen von Reinach war gerade frei… und so hast du dich entschlossen dieses grosse Abenteuer in Angriff zu nehmen… Wie sollten wir da nur nein sagen… wir spürten, wie wichtig dir das war…wir als Familie…. Wow, wir waren in den Zeitungen omnipräsent….am 01.Februar 1997 öffnetest du die Tür und sie ging einfach nicht mehr zu…wir wurden regelrecht überfahren… es schien, als hätten die Leute auf dich gewartet….auch im Restaurant Wyss warst du die entscheidenden Person, Du warst das Mag-net, dass die Leute anzog… Wow,wow und nochmals Wow… was wir alles erlebten… Iris verliebte sich gleich anfangs in einen Schlagersänger… Heby hiess er… er und sein Kumpel Jogy, der übrigens heute auch hier ist ,waren als Duo "die Partybären" …Heby hat uns mittlerweile auch schon verlassen, Jogy hast du aber quasi adoptiert, von nun an bis zum heutigen Tage war er wie ein Sohn für dich und an allen Familienfeiern dabei…. Jedenfalls konntest du nun deine geliebte Schlagermusik ganz hautnah geniessen…diese Leiden-schaft habe ich von dir übernommen… Viele wirklich namhafte Volkstümliche Schlagerstars gaben dem Wyss die Ehre…sogar Luis Menar, den wir später noch hören, war zu Gast… Mutter, du warst eine fantastische Wirtin…Geschäftsfrau eher weniger… Geben ist seeliger den Nehmen hat dich im ganzen Leben begeleitet…das ist eine unnahmahmliche Geste von Dir…. Das Wyss schlug unheimlich grosse Wellen…diese schlugen uns aber auch an die Brandung… schliesslich hast du noch gesundheitliche Beschwerden bekommen, deine Arthrose wurde immer schlimmer und du bekamst sogar Gelenktumore an den Finger…dies alles liess dir irgendwann ein-fach keine andere Wahl…das Wyss schloss am 26.Mai 2000 für immer seine Tore… Du hast Dir nichts vorzuwerfen… das sag ich nicht weil du meine Mutter bist… Finanziell gesehen war dies ein Desaster, aber menschlich… und meine lieben Mitmenschen, ich glaube sie sind meiner Meinung…menschlich hast du in deinen ingesammt fast 10 Jahren als Wirten unheimlich viel bewegt und gegeben…ich würde sogar sagen , du hast alles von dir gegeben… Mutter, dies ist jetzt 13 Jahre her…doch hör mal genau hin… die Leute schwärmen heute noch von dieser Zeit…sie vermissen deinen Charme und dieses einzigartige Zugehörigkeitsgefühl … sie ver-missen dich als Wirtin… und das ist ein Kompliment, dass man nicht toppen kann….. Ralph hat nach seinem ersten Lehrabbruch Logistiker gelernt und hat sich bis heute durch unzählige Weiterbildungen in der Interio hochgearbeitet…er führt ca 50 Mitarbeiter… Er verliebte sich bald darauf in Kathrin… bis heute sind sie ein Paar… Ihre Heirat wirst du vom Him-mel herab mitverfolgen können… versteh mich nicht falsch… ich weiss von nichts… aber ich denke, irgendwann werden die beiden sich trauen Iris ging Ihren Weg, der auch einige Steine im Weg hatte, schliesslich heiratete sie aber im August 2011 Daniel Strebel und kurz darauf übernahm sie Jeremy, der ihr Gottenkind ist, als Pflegesohn. Eine Geschichte, die nur das Leben schreiben kann… Iris, die sich immer Kinder gewünscht hat, durfte nun endlich "Ihr" Kind haben. Und du Mutter?…für dich war immer klar.. Jeremy ist dein Grosskind…dein Viertes insgesammt… da gibt es kein wenn und aber…du liebtest diesen kleinen Wirbelwind…dieses Energybündel, der keinen "Off-Schalter" kennt… er strapazierte deinen Nerven oft… doch zugleich machte er alles für dich…jäten,putzen,kochen,spielen…hauptsache zusammen sein mit seinem Grosi… …ja, du bist SEIN Grosi… das hat er immer speziell betont… Ich habe mich früh für eine Familie entschieden… Mein Gott Mutter hast du mir ins Gewissen geredet …mit zarten 20 Jahren verliebte ich mich in eine Frau, die bereits ein 10 monatiges Baby hatte…Celina Maria…Als ich dir das