Wettbewerb, Konkurrenz, Rivalität. Gemeinschaft. Solidarität. - TopicsExpress



          

Wettbewerb, Konkurrenz, Rivalität. Gemeinschaft. Solidarität. Menschlichkeit. Zwei mal drei Wörter. Gegensätze. Nichts neues. Für Kapitalisten, Liberale und viele Konservative allerdings lässt sich beides unter einen Hut bekommen. Wie einen Messias feiern sie Adam Smith, nach dem der Staat endlich den in die Transzendenz erhobenen Markt in Ruhe lassen soll. Aber ist diese Idee nicht vollkommen überholt. Brauchen wir immer mehr Markt, um die Krisen, die eben jener in der Vergangenheit verursacht hat, wieder wett zu machen? Kommen wir da nicht an den Punkt, dass wir die Freiheit des Marktes über die Freiheit des Menschen setzen? Rein sozialpsychologisch macht dieses System auch keinen Sinn. Denn die Leistung eines Angestellten wird eben nicht besser, indem er mehr Geld bekommt. Häufig sogar ganz im Gegenteil. Wenn man zum Beispiel zwei Testgruppen (, die eine wird dafür bezahlt, die andere nicht,) mitten in der Nacht weckt und sie beide ein Puzzle puzzeln lässt, kann man folgendes untersuchen. Bietet man den beiden nach einiger Zeit eine Pause an, nehmen die „Bezahlten“ diese gerne an, wohingegen die „Unbezahlten“ eifrig weiter puzzeln. Nun kann man dieses Phänomen in zwei Richtungen interpretieren: 1. Interpretation: Die Unbezahlten lösten den inneren Konflikt zwischen Arbeit und gleichzeitig keinem monetärem Gewinn, indem sie sich selbst davon überzeugten, dass sie die Tätigkeit auf Grund von höheren Zielen und Werten durchführten (Spaß, Bildung, Persönlichkeitsentwicklung etc.) 2. Interpretation: Puzzle machen prinzipiell Spaß, aber ab dem Zeitpunkt, ab dem wir für diese Tätigkeit bezahlt werden, handelt es sich um „Arbeit“ und somit handelt es sich daraus folgend nicht mehr um Spaß. Ähnlich liest man ein selbstausgesuchtes und selbstgekauftes Buch mit einer ganz anderen Begeisterung, Freude und einem anderen Durchhaltevermögen als eine Lektüre, die wir Beispielsweise für Schule oder Uni lesen müssen. Das Streben nach immer höherem individuellem Reichtum bremst nicht nur Gesellschaft als Ganzes aus, sondern auch jeden einzelnen für sich. Sobald wir unseren Job nur noch für unsere monetären Zwecke erfüllen, erniedrigen wir uns selber zu Sklaven. Wer Geld als sein oberstes Lebensziel auserkoren hat, der hat noch nie über eben jenes nachgedacht. Der evolutionäre Grundsatz des Kapitalismus „survival oft the fittest“ hat ausgedient, sobald man ernsthaft in sich geht und überlegt wann man sich als Mensch vollauf zufrieden war und wann man eine Aufgabe über die eigene Leistung hinaus erfüllt hat. Ich bin mir sicher, dass war der Fall wenn man fernab von gegenseitiger Konkurrenz etwas im Kollektiv erledigt hat, ohne dabei einen finanziellen Anreiz gehabt zu haben. Das können Hobbys sein, Familientätigkeiten, gemeinnützige Aufgaben und und und… Aber wie lange währt und wie echt fühlt sich im Gegensatz dazu das Glück des Geldes oder der Überlegenheit an?
Posted on: Wed, 17 Jul 2013 09:06:30 +0000

Trending Topics



Recently Viewed Topics




© 2015