Was darf ich eigentlich als Autor auf Facebook? Kaum habe ich die - TopicsExpress



          

Was darf ich eigentlich als Autor auf Facebook? Kaum habe ich die EU-Spitzenstellung Deutschlands als Nitratverseucher des eigenen Bodens erwähnt und damit beklagt, hagelt es viel Zustimmung und einzelne herbe Kritik. Tatsächlich beklage ich solche Missstände und das heißt natürlich, ich bin nicht einverstanden damit. Und ja, das ist ein eindeutiges Zeichen meines Nicht-Ausgesöhntseins und mangelnder Erleuchtung. Leider bin ich noch nicht erleuchtet, mich stören noch Dinge und ich möchte noch Veränderungen bewirken. Aber habe ich das je anders behauptet? Wo kommt der Unmut her? Was istl daran absurd? Und werde ich deswegen meiner „Macht“, die ich als Autor habe, nicht gerecht? Ich finde im Gegenteil. Ein Problem wäre doch viel eher, wenn ich so tun würde, als störe mich das alles nicht mehr und mich erleuchtet und darüber stehend gäbe. Im Augenblick bin ich mit der Situation etwa des Hungers auf der Welt oder der Verseuchung der Umwelt noch sehr im Widerstand. Auch wenn ich mir sagen kann, dass das alles schon von uns selbst verursacht und zu verantworten ist und letztlich dazu dient, uns daran lernen und wachsen zu lassen. Also ich brauche auch selbst noch „Das Buch der Widerstände“, genau deswegen habe ich es gerade erst geschrieben. Denn ich möchte als Arzt natürlich das Lernen gern beschleunigen und das Leiden minimieren – auch bei mir. Und deshalb vertrete ich noch meine Meinung und versuche, Lernprozesse anzustoßen, bei mir zuerst, dazu dienen meine eigenen Meditationen und Lebenserfahrungen, aber natürlich versuche ich als Arzt und Autor solche Prozesse auch bei anderen in Gang zu setzen. Darin sehe ich sogar meine diesbezügliche Aufgabe. Arzt zu sein bedeutet für mich zu helfen, Anstöße zu geben, am besten zur Selbsthilfe. Das gibt mir – zugegebener Maßen - eine gewisse Macht, etwa so viele Menschen auf Facebook und noch viel mehr über meine Bücher zu erreichen. Diese Macht nutze ich, um Entwicklungsprozesse anzustoßen, selbstverständlich auch bei mir, denn das Schreiben eines Buches konfrontiert natürlich immer zuerst einmal und vor allem mit eigenen Themen. Hätte ich keinen Bezug zu den Themen, würde nichts daraus. Richard Bach sagte so schön, „du lehrst am besten, was du selbst gerade lernst“. Und so fühle ich mich bei diesen Themen immer mit gemeint. Und ich stehe durchaus zu meinen eigenen Sätzen: Je mehr jemand jammert, desto weniger hat er verstanden. Oder Katie Byrons Aufforderung „Lieben, was ist“. Aber so weit, das in jeder Hinsicht zu schaffen, bin ich noch nicht, vor allem nicht der Arzt in mir, der will immer noch eingreifen, helfen, heilen oder wenigstens auf wandelbares Elend aufmerksam machen – und besonders merke ich meine eigene Betroffenheit und Aussöhnung, und ich finde es schwer erträglich, wenn täglich 20 bis 40 000 Kinder verhungern und unglaublich viele Tiere so sehr gequält werden. Bei Kindern und Tieren empfinde ich das deswegen so besonders schwierig, weil sie so ausgeliefert und unserer Verantwortung anheim gestellt sind. Zur weiteren Kritik von Werbung demnächst ein paar Gedanken. Ruediger Dahlke
Posted on: Mon, 21 Oct 2013 15:58:30 +0000

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