beichtete, hast du mich ins Kreuzverhör genommen… du hast mir die Leviten gelesen und mir klar gemacht, dass dies eine unheimliche Verantwortung ist…ich wollte dies aber…Du hast mir dann unheimlich Rückhalt gege-ben…dann sagtest du zu mir:" Philippe, wenn du dies eingehst, dann mach es aus tiefstem Herzen, ich bin immer für dich da, aber denke daran… es gibt kein zurück, entweder ganz oder gar nicht!" Ja, Mutter, wir beide machen keine halben Sachen… wenn wir uns für etwas entschieden haben, dann geht’s nur noch vorwärts…nach hinten schauen kennen wir nicht… Celina Maria wurde sofort in die Familie aufgenommen….Sie ist dein erstes Grosskind…kein aber… Romy, du hast sie von der ersten Sekunde an als dein eigenes Groskind aufgenommen…ihr beide habt euch ungemein geliebt….heute ist Celina Maria 17 Jahre jung…schau mal…was für ein hübsche junge Dame sie geworden ist…natürlich habt Ihr in Ihren Teenagerjahren auch mal Kommuni-kationsschwierigkeiten…doch hör mal genau zu… Celina Maria hat mir noch eine Episode für dich mitgegeben: Sie vergass ihren Schlüssel zuhause…es war bereits 1 Uhr nachts und sie traute sich nicht zuhause anzurufen…sie beschloss dir anzurufen…Du hast ohne zu zögern gesagt:" Celina Maria, komm zu mir, du kannst bei mir schlafen,ich regle das schon…Egal was war…Grosi war immer da, in jeder Situation..sie konnte sich immer auf dich verlassen,du hast sie immer mit offenen Armen empfan-gen,egal wie schlecht es ihr ging…wenn sie bei dir war, dann lächelte sie innerlich…ich weiss nicht wie du das angestellt hast…doch du konntest das einfach…Mutter… dieses Ereignis bleibt ihr stell-vertretend für 1000 andere immer in Errinnerung… genau so wie deine Pouletflügeli Und...du warst für Celina Maria nicht nur ihr Grossmutter…viel mehr warst du für sie eine erfahrene Freundin, die sie gebraucht hat und die immer für sie da war…du wirst sie ihr ganzes Leben lang begleiten… Ich heiratete dann und am 28.Februar 2001…genau 20 Jahre nach der Geburt von deinem Sohn Ralph…schenkte ich dir dein zweites Grosskind …Chiara Janina… Wie schon erwähnt...du und ich haben nie einen Unterschied gemacht… Chiara Janina war ein richtiger Sonnenschein und genau wie ich, auch ein Schlitzohr, ein gutmütiger Schelm…Auch Sie ist bereits 12 Jahre alt und durfte unzählige Erlebnisse mit dir teilen... Hör mal zu: …am liebsten versteckte sie deine Zigaretten… Ja, das war dein Laster…Chiara Janina hat sich ein Hobby daraus gemacht…immer wenn sie bei dir war, hat sie deine Zigaretten versteckt…einmal sogar hat sie ein Päckli aus dem 12ten Stock gewor-fen… du wusstest, dass sie dahintersteckte, sie hat dir aber nie verraten wo sie die Zigaretten ver-steckt hat… so musstest du deine Glimmstengel immer suchen…meistens hast du sie dann doch wieder gefunden.. und Ihr beide lachten darüber…Chiara Janina liebt dich sehr… Sie ist aus dem gleichen Holz wie du geschnitzt… Am 05.März 2003 kompletierte dann Lea Sarina deine Grosskindersammlung Heute ist auch sie bereits 10 Jahre jung… Meine Familie war nun komplett… 3 Mädels… ja Mutter, ich und du sind gleichermassen stolz, dass weiss ich…dass ich dein Gen geerbt habe und meine Ehe leider auch nicht gehalten hat ist eine an-dere Geschichte… Jedenfalls hat das unsere Familie nie auseinander gebracht…den Kontakt zu den Grosskindern hast du sehr gepflegt…Lea Sarina wollte immer ins Hochhaus zu dir kommen…jedesmal wenn ich sie abholte, fragte sie: "gehen wir zu Grosi?"