Ursprung der Welt aus dem Âtman. Br.ihadâran. yaka-Upanishad - TopicsExpress



          

Ursprung der Welt aus dem Âtman. Br.ihadâran. yaka-Upanishad 1,4,1. 1. Am Anfang war diese Welt allein der Âtman, in Gestalt eines Menschen. Der blickte um sich: da sah er nichts andres als sich selbst. Da rief er zu Anfang aus: »Das bin ich!« Daraus entstand der Name Ich. – Daher auch heutzutage, wenn einer angerufen wird, so sagt er zuerst: »Das bin ich!« und dann erst nennt er den andern Namen, welchen er trägt. – Weil er vor diesem allem alle Sünden vorher (pûrva) verbrannt hatte (ush), darum heisst er pur-ush-a (der Mensch, der Geist). Wahrlich es verbrennt den, welcher ihm vor zu sein begehrt, wer solches weiss. 2. Da fürchtete er sich; darum fürchtet sich einer, wenn er allein ist. Da bedachte er: »wovor sollte ich mich fürchten, da nichts andres ausser mir da ist?« Dadurch entwich seine Furcht; denn wovor hätte er sich fürchten sollen? Denn vor einem Zweiten ist ja die Furcht. 3. Aber er hatte auch keine Freude; darum hat einer keine Freude, wenn er allein ist. Da begehrte er nach einem Zweiten. Nämlich er war so gross wie ein Weib und ein Mann, wenn sie sich umschlungen halten. Dieses, sein Selbst zerfällte er (apâtayat) in zwei Teile; daraus entstanden Gatte (pati) und Gattin (patnî). Darum ist dieser Leib an dem Selbste gleichsam eine Halbscheid; so nämlich hat es Yâjñavalkya erklärt. Darum wird dieser leere Raum hier durch das Weib ausgefüllt. – Mit ihr begattete er sich; daraus entstanden die Menschen. 4. Sie aber erwog: »Wie mag er sich mit mir begatten, nachdem er mich aus sich selbst erzeugt hat? Wohlan! ich will mich verbergen!« – Da ward sie zu einer Kuh; er aber ward zu einem Stier und begattete sich mit derselben. Daraus entstand das Rindvieh. – Da ward sie zu einer Stute; er aber ward zu einem Hengste; sie ward zu einer Eselin, er zu einem Esel und begattete sich mit derselben. Daraus entstanden die Einhufer. – Sie ward zu einer Ziege, er zu einem Bocke; sie zu einem Schafe, er zu einem Widder und begattete sich mit derselben; daraus entstanden die Ziegen und Schafe. – Also geschah es, dass er alles, was sich paart, bis hinab zu den Ameisen, dieses alles erschuf. Schöpfung; denn ich habe diese ganze Welt erschaffen. « – So entstand der Name Schöpfung. – Der, fürwahr, ist in dieser seiner Schöpfung [Schöpfer], wer solches weiss. 6. Darauf rieb er [die vor den Mund gehaltenen Hände] so; da brachte er aus dem Munde als Mutter- schoss und aus den Händen das Feuer hervor; darum ist dieses beides von innen ohne Haare; denn der Mutterschoss ist inwendig ohne Haare. Darum, wenn die Leute von jedem einzelnen Gotte sagen: »Opfere diesem, opfere jenem!« so [soll man wissen, dass] diese erschaffene Welt von ihm allein herrührt; er also allein ist alle Götter. Alles nun, was auf der Welt feucht ist, das erschuf er aus dem Samenerguss; dieser aber ist der Soma; denn diese ganze Welt ist nur dieses: Nahrung und Nahrungesser. Der Soma ist die Nahrung, das Feuer der Nahrungesser. Diese [Schöpfung] hier ist eine Überschöpfung des Bráhman. Weil er als höhere [als er selbst ist] die Götter schuf, und weil er, als Sterblicher, die Unsterblichen schuf, darum heisst sie die Überschöpfung. – In dieser seiner Überschöpfung ist [Schöpfer], wer solches weiss. 7. Die Welt hier war damals nicht entfaltet; ebendieselbe entfaltete sich in Namen und Gestalten, so dass es hiess: »der so und so mit Namen Heissende hat die und die Gestalt«. Ebendieselbe wird auch heute noch entfaltet zu Namen und Gestalten, so dass es heisst: »der so und so mit Namen Heissende hat die und die Gestalt«. In sie ist jener [Âtman] eingegangen bis in die Nagelspitzen hinein, wie ein Messer verborgen ist in einer Messerscheide oder das allerhaltende.......
Posted on: Sat, 10 Aug 2013 23:12:01 +0000

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