… Dein Wasserbett faszinierte Lea Sarina und es gab nichts Schöneres als mit dir darin zu spielen und dann am ende des Abends auch mit dir gemeinsam einzuschlafen…Ihr bleibt in Errinnerung, dass sie dich immer zu Sachen motivieren konnte, die du eigentlich gar nicht machen wolltest…doch wenn Lea Sarina dich anlächelte konntest du einfach nicht nein sagen…wie zum Beispiel an der Expo Riesenrad fahren…keiner konnte dich darauf brin-gen…doch mit Lea Sarina hast du es gewagt…Sie liebte es mit Dir den Rasen zu mähen… und mit dir den Hauswartchef im Hochhaus zu spielen…."Grosi du bist einfach cool",…das sagte sie immer wieder zu dir…. Du hast deine 4 Grosskinder unheimlich geliebt…glaub mir, sie lieben dich noch viel mehr… Vor ca 10 Jahren wurdest du "Chef" im Hochhaus Reinach…das heisst, du hast die Stelle als Haus-wartin übernommen und bist sogleich in den zwölften Stock gezogen…so nah am Himmel… herrlich dieser Ausblick… Die ganzen arbeiten hast du immer pflichtbewusst und konsequent erledigt…ja, man muss schon eine taffe Frau sein um ein 15 stöckiges Haus mit all seinen Mietern im Griff zu haben…dazu noch das Restaurant Pical. Du hast Dir aber mit deiner unerschrockenen ehrlichen Art sofort grossen Respekt geschaffen… Alles musste Recht und Ordnung haben…sauber und gepflegt…du duldest keine Abnormalität… Mutter, das war deine tägliche arbeit…aber dein Job bedeutete für dich noch viel mehr… Du warst Mutter, Grossmutter, Hauswartin, Psychologin, Seelsorgerin, Mädchen für alles, Freundin, Friedensrichterin,die gute Fee und schlussendlich einfach Romy… Um es auf den Punkt zu bringen : dein Job war es dich selber zu sein… Wiederum schaue ich in die Runde hier…da sind sie.. alle DEINE Hochhausmenschen… Natürlich auch die "Golden Girls"…, ich glaube Ihr wisst wen ich meine Leute, meine Mutter hat euch alle geliebt…besonders natürlich eben Ihre "Golden Girls"… egal ob auf dem Hochhausdach, in der Wohnung oder im Pical…ein Glässchen Wein durfte es sein und dann ging die Party los…erst vor kurzem war ich zufällig auch ich Wiesnzelt an der Expo…ratet mal wer da wohl nachts um 1 Uhr auf den Festbänken feierten…es war die golden Girls Truppe… Ich fand das einfach unglaublich schön… dieser Zusammenhalt…diese Freundschaft… Am Sonntag 14.Juli haben wir auf dem Hochhausdach noch ein Familienfest gefeiert, wir alle waren da…keiner hat aber damit gerechnet, dass wir dich zu letzten Mal lebend sehen werden… In der Nacht vom 15. auf den 16.Juli 2013 hat dein Herz entschieden, dass es aufhört zu schlagen…. und dann bist du einfach für immer eingeschlafen… Ich weiss, dass du unheimlich stolz warst auf uns Kinder und Grosskinder, du warst unser grösster Fan…immer…egal was wir taten… du hast uns nie hinterfragt…du warst mit Herzblut, Leiden-schaft,Treue und bedingungsloser Liebe unser grösster Fan… Mutter, ich weiss, die Grosse Bühne war nie dein Ding,du warst lieber auf der Tribüne…warst viel lieber ein Fan der anderen… So still und leise war dein Abschied… doch wenn ich mich jetzt so umschaue, dann stehst du mitten auf der grossen Bühne …und diese hast du um himmelswillen auch verdient… Weisst du noch, als du vor zwei Jahren deinen 60igsten Geburtstag gefeiert hast…ich habe dir den "Life-time Award" überreicht… eigentlich mit der Überzeugung, dass du diesen noch sicher mindes-tens 20 Jahre geniessen kannst… Deine Lebensgeschichte endet nun aber leider hier… Doch eines will ich dir noch einmal ganz deutlich sagen : "Du bist nicht der Fan, wir alle hier sind deine grössten Fans, du warst und wirst immer der Star sein" Diesen "Life-Time-Award" überreiche ich dir ,im Namen aller anwesenden, nocheinmal… Wir lieben Dich alle …you are simply the best…!!! Geschrieben von Felipe, deinem Sohn, am 20.Juli 2013 Iris, Ralph, Karin, Kathrin, Daniel, Emil, Celina Maria, Chiara Janina, Lea Sarina und Jeremy haben mir einige Geschichten, die sie mit Dir erlebten, mitgegeben…
Posted on: Fri, 16 Aug 2013 07:34:11 +0000
Trending Topics
Recently Viewed Topics
© 2015